Hochwasser Sanierung | Hilfe und Experten hier!

Ein Hochwasser ist immer ein einschneidendes Ereignis, das für alle Betroffenen zu einer ernsten Gefahr werden kann. Das Wichtigste ist bei einem Hochwasser natürlich, sich selbst und seine Lieben so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen. Doch Schäden an Häusern sind eine häufige Folge, die ebenfalls viele Probleme nach sich ziehen können. Wenn ein Hochwasser einen großen Schaden an einem Gebäude anrichtet, sind Bewohner und Eigentümer oft der Verzweiflung nahe. Als Erstes stellt man sich dann natürlich die Frage, wie man jetzt am besten vorgehen sollte – und welche Maßnahmen für die Sanierung nötig sind. Wichtig hierbei ist: Bewahren Sie einen kühlen Kopf und gehen Sie dann Schritt für Schritt vor.

Die Deutsche Schadenshilfe unterstützt Sie nach einem Hochwasserschaden. Ein großes Experten-Netzwerk, bestehend aus Sachverständigen, Sanierungsfirmen und Fachanwälten für Versicherungsrecht kann bundesweit dafür sorgen, dass vorhandene Schäden beseitigt und bestmöglich über die zuständigen Versicherungen reguliert werden.

211213_DSH_Portrait_2_small (1)
Fachexperte Jens Hoffmann |
10 Min
Lesedauer: 10 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Die wichtigsten Sofortmaßnahmen nach einem Hochwasser: Darauf kommt es an

Im Notfall einer Hochwasser-Katastrophe ist es wichtig zu wissen, wie man richtig reagiert und handelt, damit der Wasserschaden in Schach gehalten wird und auch die Bewohner im Haus sich keiner unnötigen Gefahr aussetzen (vgl. auch: Hochwasserschaden in Mietwohnung). Daher gilt: Elektrische Geräte sollten umgehend vom Stromnetz genommen und keinesfalls weiter betrieben werden, wenn sie drohen, in Kontakt mit Wasser zu gelangen. Bis klar ist, wie groß das Ausmaß des Hochwasserschadens tatsächlich ist, kann es sogar besser sein, die Stromzufuhr des gesamten Gebäudes zu unterbrechen.

Sofern es zum Austritt von Heizöl kommt oder auffällig nach Gas riecht, ist dies ein sofortiger Fall für die Feuerwehr. Die schädlichen Stoffe stammen oft nicht aus den Anlagen innerhalb des Hauses, sondern kommen aus anderen Gebäuden und werden mit dem Wasser herbeigeschwemmt. Lacke, Treibstoffe oder Mineralöle können sich dann im Mauerwerk ablagern und zu einer gesundheitlichen Gefahr für alle Bewohner werden. Hier kann die Feuerwehr mit Maßnahmen wie beispielsweise Ölbindemitteln eingreifen (siehe auch Flutopferhilfe). Riecht es verdächtig, dann ist es am besten, im Inneren keinesfalls mehr zu rauchen.

Hochwassersanierung: Schutzkleidung ist für Aufräumarbeiten zu empfehlen

Wenn nach einem Hochwasser mit den Aufräumarbeiten begonnen werden kann (vgl. Aufräumarbeiten Hochwasser), empfiehlt es sich, wasserabweisende Kleidung oder gar Sicherheitskleidung zu tragen, um nicht mit verunreinigtem Wasser oder gesundheitsgefährdeten Stoffen in direkten Kontakt zu kommen. Die Schuhe sollten mit einer stabilen Sohle ausgestattet und wasserdicht sein, so dass das Verletzungsrisiko durch Splitter möglichst gering gehalten wird. Eine Atemschutzmaske schützt vor schädlichen Chemikalien, Fäkalbakterien und Schimmel. Hygiene spielt nach einem Hochwasser und bei der Hochwassersanierung eine wichtige Rolle: Die Arbeitskleidung sollte in regelmäßigen Abständen gewechselt werden.

Gründliche Lüftung ist nach dem Hochwasser notwendig

Die Luftfeuchtigkeit ist in Gebäuden, die von einem Hochwasser betroffen sind, üblicherweise sehr hoch. Eine dauerhafte Belüftung ist hier besonders wichtig und auch notwendig, damit so viel Nässe wie möglich aus den feuchten Räumen entweichen kann. Feucht gewordene Mauern benötigen oft Wochen oder gar Monate, bis sie wieder vollständig getrocknet sind (vgl. Mauertrockenlegung, Mauerentfeuchtung). Durch dauerhaftes Lüften lässt sich dieser Vorgang allerdings durchaus beschleunigen. Größere Möbel sollten etwas von den Wänden weggerückt werden, damit die Luft dahinter besser zirkulieren kann. Weiterhin sollten alle einander gegenüberliegenden Fenster geöffnet werden, damit ein bestmöglicher Luftaustausch gewährleistet ist. Auch offene Türen zwischen den einzelnen Etagen sorgen für eine gute Zirkulation. Und: Wenn möglich, sollte das Gebäude auch wieder beheizt werden, sobald das Wasser beseitigt worden ist. Denn je höher die Lufttemperatur ist, desto mehr Feuchtigkeit kann sie auch speichern.

Wann kann das Wasser nach einem Hochwasser abgepumpt werden?

Ein zügiges Auspumpen von Kellerräumen kann das Ausmaß des Schadens möglichst gering halten (vgl. Schaden durch Hochwasser). Allerdings sollte mit dem Abpumpen von stehendem Wasser im Haus erst dann begonnen werden, wenn der Grundwasserpegel wieder abgesunken ist. Ansonsten kann es zu langfristigen Schäden am Fundament des Gebäudes kommen. Ist der Grundwasserpegel zu hoch, besteht die Gefahr, dass durch die Kellerwände Wasser in den Keller eindringen kann oder sogar die gesamte Statik des Gebäudes in Gefahr gerät. Deshalb sollten überflutete Keller aus Sicherheitsgründen wirklich erst dann betreten werden, wenn kein Strom mehr in diesem Bereich fließt – hier droht ansonsten akute Lebensgefahr!

Sobald das Wasser abgepumpt oder abgelaufen ist, bleibt nicht selten eine unschöne, übel riechende Schlammschicht zurück. Diese muss schnellstens aus dem Gebäude beseitigt werden, ehe sie antrocknet und sich dann an Wänden und Böden anhaftet – dann nämlich kann sie kaum noch beseitigt werden. Der Aufwand für die Reinigung ist nicht nur größer, sondern geht meist auch mit Beschädigungen der Oberflächen einher. Durch eine schnelle Entfernung jeglicher Schlammreste lässt sich zumindest sicherstellen, dass ein größerer Schaden und die Bildung von Schimmel weitestgehend vermieden werden.

Hochwassersanierung | Nach einem Wasserschaden durch Hochwasser / Überschwemmungen müssen im Haus oft Böden herausgerissen werden (© auremar / stock.adobe.com)
Hochwassersanierung | Nach einem Wasserschaden durch Hochwasser / Überschwemmungen müssen im Haus oft Böden herausgerissen werden (© auremar / stock.adobe.com)

Trocknungsmaßnahmen von Experten – wenn die Bautrocknung beginnen kann

Viele Sofortmaßnahmen lassen sich auch ohne besondere handwerkliche Fachkenntnisse durchführen, um das Schlimmste zu verhindern oder den Schaden zumindest einigermaßen in Grenzen zu halten. Allerdings ist bei gravierenden Hochwasserschäden das geschulte Auge eines Fachmanns unbedingt nötig. Nachdem die zuständige Versicherung über das Unglück in Kenntnis gesetzt worden ist (vgl. auch: Hochwasserschaden Versicherung, Versicherung Hochwasser), gilt es eine professionelle Schadensanalyse sowie auch die Erstellung eines Konzepts für die Hochwasser-Sanierung erstellen zu lassen. Gern vermitteln wir Hochwasseropfern bei Bedarf Sachverständige (Gutachter für Hochwasserschäden) und erfahrenen Sanierungsprofis.

Sobald die Grundreinigung durchgeführt worden ist und Schlammreste sowie weitere Verschmutzungen beseitigt worden sind, müssen Decken, Böden und Wände fachmännisch getrocknet werden. Hierfür kommen in der Regel Bautrockner zum Einsatz, wie beispielsweise Adsorptionstrockner oder auch Kondensationstrockner. Ist die Umgebungstemperatur wärmer, eignen sich Letztere dazu besser, für kältere Raumtemperaturen oder in Kellerräumen sind dagegen Adsorptionstrockner die bessere Wahl.

Bei der Raumtrocknung muss die Luft zunächst erwärmt wird, wodurch sie Feuchtigkeit besser aufnehmen kann. Diese lässt sich danach durch längeres Lüften aus den Räumen beseitigen. Zur Trockenlegung verschiedener Bauteile können verschiedene Methoden zum Einsatz kommen. So kann ein Wasserschaden innerhalb des Gemäuers beispielsweise mit einem Infrarottrockner getrocknet werden. Eine andere Möglichkeit ist die Aufstellung eines Folienzelts, bei der trockene Luft in eine Folie vor der feuchten Wand hineingeblasen wird.

Decken und Böden mit Öffnungen – wie sie zum Beispiel bei klassischen Holzbalkenkonstruktionen vorkommen – lassen sich durch eine Raumdurchflutung mit warmer, trockener Luft trockenlegen. Sie wird von Feuchtigkeit gesättigt und kann durch entsprechende Öffnungen austreten. Auch die Dämmschichttrocknung infolge eines Hochwasserschadens funktioniert auf eine vergleichbare Weise: Hier reicht eine Umlufttrocknung nicht aus, weshalb die Luft unmittelbar durch die Dämmschicht geführt wird und nach der Aufnahme von Feuchtigkeit mittels Kernbohrungen entweichen kann.

Hochwasser Sanierung von Wänden und Böden

Sofern der Wasserschaden nach einem Hochwasser sich durch eine Bautrocknung und eine Reinigung nicht trockenlegen lässt, sind in vielen Fällen aufwändige Sanierungsmaßnahmen erforderlich. Hierbei kommt es jedoch auch auf das Ausmaß des Hochwasserschadens an und darauf, wie sehr die Bausubstanz bereits davon angegriffen ist.

Wird festgestellt, dass der Fassadenputz noch tragfähig und stabil ist, empfiehlt sich ein Anstrich mit spezieller diffusionsoffener Außenfarbe. Hierbei handelt es sich um eine Beschichtung, die durchlässig für Wasserdampf ist und somit auch nachträglich noch eine Austrocknung der Wände ermöglicht. Ist der Putz aber bereits durch das Wasser deutlich beschädigt worden, kann er oft noch mit Sanierputz neu verputzt werden.

Nasses Mauerwerk, das an seiner Oberfläche bereits Ausblühungen in Form von Salzkristallen zeigt, sollte immer neu verputzt werden. Sofern auch Dämmstoffe vom Hochwasser betroffen sind, gilt es, diese entweder teilweise oder auch vollständig zu ersetzen. Sehr anfällig für Feuchtigkeit sind hier vor allem natürliche Stoffe aus Holzfasern oder Ähnliches.

Auch innerhalb Fußböden ist es möglich, dass die Dämmschicht nach dem Eintritt von Wasser Schäden davonträgt. Hier empfiehlt es sich, probeweise eine Bohrung durchzuführen, um den Feuchtigkeitsgehalt zu messen. Auch eine Untersuchung auf ausgetretenes Öl, Schadstoffe oder auch Fäkalbakterien ist wichtig. Im schlimmsten Fall kann es nötig sein, die Dämmschicht und den Estrich zu entfernen – dann lässt sich der betroffene Wohnbereich allerdings erst wieder nach längerer Zeit nutzen.

Sind die Innenwände mit Schimmel befallen, bringt dies nicht nur bei Hochwasserschäden ein erhebliches Risiko für die Gesundheit mit sich. Um Schimmelbeläge auf den Wänden zu beseitigen, kommen häufig chemische Substanzen zum Tragen. Hierfür müssen natürlich entsprechende Schutzmaßnahmen – wie eine gute Belüftung oder das Anlegen von Atemschutzmasken – durchgeführt werden.

Für die professionelle, dauerhafte Trocknung von feucht gewordenem Mauerwerk im Rahmen der Hochwasser-Sanierung ist es nötig, den Innenputz bis wenigstens 30 cm über dem Wasserstand abzuschlagen. Es kann außerdem nötig sein, Türstöcke aus Holz zu entfernen und auszutauschen, sofern diese bereits Wasser gezogen haben.

Hochwasser Sanierung - Beseitigung der Hochwasserschäden (© Animaflora PicsStock / stock.adobe.com)
Hochwasser Sanierung – Beseitigung der Hochwasserschäden (© Animaflora PicsStock / stock.adobe.com)

Welche Versicherung kommt für Hochwasserschäden / Hochwassersanierung auf?

Ob eine Versicherung nach einem Hochwasser die entstandenen Kosten für den Schaden respektive die Hochwassersanierung übernimmt, hängt von der jeweiligen Police ab. Grundsätzlich decken eine Gebäudeversicherung oder Hausratversicherung normalerweise keine Schäden ab, die durch Hochwasser entstanden sind. Hierfür ist eine spezielle Elementarschadenversicherung nötig, die als Zusatz zu diesen Versicherungen abgeschlossen werden kann und auch Schäden durch Brände, Erdbeben und andere Naturgewalten abdeckt. Eine Elementarschadenversicherung empfiehlt sich insbesondere dann, wenn man selbst in einer Region lebt, die einmal von Hochwasser betroffen sein könnte. Mit unter kann in strittigen Fällen auch ein auf Hochwasser spezialisierter Anwalt helfen.

Jens Hoffmann
Leiter Sachschaden

Wir unterstützen Sie sofort bei der erfolgreichen Schadensabwicklung.

Das könnte Sie ebenfalls interessieren

Copyright Beitragsbild: Animaflora PicsStock / stock.adobe.com
211213_DSH_Portrait_2_small (1)
Vielen Dank für Ihre Nachricht.
Sie haben eine E-Mail erhalten.

Bitte folgen Sie den Hinweisen in der E-Mail und bestätigen Sie Ihre E-Mail-Adresse.