Dachsanierung nach Schaden (z.B. durch Unwetter, Sturm, Hagel)

Das Dach ist nach wie vor die typische Schwachstelle vieler Häuser: Es ist Tag für Tag der Witterung ausgesetzt und muss Regen, Schnee, Sonnenlicht, Sturm, Frost und Hitze standhalten. Dass die Materialien dadurch stark beansprucht werden und es immer wieder zu Schäden kommen kann, versteht sich dabei von selbst. Zudem müssten Hausbesitzer berücksichtigen, dass kein Dach ewig hält und es immer wieder Gründe gibt, eine Sanierung durchzuführen. In unserem Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige zum Thema Dachsanierung nach einem Schaden.

Und gut zu wissen: Die Deutsche Schadenshilfe unterstützt Sie mit einem Experten-Netzwerk aus Sachverständigen (Gutachtern), Sanierungsprofis sowie Fachanwälten für Versicherungsrecht, wenn es darum geht, Schäden an Dächern zu regulieren und zu beseitigen. – Nehmen Sie gern mit uns Kontakt auf!

211213_DSH_Portrait_2_small (1)
Fachexperte Jens Hoffmann |
10 Min
Lesedauer: 10 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Eine Dachsanierung kann in unterschiedlichem Umfang durchgeführt werden. Von einfachen Nachbesserungen am Dachstuhl bis hin zur Entfernung schädlicher Baustoffe wie Asbest oder gar einer kompletten Neueindeckung inklusive Dachdämmung gibt es viele Möglichkeiten für eine Sanierung. Ziel der Maßnahmen ist dabei natürlich vor allem die Erhaltung der Bausubstanz und der Schutz des Gebäudes vor dem Eindringen vor Feuchtigkeit, Kälte und anderen Witterungseinflüssen, die innen weitere Schäden verursachen können.

Ganz egal, ob es sich um ein Pult-, Flach- oder Satteldach handelt – es muss in jedem Fall viel aushalten. Im Durchschnitt muss ein Dach nach etwa 35 bis 50 Jahren saniert werden – je nach Zustand und Schäden – damit es nicht zu etwaigen Folgeschäden am Haus kommt. Dazu kommt, dass die Dämmung, die Dachfläche, die Dachziegel oder auch der Dachstuhl nicht mehr gängigen Standards entsprechen können und daher eine Erneuerung benötigen. Gerade dann, wenn das Dach sich an einem schattigen Platz befindet und die Sonne nicht immer für ausreichend Trocknung nach Regengüssen sorgen kann, so ist eine Sanierung oft schon früher erforderlich.

Oft sind es aber wirklich Stürme und Unwetterschäden, die eine Sanierung des Daches nötig machen. Dann muss es einerseits schnell gehen, andererseits geht es aber auch um die richtige Schadensregulierung gegenüber der Versicherung. – Wir von der Deutschen Schadenshilfe haben dafür ein professionelles Experten-Netzwerk aufgebaut! Nehmen Sie jetzt Kontakt zu uns auf und nutzen Sie diese Unterstützung!

Welche Gründe gibt es für eine Dachsanierung?

Die Dachsanierung kann / muss aus verschiedenen Gründen erfolgen – sei es aus technischen oder energetischen Gründen. So entscheiden sich viele Hausbesitzer für eine neue Dämmung, um damit langfristig Energie- und Heizkosten zu sparen, da die Wärme besser im Haus gehalten werden kann. Auch die Montage einer Photovoltaik- / Solaranlage für die effektive Nutzung der Sonnenenergie bietet sich in Verbindung mit einer Sanierung an. Sind undichte Dachfenster oder gar defekte Dachziegel vorhanden, ist eine Sanierung ebenfalls wichtig, um undichte Stellen zu verdecken, durch die Feuchtigkeit ins Haus gelangen könnte (vgl. Undichtes Dach: Folgeschäden).

Häufig unumgänglich ist eine Dachsanierung aber auch nach Schäden, die aufgrund extremer Wetterereignisse wie Hagel, Sturm, Unwetter oder Schneedruck entstehen und oft sogar Schäden wie eingedrungenes Tauwasser oder gar Schimmel mit sich bringen können. Weitere Gründe können Hausschwamm oder Schädlinge wie Holzwürmer sein, die sich im Dach breitgemacht haben und das Material nach und nach zersetzen – oder auch schlichtweg der Wunsch nach mehr gedämmtem Wohnraum. Auch nach einem Dachstuhlbrand ist in der Regel ein mehr oder weniger vollständige Dachsanierung nötig.

Dachsanierung | Schaden am Dach reparieren / sanieren (© colorburst100 - stock.adobe.com)
Dachsanierung | Schaden am Dach reparieren / sanieren (© colorburst100 – stock.adobe.com)

Wichtig: Soll eine Immobilie erworben werden, empfehlen wir in jedem Fall noch vor der Unterzeichnung des Vertrags zu prüfen, in welchem Zustand sich das Dach des Gebäudes befindet. Eine umfassende Sanierung ist keine kostengünstige Investition. Dennoch ist die Instandhaltung des Dachs immer wichtig, was vor allem für ältere Gebäude gilt. Die Dämmung und die Dichtigkeit sind von enormer Bedeutung, damit es nicht zu Folgeschäden kommt, die bis ins Innere des Dachstuhls reichen könnten (vgl. Hausabdichtung).

Auch wenn man selbst plant, eine Solaranlage auf dem Dach anzubringen, ist es ratsam, das Dach im Vorfeld von einem Experten begutachten zu lassen (Gutachter Dach). Denn sobald die Anlage erst einmal installiert ist, kann die Dacheindeckung, die sich dann darunter befindet, nicht mehr bearbeitet werden. Ein Umbau wäre dann nur mit enormem Aufwand und hohen Kosten möglich.

Soll ein Hausdach neu eingedeckt werden, so macht es Sinn, direkt auch eine neue Dämmung einzubauen, die den Wohnkomfort im Haus erhöht und die Heizkosten nachhaltig reduzieren kann. Der Dachstuhl sollte im Vorfeld unbedingt auf Schäden untersucht werden. Das bringt zwar zusätzliche Kosten mit sich, dennoch ist dieser Weg oft günstiger als eine weitere Teilsanierung nach wenigen Jahren. Übrigens: Planen Sie eine Sanierung aus energetischen Gründen, so gibt es hierfür Fördermöglichkeiten, die im Vorfeld beantragt werden sollten!

Die richtige Planung einer Dachsanierung nach einem Schaden

Soll ein Dach saniert oder sogar vollständig erneuert werden, dann ist die sorgfältige Planung dieser Maßnahmen besonders wichtig, damit auch ganz sicher keine Details übersehen werden. Eine unzureichende Planung macht eine Dachsanierung häufig unnötig teurer und sorgt für noch mehr Aufwand. Von größter Bedeutung ist dabei allerdings, dass sämtliche Vorgaben der Kommune eingehalten werden.

Jegliche Sanierungsarbeiten sollten in jedem Fall von einem professionellen Gebäudesanierungsunternehmen durchgeführt werden. Idealerweise handelt es sich dabei um einen regionalen Betrieb, der die örtlichen Vorgaben kennt und genau weiß, worauf es bei der Umsetzung zu achten gilt. Ebenfalls können Experten Vorschläge zu geeigneten Materialien machen und Tipps zu Fördermöglichkeiten geben.

Worauf gilt es bei der Dachsanierung zu achten?

Ehe mit dem Projekt Dachsanierung begonnen werden kann, müssen Hausbesitzer zunächst beim örtlichen Bauamt in Erfahrung bringen, ob hierfür eine Baugenehmigung notwendig ist. Die Vorgaben hängen stets von der Kommune, aber auch vom jeweiligen Bundesland ab. Grundsätzlich dürfen ausschließlich Sanierungsarbeiten ohne Baugenehmigung erfolgen, welche den ursprünglichen Zustand des Dachs wiederherstellen. Bereits kleine Veränderungen können eine Genehmigung erfordern, wie beispielsweise der Einbau eines neuen Dachstuhls, neuer Dachfenster oder auch die Auswahl neuer Dachziegel in einer anderen Farbe.

Wir empfehlen aus diesem Grund, mit allen Plänen erst einmal das Bauamt aufzusuchen und diese dort vorzustellen. So wird direkt in Erfahrung gebracht, welche Vorgaben einzuhalten sind und was erlaubt ist. Die Planung gestaltet sich auf diesem Wege nicht unnötig kompliziert und man erspart sich womöglich teure Rückbauten und Korrekturen, weil Vorgaben nicht eingehalten worden sind. Wichtig: Der Antrag für eine Baugenehmigung muss in jedem Fall vor dem Beginn des Umbaus gestellt werden. Es kommt durchaus vor, dass mehrere Wochen vergehen, bis die Bearbeitung abgeschlossen ist und eine Genehmigung erteilt wird.

Möchte man sich selbst möglichst viel Aufwand ersparen, gibt es auch die Möglichkeit, die Sanierung von einem Architekten planen zu lassen. Dieser kümmert sich auch um die Beantragung von Baugenehmigungen und fordert alle Unterlagen beim zuständigen Bauamt an. Darüber hinaus verfügen Architekten oft über gute Kontakte zu lokalen Handwerkern, so dass alles Hand in Hand geht und der Ablauf reibungslos erfolgt.

Besonders berücksichtigt werden müssen jedoch auch Vorschriften zum Schnee- und Sturmschutz (siehe auch: Wer zahlt Sturmschäden am Dach?). Diese sind von größter Bedeutung, damit im Falle eines Schadens Kosten von der Wohngebäudeversicherung übernommen werden. Eine Kontrolle des Dachs muss in regelmäßigen Abständen erfolgen – dafür ist jeder Hausbesitzer selbst verantwortlich, um Schäden frühzeitig zu entdecken.

Dachsanierung | Flachdach Reparatur: Dachdecker verschweißen Dachbahn (© Sven Böttcher / stock.adobe.com)
Dachsanierung | Flachdach Reparatur: Dachdecker verschweißen Dachbahn (© Sven Böttcher / stock.adobe.com)

Wie viel Zeit nimmt eine Dachsanierung in Anspruch?

Wie lange eine umfassende Dachsanierung in Anspruch nimmt, hängt immer vom Einzelfall ab. So kommt es darauf an, welche Maßnahmen durchgeführt werden und natürlich auch, wie groß die Dachfläche ist. Zusätzliche Faktoren, die die Dauer beeinflussen sind die Anzahl der Arbeiter auf dem Dach, die Witterung und auch behördliche Aspekte, die den Bau immer wieder unterbrechen können. Insbesondere größere Umbaumaßnahmen mit einer frischen Unterkonstruktion oder einer thermischen Dachsanierung nehmen nicht selten ein bis zwei Monate in Anspruch. In vielen Fällen wird die Sanierung schrittweise durchgeführt, so dass immer nur ein gewisser Teil des Dachs freigelegt wird. So wird vermieden, dass Schnee- oder Regenschäden zustande kommen (vgl. Schnee auf dem Dachboden, Wasserschaden durch Schnee). Der Einfluss von Feuchtigkeit kann Schäden an Dämmstoffen mit sich bringen, aber auch zu Wärmeverlusten und baulichen Schäden führen. Wenn aber nur die Dachhaut eines Gebäudes saniert werden muss, dauert dies oft nur einige Tage.

Die richtigen Materialien für eine Dachsanierung

Das Wichtigste ist, dass das Dach eines Hauses einen umfassenden Schutz vor der Witterung bietet und sicher befestigt ist. Natürlich spielt aber auch die Optik eine Rolle: Ein Dach sollte zum Baustil eines Hauses passen und sich optisch harmonisch in seine Umgebung einfügen. Besonders wichtig ist deshalb in diesem Zusammenhang, welche Materialien für die Dachsanierung zum Einsatz kommen sollen – die Möglichkeiten unterscheiden sich hinsichtlich Struktur, Beständigkeit, Farbe und Form natürlich sehr voneinander.

Oft lassen sich trotzdem nicht alle Materialien verwenden, da die Nutzung auch stets von der Dachform und Dachneigung sowie von örtlichen Vorschriften abhängt. In den letzten Jahren gab es viele technische Neuheiten auf dem Markt, die langlebiger und beständiger sind als traditionelle Dachziegel oder Schindeln. Viele davon lassen sich perfekt an andere Elemente des Gebäudes anpassen, wie an Rollläden, Fenster oder Zäune.

Welche Dämmung ist die richtige für das Dach?

Gerade ältere Gebäude, die über mehrere Jahrzehnte hinweg keiner Sanierung unterzogen worden sind, sind oft nicht ausreichend gedämmt. Seitdem die Energiesparverordnung eingeführt worden ist (EnEV), sind Hausbesitzer dazu verpflichtet, bei einer Sanierung auch der Dämmung Beachtung zu schenken. Diese muss den gängigen Mindeststandards entsprechen. Abhängig vom Umfang der Sanierungsarbeiten bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten für eine Dämmung an – das hat natürlich auch auf die Kosten einen gewissen Einfluss.

  • Eine sogenannte Aufsparrendämmung beinhaltet das Anbringen des Dämmmaterials auf den Dachsparren sowie an der Außenseite auf eine Schalung aus Holz sowie unter der Eindeckung. Da dieses Verfahren von außen angewandt wird, lässt sich so eine Baustelle innerhalb des Hauses vermeiden.
  • Bei der Zwischensparrendämmung werden spezielle Filze zwischen die Sparren eingearbeitet, die aus Glas- oder Steinwolle oder auch aus natürlichen Dämmstoffen bestehen können. Auf diesem Wege lässt sich eine Neueindeckung des Dachs vermeiden.
  • Die Untersparrendämmung beinhaltet dagegen die Montage einer dünnen Dämmschicht auf den Sparren, welche von der Innenseite her erfolgt. Meist handelt es sich dabei um Klemmfilze, welche mit Hilfe von Gipskarton fixiert werden.

Bei einer Erneuerung der Dachhaut bietet sich vor allem die erstgenannte Variante an.

Sofern diese aber noch weiter genutzt werden kann, genügt oft eine Dämmung von der Innenseite her, also als Zwischen- oder Untersparrendämmung.

Wer bezahlt eine Dachsanierung nach einem Schaden?

Grundsätzlich können die Kosten für die professionelle Sanierung eines Hausdachs pro Quadratmeter zwischen 50 und 250 Euro beantragen – dies hängt immer vom Aufwand, aber auch vom Tarif des jeweiligen Fachbetriebs ab. Ebenfalls werden die Kosten durch die Dachform beeinflusst. Es macht durchaus einen Unterschied, ob es sich dabei um ein Flachdach (vgl. Flachdach undicht, Flachdachabdichtungen), ein Satteldach oder um eine andere Dachform handelt. Grundsätzlich gilt dabei: Je größer die Fläche eines Dachs ist, desto höher fallen auch die Kosten aus.

Abhängig vom entsprechenden Material, der Eindeckung und der Dämmung gibt es somit teilweise große Abweichungen hinsichtlich der Kosten.

Sofern das Dach durch einen Sturm, Hagel, oder auch durch Unwetter beschädigt worden ist, gilt es, sich im Vorfeld auf jeden Fall mit der zuständigen Versicherung in Kontakt zu setzen. In der Regel handelt es sich dabei um die Gebäudeversicherung, welche Schäden an einem Gebäude übernimmt (vgl. auch: Was zahlt die Gebäudeversicherung (nicht)?). Es gibt allerdings auch Schadensfälle, in denen die Kosten nur von einer Elementarversicherung übernommen werden (Was sind Elementarschäden am Haus?). Diese greift in der Regel bei Naturkatastrophen wie Überschwemmungen / Flut oder anderen Schäden. Sie kann nicht einzeln abgeschlossen werden, sondern versteht sich als zusätzliche Police neben einer Gebäudeversicherung. Wichtig ist, als Hauseigentümer stets dafür zu sorgen, dass die Schäden von einer Versicherung getragen werden, denn ansonsten bleibt man im Falle einer Sanierung nach einem Schaden auf den Kosten sitzen. Unter Umständen ist hier eine unabhängige Versicherungsberatung der richtige Weg, so dass auch wirklich alle Risiken durch die Police abgedeckt werden.

Was nach einem Schaden zu tun ist

Kam es beispielsweise am eigenen Wohnort zu einem Unwetter und wurde das Hausdach dadurch nachhaltig beschädigt, ist es wichtig, die zuständige Versicherung so schnell wie möglich darüber in Kenntnis zu setzen. Die meisten Versicherer schreiben hierbei eine gewisse Frist vor, innerhalb der die Schadensmeldung eingegangen sein muss. Meist handelt es sich dabei nur um wenige Tage – deshalb ist dringend anzuraten, die Gebäudeversicherung (oder eine andere zuständige Versicherung) noch am selben Tag darüber zu informieren.

Ebenfalls verlangen die meisten Versicherer Nachweise in Form von Bildmaterial oder Videos, die den Schaden dokumentieren und belegen können. In keinem Fall muss man sich dafür aber selbst auf das Dach begeben oder anderweitig in Gefahr bringen, sondern kann natürlich auch einen Fachbetrieb beauftragen, der sich die Situation vor Ort ansieht. Auch entsenden viele Versicherungen Gutachter, die den Schaden prüfen.

Im Anschluss entscheidet die Versicherung dann, ob und in welchem Umfang der Schaden übernommen wird. So müssen gut versicherte Hausbesitzer sich nach einem Schaden durch ein Unwetter oder einen ähnlichen Grund in der Regel auch keine Sorgen um teure Kosten machen, sondern dürfen sich bald wieder auf ein intaktes Zuhause mit einem dichten Dach freuen.

Jens Hoffmann
Leiter Sachschaden

Wir unterstützen Sie sofort bei der erfolgreichen Schadensabwicklung.

Das könnte Sie ebenfalls interessieren

Copyright Beitragsbild: colorburst100 - stock.adobe.com
211213_DSH_Portrait_2_small (1)
Vielen Dank für Ihre Nachricht.
Sie haben eine E-Mail erhalten.

Bitte folgen Sie den Hinweisen in der E-Mail und bestätigen Sie Ihre E-Mail-Adresse.