Sie müssen Ihr Flachdach sanieren bzw. abdichten?
Flachdächer und ihre Abdichtungen sind unterschiedlichen mechanischen und thermischen Belastungen ausgesetzt – nicht nur deshalb ist es wichtig, dass die verwendeten Materialien verschiedensten Anforderungen gerecht werden. Materialien, die sich zum Abdichten eines Flachdachs eignen, müssen sowohl reiß- als auch dehn- und wetterfest sein. Wichtig ist zu wissen, dass eine Neueindeckung und die Sanierung eines Flachdachs viel Fachwissen voraus setzt und die Sanierung aus diesem Grund ausschließlich von Profis durchgeführt werden sollte. Die Dachabdichtung und die verwendeten Materialien müssen fachgerecht verarbeitet sein – es ist daher am besten, sich an einen Dachdecker-Meisterbetrieb zu wenden, der sich damit auskennt.
Der Aufbau eines Flachdachs und die Möglichkeiten zur Abdichtung
Bei einem Flachdach unterscheidet man zwischen Varianten in schwerer Bauweise und in Holzbauweise. Diese werden noch einmal in unterschiedliche Varianten unterteilt, wie beispielsweise in Kaltdach, Duodach, Umkehrdach oder Warmdach. Auch belüftete oder unbelüftete Flachdach-Konstruktionen gibt es. Ihr genereller Aufbau ist allerdings bei fast allen Varianten gleich.
Trägerkonstruktionen aus verschiedenen Materialien fungieren nicht nur als oberer Abschluss des Raums, sondern auch als Brand- und Schallschutz sowie zur Lastaufnahme. Polyesterfilze und PE-Folien werden als Ausgleichs- und Trennschicht eingesetzt, die unter anderem auch geringste Rissbildungen und Unebenheiten in der Tragschicht ausgleichen. Weiterhin ist es eine wichtige Aufgabe, Spannungen, die vom Untergrund ausgehen, zu reduzieren. Eine Dampfsperre aus spezieller Folie vermeidet, dass Wasserdampf von unten her in die Wärmedämmung strömen kann.
Bei all diesen Varianten ist es das Wichtigste, dass die Abdichtung eines Flachdachs die ganze Konstruktion sowie die sich auch darunter befindenden Räumlichkeiten zuverlässig vor äußeren Einflüssen und der Witterung schützt.
Welche Abdichtung von Flachdächern für die eigenen Zwecke ideal ist, kann ein Fachbetrieb am besten empfehlen. Hier ist es von Vorteil, wenn sich ein Fachmann die Situation vor Ort selbst ansieht und entscheidet, welche Maßnahmen für die Abdichtung das richtige sind. Siehe auch: Dachterrasse abdichten.
Die Anforderungen an eine Flachdachabdichtung werden in DIN-Normen festgelegt
Flachdächer erfüllen hohe Anforderungen und müssen daher so solide und langlebig wie möglich errichtet werden. Dann müssen bei einer umfassenden Sanierung – wenn die Arbeiten richtig ausgeführt worden sind – oft über viele Jahre hinweg keine weiteren Sanierungsarbeiten durchgeführt werden.
Nicht ohne Grund hat man die wichtigsten Voraussetzungen für die Abdichtung von Flachdächern in Form eines Mindeststandards als DIN Norm festgelegt. Sämtliche wichtigen Informationen zu den besonderen Eigenschaften von Stoffen zur Abdichtung werden in der DIN EN 12691 sowie in der DIN EN 18531 festgelegt. Idealerweise entscheidet man sich für die Abdichtung für hochwertige Materialien mit hervorragenden Produkteigenschaften, die eine entsprechend lange Haltbarkeit mit sich bringen.
Denn nicht zuletzt hängt die Beständigkeit klar von der Materialqualität ab – es lohnt sich also, auf Qualität zu setzen, auch wenn dies etwas mehr kosten mag.
Flachdach abdichten: Welche Materialien kommen dafür in Frage?
Beim Flachdach abdichten spielt es erst einmal keine Rolle, welche Materialien man selbst bevorzugt – dies sollte in jedem Fall ein Fachmann entscheiden, da gewisse Baustoffe sich besser für spezielle Gegebenheiten eignen als andere. Wenn allerdings eine Entscheidung für ein bestimmtes Material gefallen ist, kommt es vor allem auf Qualität an. Auch wenn das Budget nicht allzu groß ist, kann man in jedem Fall durch eine lange Haltbarkeit profitieren. Reparaturen müssen dann über viele Jahre hinweg gar nicht erst durchgeführt werden.
Die Abdichtung mit Bitumen
Zu den am häufigsten genutzten und am weitesten verbreiteten Materialien für Flachdachabdichtungen zählt vor allem Bitumen. Der Baustoff zeichnet sich durch eine enorme Beständigkeit gegenüber äußeren Einflüssen auf und ist sogar gegenüber Salzen, Laugen und Säuren resistent. Lediglich Fette, die auf Mineralölen basieren, können dem Material etwas anhaben.
Bitumen ist für die Flachdachabdichtung in unterschiedlichen Varianten erhältlich. Das Dichtmaterial überzeugt im Vergleich zur Abdichtung eines Flachdachs mit Kunststoff insbesondere dadurch, dass es sich ohne größere Probleme auch nachträglich noch bearbeiten lässt.
Als Einlage gibt es die Möglichkeit, Bitumen mit Polyesterfaservlies oder Flasvlies zu verwenden. Auch kunststoffbeschichtete Polymerbitumenbahnen können beispielsweise als Elastomerbitumen und Plastomerbitumen zum Einsatz kommen. Bitumendichtbahnen, die mit Kunststoff beschichtet sind, weisen eine höhere Wärmebeständigkeit auf und sind daher eine gute Wahl.
Flachdachabdichtung mit Flüssigbitumen
Für die Abdichtung von Gebäuden ist zudem auch Flüssigbitumen eine häufig gewählte Lösung. Nicht nur lässt es sich unkompliziert verarbeiten und kann dazu verwendet werden, um Fassadenteile sowie auch Flachdächer abzudichten – auch ist es nicht mehr nötig, die Baustoffe zu erhitzen. Sie lassen sich so beispielsweise auch bei höherer Lufttemperatur gut verarbeiten.
Für die Flachdachabdichtung mit Flüssigbitumen spielt die Art der Beanspruchung eine entscheidende Rolle – zudem kommt es auch darauf an, wie dick die Bitumenschicht ist, die für gewöhnlich in mehreren Schichten aufgetragen wird.
Eine ebenso wichtige Rolle spielt allerdings auch die korrekte Vorbereitung des Untergrunds sowie der Schritt für Schritt erfolgende Schichtaufbau.
Eine Flachdachabdichtung mit Hilfe von Flüssigbitumen ist insbesondere für Dächer mit kleinerer Fläche ideal geeignet. Für eine größere Fläche bieten sich dagegen Bitumenbahnen als idealer Baustoff an.
Abdichtung mit Flüssigkunststoff
Eine weitere Option für eine gelungene Abdichtung eines Flachdachs stellt Flüssigkunststoff dar: Es kann sowohl für eine Dachabdichtung auf größerer Fläche als auch als Hilfsprodukt für sehr exakte Dichtungsarbeiten verwendet werden (vgl. undichtes Garagendach abdichten).
Die Abdichtung mit Flüssigkunststoff bringt verschiedene Vorteile mit sich: Einerseits passt sich der Stoff optimal den Konturen des Untergrunds an, andererseits sind auch keinerlei mechanisch Befestigungen an den Seiten nötig. Selbst kompliziertere Aufbauten können problemlos in die Abdichtung integriert werden.
Flachdachabdichtung mit Folie
Dank innovativer Baustoffe auf Kunststoffbasis lässt sich ebenfalls eine zuverlässige und langfristig haltbare Abdichtung realisieren. Die speziellen Eigenschaften von Kunststoffen sind ein klarer Vorteil: Das Material ist nicht zu steif und weist ein hohes Maß an Zugfestigkeit auf. Allerdings sollte berücksichtigt werden, dass die Abdichtung eines Flachdachs mit Kunststoffbahnen etwas aufwändiger ist als eine Abdichtung mit Bitumen. Dennoch gestaltet sich die Verarbeitung des Kunststoffmaterials vor Ort in der Regel etwas einfacher. Ein Beispiel sind thermoplastische Kunststofffolien aus Polyester-Flachgewebe oder weichgestelltem PVC. Diese Folien weisen keinerlei kapillare Wirkung auf und sind äußerst feuchtigkeitsbeständig. Sie vertragen sich bei einer Flachdachsanierung problemlos mit Bitumen, sind gegenüber organischen Lösungsmitteln, Holzschutzmitteln oder Ölen allerdings nicht resistent.
Welche Baustoffe sich für die Abdichtung für das eigene Flachdach oder zur Flachdachsanierung eignen, hängt von unterschiedlichen Einflüssen ab. Denn ob man sich für Kunststofffolie oder Bitumen entscheidet, kann nicht nur nach dem persönlichen Geschmack entschieden werden. Am besten ist es, sich von einem Dachdecker-Fachbetrieb nach einer gründlichen Begutachtung der Gegebenheiten vor Ort beraten (vgl. Sachverständiger für Dachdeckerarbeiten) und sich über die unterschiedlichen Möglichkeiten aufklären zu lassen.
Die Flachdachabdichtung bei Regen: Was Hausbesitzer wissen müssen
Insbesondere in Notfällen greifen nicht wenige Hausbesitzer zu einer provisorischen Flachdachabdichtung. Insbesondere starke Niederschläge oder auch die Schneeschmelze im Frühling, bei denen sich undichte Stellen auf Flachdächern deutlich durch Wassereintritt in das Haus zeigen, gehören dazu. Hier müssen Hausbesitzer kurzfristig entscheiden, ob eine notdürftige Abdichtung auf eigene Faust während des Regens überhaupt sinnvoll ist. Siehe auch: Undichtes Flachdach.
Grundsätzlich kann man problemlos eine Abdichtung bei Regen durchführen, damit es nicht durch größere Schäden kommt (siehe auch Schadenminderungspflicht), wenn das Wasser ungehindert durch das Dach ins Haus eindringen kann (vgl. Dach bei Starkregen undicht). Jedoch sollten dafür unbedingt geeignete Produkte zum Einsatz kommen, welche sich auch für die Verwendung eignen.
Allgemein empfehlen Experten allerdings, bei der Abdichtung eines Flachdachs in Eigenregie eher mit Vorsicht zu agieren. Denn obgleich es einige gute DIY-Anleitungen gibt, bringt eine Eigenleistung natürlich auch immer ein gewisses Risiko mit sich. Es ist daher die beste Lösung, sich auch bei Regen direkt an einen Fachbetrieb zu wenden, der Tipps geben und das Problem zumindest insoweit beheben kann, dass kein Regenwasser mehr ins Haus gelangen kann.
Danach sollte dann eine sorgfältige Sanierung durchgeführt werden, bei denen zunächst mit dem Dachdecker verschiedene Maßnahmen zur Flachdachsanierung oder Flachdachdämmung besprochen werden. Siehe auch: Wie lange dauert eine Dachsanierung?
Flachdach sanieren: Wie hoch sind die Kosten für eine Dachsanierung?
Bei der Abdichtung eines Flachdachs sind insbesondere die Kosten für Hausbesitzer wichtig. Im Vergleich zu anderen Dacharten sind diese bei einem Flachdach mit Gefälle oder einem Gründach allerdings eher günstig. Wie hoch sie allerdings tatsächlich ausfallen, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab – wie von den verwendeten Materialien sowie auch vom derzeitigen Zustand des Flachdachs. Es sollte nicht vergessen werden, dass ein vollständiger Neubau immer mit größeren Investitionen verbunden ist als eine Dachsanierung, wenn das Flachdach undicht ist oder gar ein größerer Wasserschaden an der Gebäudesubstanz droht.
Für Folien und Dämmmaterialien beim Abdichten werden im Durchschnitt 20 bis 20 Euro für eine Abdichtung pro Quadratmeter fällig. Wenn keine Dämmung nötig ist oder das Flachdach nicht undicht ist, reduzieren sich die Kosten auf etwa 10 bis 15 Euro je Quadratmeter. Dazu kommen außerdem Ausgaben für Dichtbänder zum Verkleben, Bitumenbahnen, Schweißbahnen, Dachpappe und anderes Material gegen Feuchtigkeit. Diese liegen ebenfalls bei etwa 30 Euro pro Quadratmeter. Wer eine frische Begrünung wünscht, muss ebenfalls mit zusätzlichen Kosten rechnen.
Es lohnt sich, für das Abdichten der Dachfläche oder eine Flachdachsanierung die Angebote verschiedener Fachbetriebe unter die Lupe zu nehmen und sich unter Umständen auch an einen sachverständigen Dachdecker zu wenden, der geeignete Adressen empfehlen kann. – Gern vermitteln wir von der Deutschen Schadenshilfe Ihnen auch gute Dachsanierer mit Erfahrung in der Schadensanierung.
Wichtig ist, das Dach zeitnah so zu sanieren, dass es gegenüber Witterungseinflüssen beständig ist und auch Temperaturschwankungen ihm nichts anhaben können. Denn zu lange aufgeschobenen Reparatur- und Sanierungsmaßnahmen machen eine vorhandene Schadenssituation nur noch schlimmer und öffnen weiteren Folgeschäden Tür und Tor.
Insofern: Nehmen Sie jetzt Kontakt auf, und lassen Sie uns gemeinsam prüfen, wie wir Ihnen am besten weiterhelfen können beim Thema Flachdachabdichtungen und Flachdachsanierung.