Schimmelpilze sind überall in unserer Umgebung vorhanden – und wir begegnen ihnen überall, da sie ganz natürlich in unserer Umwelt vorkommen. Aus diesem Grund finden wir ihre Sporen automatisch auch in unserer Wohnung. In geringer Konzentration sind sie erst einmal harmlos. Nimmt diese allerdings zu, dann entsteht damit auch ein nicht zu unterschätzendes Gesundheitsrisiko für die Hausbewohner.
Schimmelsporen in der Luft und in der Wohnung – welche Probleme bringen sie mit sich?
Fast alle Menschen kommen im Laufe ihres Lebens irgendwann einmal mit Schimmelpilzen in Verbindung. Die Sporen kommen auf ganz natürliche Weise in der Umgebungsluft vor, was sich auch nachweisen lässt – und somit atmen wir sie auch ein. Gesunde Menschen leiden darunter normalerweise nicht. Problematisch können die Sporen jedoch werden, wenn sie auf einen Untergrund gelangen, welcher ihnen optimale Möglichkeiten zum Gedeihen bietet.
Dass Schimmel etwas mit mangelnder Hygiene in der Wohnung zu tun hat, stimmt übrigens nicht: Da die Sporen jederzeit durch die Raumluft zirkulieren, kann sich ein Pilz auch dort entwickeln, wo es ansonsten blitzblank sauber und aufgeräumt ist. Verbreitet sind die Pilze ebenso häufig in Pflanzenerde.
Schimmelschäden im Haus: Wie sich der Pilz entwickelt
Es gibt einige natürliche Faktoren, welche das Wachstum von Schimmel begünstigen. Oft geschieht dies ganz ohne das Zutun des Menschen, allerdings können Hausbesitzer und Mieter durchaus entsprechende Vorkehrungen treffen, damit sich der Pilz nicht verbreiten kann. Begünstigt wird das Wachstum von Schimmelpilzen in der Wohnung vor allem durch eine hohe Luftfeuchtigkeit. In Verbindung mit der entsprechenden Temperatur, dem pH-Wert des Substrats oder auch organischen Materialien kann sich der Pilz relativ schnell entwickeln.
Auch die Raumluft in einer Wohnung oder einem Haus wirkt sich direkt auf die Entwicklung von Schimmel aus. Die Luft in Innenräumen besteht zu einem bestimmten Prozentsatz stets aus Luftfeuchtigkeit. Sie beträgt in Kinder- und Schlafzimmern normalerweise zwischen 40 und 60 %. In der Küche und im Badezimmer liegt der Wert normalerweise zwischen 50 und 70 %, was an Kochdämpfen, Baden und Duschen liegt. Wichtig ist allerdings, dass ein Wert von dauerhaft 70 % Luftfeuchtigkeit und mehr deutlich zu hoch ist, der keinesfalls länger bestehen sollte. Regelmäßiges Lüften ist also besonders wichtig zur Vermeidung von Schimmelbefall.
Denn ab einer Luftfeuchtigkeit von 70 % können sich viele Schimmelpilzarten bereits hervorragend entwickeln (vgl. auch: nasse Kellerwände). Liegt der Wert bei 80 % und mehr, sind die Bedingungen noch günstiger. Weil warme Luft Feuchtigkeit besser aufnehmen kann, ist das Risiko eines Schimmelbefalls vor allem im Herbst und Winter entsprechend hoch.
Nur durch mehrfaches Lüften pro Tag kann die Luftfeuchtigkeit nach außen abgeführt werden, so dass das Raumklima wieder auf einen normalen Wert reguliert wird. Wer dies versäumt, muss damit rechnen, dass sich irgendwann Schimmel im Haus entwickelt – oft zeigt sich dieser zuerst in Form von Schimmel im Badezimmer (vgl. Schimmel in der Wohnung erkennen)
Diese Oberflächen sind für die Entwicklung von Schimmelpilzen besonders anfällig
Es gibt viele Oberflächen, die Schimmelpilzen ideale Bedingungen bieten und die dort optimal gedeihen können – auch in größerer Form. Grundsätzlich benötigen Schimmelpilze Eiweiße, Fette und Kohlenstoffe, welche sie aus unterschiedlichen Untergründen auslösen können, etwa Tapeten. Sogar auf glattem Kunststoff können Schimmelpilze noch Nährstoffe finden. Dient der entsprechende Untergrund nicht als ausreichende Nährstoffquelle und stellt weder Fette noch Kohlenstoffe noch Eiweiße bereit, so wird Schmutz oder Staub dazu genutzt.
Wie bereits erwähnt ist unsere Umgebungsluft immer mit einer gewissen Menge an Schimmelsporen versetzt – jedoch in so geringer Konzentration, dass sie für uns keinerlei Risiko darstellt – etwa beim Einatmen. Über die Atemwege aufgenommene Sporen werden von unserem Abwehrmechanismus umgehend bekämpft, so dass wir nichts davon spüren. In einer entsprechend hohen Konzentration können die Sporen und eine verstärke Schimmelbildung allerdings auch für einen gesunden Mengen zu einem gesundheitlichen Problem werden. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Belastung über einen längeren Zeitraum hinweg besteht und entsprechend hoch ist. In so einem Fall gilt es umgehend zu handeln, damit es nicht zu gesundheitlichen Schäden kommt. Siehe auch Schimmel behandeln.
Schimmelsporen in der Luft: Welche Erkrankungen die Folge sein können
Werden Schimmelsporen und andere Aussonderungen der Pilze über einen längeren Zeitraum von uns Menschen eingeatmet, so kann dies ernste Konsequenzen für unsere Gesundheit haben. Dazu gehören beispielsweise Erkrankungen der Atemwege wie Asthma, aber auch Allergien, welche durch Sporen entstehen können. Doch das Risiko durch eine hohe Sporenkonzentration ist nur eine der nachweisbaren Gefahren.
Bereits geringe Konzentrationen von Schimmelsporen in der Luft oder an der Wand, die eingeatmet werden, können ein Risiko darstellen, sofern Menschen bereits vorerkrankt sind. Insbesondere Personen, die an Leukämie, AIDS oder auch Typ-1-Diabetes leiden, zählen zur Risikogruppe und können an einer Mykose erkranken und über bestehende Allergien hinaus schnell Symptome entwickeln. Für Senioren, Kleinkinder und Neugeborene ist eine möglichst geringe Schimmelbelastung ebenfalls besonders wichtig, damit es nicht zu allergischen Reaktionen, Krankheiten oder in der Folge gar schweren gesundheitlichen Schäden durch die Sporen kommt – auch, wenn die betroffenen Personen ansonsten völlig gesund sind.
Schimmelsporen abtöten: Einfache Hausmittel, die Abhilfe schaffen
Damit es gar nicht erst zu einer Verbreitung von Schimmelsporen kommt, ist es wichtig, es gar nicht erst zu deren Entstehung kommen zu lassen. Schnell verderbliche Lebensmittel sollten aus diesem Grund möglichst schnell verbraucht und Reste zügig entsorgt werden. Auf diese Weise entzieht man vielen Schimmelsporen, die durch die Luft zirkulieren, bereits die Nährstoffgrundlage. Regelmäßiges Lüften schafft ebenfalls Abhilfe – diese sollte in den Wohnräumen nicht mehr als 40 bis 60 % betragen.
Verglichen mit anderen Arten von Schadstoffpartikeln in der Luft sind Schimmelsporen relativ großflächig. Das macht es für Luftreiniger einfacher, sie aus der Luft zu filtern. Ideal sind Geräte, welche nicht nur Schimmelsporen aus der Luft filtern, sondern auch weitere Schadstoffe beseitigen. Nachdem die Luft gereinigt ist, verteilt der Luftreiniger sie wieder im ganzen Raum. Wir empfehlen, sich für einen Luftfilter zu entscheiden, welches mit einem HEPA-Filter ausgestattet ist. Auf diese Weise lassen sich auch Kleinstpartikel mit nur 0,001 Mikrometern Größe im Rahmen der Luftreinigung ausfiltern.
Doch wie kann man Schimmelsporen abtöten? Grundsätzlich gilt: Wenn die Fläche des Schimmelbefalls größer ist als ein Teller, ist es wichtig, diesen durch eine Fachfirma beseitigen zu lassen. Eine professionelle Schimmelentfernung Firma sorgt dafür, dass auch wirklich keine Rückstände verbleiben. Im Zweifelsfall hilft auch ein Gutachter (siehe: Was kostet ein Schimmelgutachter).
Sofern eine zeitnahe Beseitigung des Pilzes nicht möglich ist, lässt sich zumindest eine weitere Ausbreitung verhindern. Hierfür sollten die jeweiligen Stellen mit Haarspray eingesprüht werden, so dass die Sporen nicht weiter wachsen können. Gering befallene Schimmelflächen, wie am Fenster, an Fugen im Badezimmer oder an Silikonabdichtungen lassen sich normalerweise auch ohne eine Fachfirma für Schimmelbeseitigung bekämpfen (siehe z.B. bei Schimmelbeseitigung Berlin).
Für die Bekämpfung von oberflächlichem Schimmelbefall gibt es mittlerweile zahlreiche Reinigungsprodukte im Handel, die auch relativ zuverlässig sind. Als ein klassisches Hausmittel gilt allerdings auch Essigessenz. Achten Sie allerdings darauf, dass das Problem damit nicht noch weiter verschlimmert wird. Denn die Pilze können das im Essig vorhandene Acetat verstoffwechseln, was eine weitere Nährstoffquelle darstellt.
Ein Großteil der im Handel erhältlichen Schimmelentferner sind mit dem Wirkstoff Benzalkoniumchlorid versehen – ein desinfizierender Stoff, welcher die Zellwände der Schimmelpilze zerstört. Es gilt allerdings auch als hausreizend und kann zu starken Allergien führen, ganz ähnlich wie Chlor. Letzterer ist jedoch ebenfalls ein aggressiver, aber wirkungsvoller Stoff, der Schimmelsporen abtöten kann. Weniger reizend ist dagegen die Wirkung von hochprozentigem Isopropyl-Alkohol, der zudem einen weniger beißenden Geruch als Chlor hat. Nach gründlichem Lüften, das bereits unbedingt während der Anwendung der Produkte erfolgen sollte, kann der Raum dann auch direkt wieder wie gewohnt genutzt werden.
Schimmel an Fenstern und in der Wohnung: Riskant, aber vermeidbar
Es gibt verschiedene Maßnahmen, mit denen sich Schimmelsporen in der Luft messen und entfernen lassen. Hierzu macht es u.U. Sinn, einen Schimmelberatung in Anspruch zu nehmen, der das Ausmaß der Schimmelbildung und Pilzsporen und eine etwaige Sanierung einschätzen kann.
Nicht umhin kommt man im Kampf gegen Schimmelpilze und Schimmelbildung in Innenräumen um regelmäßiges Lüften, damit die Pilzsporen nach außen entweichen können und man sie nicht einatmen muss. Allerdings genügt das allein wiederum nicht, da durch das Lüften natürlich auch andere Arten von Schadstoffen in die Wohnung gelangen können. Eine gute Lösung ist aus diesem Grund ein professioneller Luftreiniger mit HEPA-Filter, mit dem sich die Sporen entfernen lassen.
Dennoch gilt, dass sich die Sporen natürlich nie vollständig beseitigen lassen, da sie immer in einer gewissen Minimalkonzentrationen in unserer Raumluft vorhanden sind. Dennoch reduziert sich durch richtiges Lüften und Heizen das Risiko eines größeren Befalls drastisch.
Schimmel in der Wohnung: Diese Pflichten und Rechte haben Mieter
Bei einem Schimmelbefall in einer Mietwohnung (vgl. Schimmel in Mietwohnung: Wie vorgehen?) sind Mieter in der Pflicht, diesen umgehend ihrem Vermieter oder auch dem Hauseigentümer mitzuteilen. Oft hören Mieter daraufhin, dass sie selbst am Befall schuld seien und Schimmel an Fenstern oder in anderen Bereichen sich durch falsches Heizen und Lüften ausgebreitet hat. So einfach ist es allerdings nicht, denn grundsätzlich steht der Vermieter in der Beweispflicht. Er muss also nachweisen, dass die Ursache für Schimmel nicht in einem Baukörper zu finden ist, wie beispielsweise in einer schlechten Dämmung. Als Mieter ist man nicht dazu verpflichtet, Regale und Schränke in einem gewissen Abstand zu den Wänden aufzustellen, was Schimmelwachstum durchaus verhindern kann – doch es ist in jedem Fall aufgrund dessen zu empfehlen. Verpflichtet ist man jedoch dazu, das Wachstum von Schimmel in der Wohnung so gut es geht zu vermeiden. Deshalb sollte unbedingt auf regelmäßiges Lüften geachtet werden – dies allein schon in eigenem Interesse, denn nur so lässt sich ein angenehmes Raumklima gewährleisten.
Tipps zum richtigen Heizen und Lüften in Wohnräumen
Gleichmäßiges Lüften und Heizen ist von enorm großer Bedeutung, damit die Temperaturunterschiede in den Räumen nicht allzu groß sind. Meist bemerkt man ohnehin schon beim Betreten einer Wohnung, wenn die Luftqualität nicht gut ist und man dringend lüften muss. Hält man sich allerdings den ganzen Tag über im Haus auf, bemerkt man das Problem oft nicht von selbst. Deshalb sollte man selbst darauf achten, stets einen guten Luftaustausch herbeizuführen.
Beim Kochen oder nach dem Duschen oder Baden sollten unbedingt Fenster geöffnet werden, damit die Feuchtigkeit ausreichend nach draußen entweichen kann. Die Fenster den ganzen Tag in Kippstellung zu lassen ist keinesfalls eine gute Lösung, denn dadurch können Wände und Decken insbesondere im Winter schneller auskühlen – in Verbindung mit Feuchtigkeit ein optimaler Nährboden für die Bildung von Schimmel. Besser ist es, Fenster und Türen mehrfach pro Tag für zehn bis fünfzehn Minuten vollständig zu öffnen, so dass ein guter Luftaustausch stattfindet. Dies geschieht idealerweise morgens und abends. So lässt sich nicht nur das Raumklima regulieren, sondern auch die Gefahr des Schimmelwachstums in den vier Wänden deutlich reduzieren. Eine regelmäßige Kontrolle auf feuchte Stellen und/oder Schimmelflecken hinter großen Möbelstücken ist ebenfalls zu empfehlen, damit es auch hier nicht zum Schimmelbefall und schon gar nicht erst zu einer teuren Schimmelpilzsanierung kommen kann.