Mauerentfeuchtung | Experten hier!

Mauerfeuchte tritt bevorzugt im Keller, im Erdgeschoss oder an der Fassade eines Hauses auf. Wie Sie das Problem erkennen und dauerhaft mit einer effektiven Mauerentfeuchtung bekämpfen: Der folgende Überblick klärt auf.

Und gut zu wissen: Die Experten der Deutsche Schadenshilfe helfen bei Nässe-, Feuchte- und Wasserschäden mit einem bundesweit im Einsatz befindlichen Team aus Sachverständigen, Sanierungsprofis und Fachanwälten für Versicherungsrecht.

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Fachexperte Jens Hoffmann |
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Lesedauer: 10 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Mauerfeuchte erkennen und professionell bekämpfen

Schlecht abgedichtete Wände, speziell im Keller, lassen sich mitunter schon durch ihre feuchte oder gar nasse Oberfläche leicht erkennen. Nicht immer aber ist das Problem so schnell enttarnt.

Weitere typische Begleiter von Mauerfeuchtigkeit sind:

  • Verfärbungen an Innenwänden oder an der Außenfassade bis zu zwei Metern Höhe;
  • abgelöste Tapeten und/oder Schimmelbildung im unteren Wandbereich;
  • sich lösender Innenputz mit stellenweise hohlem Klang;
  • ausblühende Salze, beispielsweise Salpeter, erkennbar als weißer, kristalliner Flaum;
  • muffiger Geruch (“Modergeruch”);
  • Fassadenanstrich hält nicht und muss alle zwei bis fünf Jahre erneuert werden;
  • Blasen in Anstrich oder Putz.

Zeigen sich ein oder gar mehrere dieser Warnhinweise, ist Ihr Mauerwerk mit großer Wahrscheinlichkeit zu feucht!

Hier ist Ihr Eingreifen erforderlich. Gern empfehlen wir Ihnen erfahrene Dienstleister, die Ihnen bei der Mauerwerkstrockenlegung und Kellerentfeuchtung helfen!

Mauerentfeuchtung | Luftentfeuchter und Wandtrockner im Einsatz (© mitifoto / stock.adobe.com)
Mauerentfeuchtung | Luftentfeuchter und Wandtrockner im Einsatz (© mitifoto / stock.adobe.com)

Mauerfeuchte und ihre Ursachen

Ohne Schutz saugt jedes Mauerwerk die in seiner Umgebung vorkommende Feuchtigkeit auf wie ein Schwamm. Denn: Genau wie ein Schwamm, so ist auch Mauerwerk von winzigen Hohlräumen, mikroskopisch kleinen Röhrchen und winzigen Spalten durchsetzt.

Im Kontakt mit Feuchtigkeit kommt es zur sogenannten Kapillarwirkung des Mauerwerks: Feuchtigkeit dringt nicht nur ungehindert ein, sie verbreitet sich auch innerhalb der Wand und steigt zuweilen weit nach oben auf (vgl. kapillare Feuchtigkeit Mauerwerk).

Woher die eindringende Feuchtigkeit stammt, ist individuell verschieden. Mögliche Ursachen sind beispielsweise:

  • Feuchtigkeit aus dem Erdreich, die sich durch einen hohen Grundwasserspiegel verstärkt;
  • undichte Rohre innerhalb der Hausinstallation;
  • Kondensation durch schlechte Lüftung;
  • mangelhafte Isolierung nach außen hin;
  • zu starke Wärmedämmung im Innenraum;
  • Spritzwasser, Regen und vieles mehr.

Gerade bei vielen Altbauten fehlen dringend erforderliche Horizontal- beziehungsweise Vertikalsperren gegen Feuchte aus dem Erdreich komplett.

Neubauten werden darum heute immer mit Horizontalsperre und Vertikalsperre gegen aufsteigende und seitlich eindringende Feuchtigkeit geplant. Doch auch hier kann es zu Defekten oder Baufehlern kommen (vgl. Baufehler an Wohngebäuden), die ein Eindringen der Feuchtigkeit ermöglichen.

Welche Ursache zu feuchten Wänden in Ihrem Hause führt, ist ohne gründliche Analyse oft nicht zu sagen (siehe Sachverständiger für Feuchteschäden) und für den Laien ohnehin schwer zu erkennen. Fakt aber ist: Dringt Feuchtigkeit in Ihre Mauern ein, ist schnelles Handeln bzgl. der Entfeuchtung angeraten!

Sie brauchen einen Fachmann für Mauerwerksentfeuchtung? – Wir beraten Sie gern!

Mauerfeuchte und ihre Folgen für Haus und Bewohner

  • Wie eingangs erwähnt, führt Mauerfeuchte dazu, dass Putz, Fassadenfarbe und Tapeten leiden.
  • Putz und Farbe lösen sich ab, da die ausblühenden Salze ihr Volumen vergrößern und im wahrsten Sinne des Wortes nach außen platzen.
  • Organische Materialien, beispielsweise Tapeten, Kleister, Holz und sogar Staub, beginnen zu schimmeln.
  • Der Schimmel wiederum gibt seine Sporen an die Raumluft ab und kann zu zahlreichen gesundheitlichen Schäden führen.
  • Im Keller führen Feuchtigkeit und Schimmel dazu, dass das Lagergut verdirbt (Feuchtigkeit im Keller beseitigen, feuchte Kellerwände sanieren).
  • In Wohnräumen leiden Raumklima und Wohngefühl durch Wärmeverlust und fehlende Isolationswirkung der Wände.
  • Nicht zuletzt können Salze und Schimmel der Bausubstanz erheblich schaden. Denn: Feuchtigkeit ist eine der Hauptursachen für die Entstehung und Vergrößerung von Rissen im Mauerwerk! (siehe auch: Beton Risse abdichten)

Mauerfeuchte? Höchste Zeit für eine Mauerentfeuchtung!

Es gibt verschiedene Verfahren der Mauertrockenlegung und der Abdichtung gegen eindringende Nässe (vgl. auch: Abdichtung gegen nichtdrückendes Wasser) – und das sogar bei älteren Gebäuden. Welche Methode dabei die Richtige ist, hängt immer vom individuellen Nässeschaden und dessen Ausmaß ab.

  • Wo kommt die Feuchtigkeit her?
  • Welche baulichen Besonderheiten liegen bei Ihrem Gebäude vor?
  • Welchen zeitlichen und finanziellen Aufwand möchten Sie betreiben?
  • Welche Vor- oder Nachteile haben die Methoden der Mauerentfeuchtung in Ihrem ganz speziellen Fall?

Die Möglichkeiten der Mauertrockenlegung reichen von der schonenden und unbedenklichen Elektroosmose bis hin zu baulichen Veränderungen, die auf die Statik Ihres Hauses wirken. Mögliche Maßnahmen zur Mauertrocknung & Entfeuchtung sind beispielsweise:

  • das Injektionsverfahren
  • das Mauertauschverfahren
  • das Mauersägeverfahren

► Injektionsverfahren

Für die Mauerwerkstrockenlegung mittels Injektionsverfahren wird Ihr Mauerwerk zunächst mit einem Netz von Bohrlöchern versehen. Jedes Bohrloch wird im Anschluss mit Druckluft gereinigt und danach wieder gefüllt. Zur Füllung der Löcher wird ein Dichtungsmittel verwandt, das in die Kapillaren des Mauerwerks eindringt und dort eine wasserundurchlässige Schicht erzeugt.

Vorteil: Der technische Aufwand ist relativ gering. Gleiches gilt für die Kosten. Die Statik Ihres Hauses wird nicht beeinträchtigt.

Nicht einsetzbar ist dieses Verfahren bei stark durchfeuchteten Mauern oder bei hoher Salzbelastung.

► Mauertauschverfahren

Bei schadhaftem Mauerwerk oder hoher Salzbelastung kann das Mauertauschverfahren helfen. Dazu wird die Wand mit zahlreichen, sich überlagernden Kernbohrungen versehen. Die entstehenden Bohrlöcher werden mit frischem Beton gefüllt.

Nachteil des Verfahrens: Das Mauertauschverfahren ist nicht für Mauern aus Bruchstein und für Mauergewölbe geeignet. Zudem sind Arbeits- und Zeitaufwand recht hoch.

► Mauersägeverfahren

Bei der Mauerwerksentfeuchtung mittels Mauersägeverfahren erhält die feuchte Wand einen horizontalen Schnitt. Abhängig von der Stärke der Wand wird dazu eine Schwertsäge oder eine Seilsäge verwendet. In den entstehenden Horizontalschnitt wird Dichtungsmaterial aus Folie oder Blech verbracht.

Vorteil des Mauersägeverfahrens: Die Qualität der Maßnahme ist optisch feststellbar.

Allerdings verursacht der hohe Geräteverschleiß auch überdurchschnittlich hohe Kosten.

Gut zu wissen überdies: Das Verfahren des Mauersägens greift in die Statik Ihres Hauses ein. Hier können unvorhergesehene Probleme zu zusätzlichen Kosten führen!

Elektroosmose als Verfahren gegen Mauerfeuchte

Dass es auch ohne statisch relevantes Sägen und Bohren geht, zeigt ein elektro-physikalisches Verfahren zur Mauerentfeuchtung: die Elektroosmose. – Die Elektroosmose gilt als effektive, kostengünstige und vor allem einfach durchführbare Alternative zu den bereits genannten Methoden. Basis der Elektroosmose ist das physikalische Prinzip, dass Feuchtigkeit immer vom Plus- zum Minuspol wandert. Feuchtigkeit lässt sich damit in gewünschter Weise leiten.

Feuchte Wände besitzen „von Natur aus“ eine minimal negative Ladung. Durch die unzähligen Kapillaren des Mauerwerks wandert die Feuchtigkeit darum zum oberen Minuspol der Wand. Mithilfe der Elektroosmose werden Pluspol und Minuspol der Wand auf elektro-physikalische Weise vertauscht. Die Feuchtigkeit folgt nach wie vor ihrem Drang, den Minuspol zu erreichen. Dieser befindet sich nun aber nicht mehr im oberen Bereich des Hauses, sondern in entgegengesetzter Richtung. Dem Minuspol folgend, steigt die Feuchtigkeit in den Kapillaren darum wieder herab in Richtung Erdreich. Auch seitlich lässt sich das Prinzip verwenden.

In anderen Worten: So wie die Feuchtigkeit eingangs durch die Kapillaren aufgestiegen ist, so zieht sie sich durch die Elektroosmose durch die gleichen Kapillaren wieder zurück.

Ohne statische Probleme oder gravierende Eingriffe in die Bausubstanz lassen sich auf diese Weise Wände und Gebäude trockenlegen. Gerade bei denkmalgeschützten Bauten ist die aktive Elektroosmose als Mittel der Mauerentfeuchtung daher ideal.

Mauerentfeuchtung | Beton-Mauer mit Feuchteschaden (© Fotoschlick / stock.adobe.com)
Mauerentfeuchtung | Beton-Mauer mit Feuchteschaden (© Fotoschlick / stock.adobe.com)

Mauerfeuchte bekämpfen? Immer eine Arbeit für den Fachmann!

Bei Maßnahmen zur Mauertrocknung muss der Bauherr zwischen dauerhaften Lösungen und reiner Kosmetik unterscheiden (vgl. Wandtrocknung nach Wasserschaden).

Sanierputze beispielsweise sind zwar resistenter gegen Feuchtigkeit und halten besser und länger auf der feuchten Mauer. Das zugrunde liegende Problem aber beseitigen Sie damit nicht (vgl. feuchte Wände sanieren)!

Besser beraten ist, wer in Sachen Schimmelbildung, Abdichtung und Mauertrockenlegung gleich den versierten Fachmann fragt. Langfristig ist jede professionelle Lösung effektiver und kostengünstiger als die Summe alle Selbstversuche.

Kurz: Fundierte Analyse und fachgerechte Ausführung sind bei jeder Mauertrocknung entscheidend für den Erfolg! Lassen Sie Ihre Mauerwerksentfeuchtung daher in jedem Fall von einem qualifizierten Fachbetrieb durchführen.

Sie brauchen einen erfahrenen Dienstleister für Ihr Projekt? – Wir vermitteln Ihnen den passenden Experten!

Jens Hoffmann
Leiter Sachschaden

Wir unterstützen Sie sofort bei der erfolgreichen Schadensabwicklung.

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