Wasser läuft unter Dachziegel – Und nun?
Dringt Wasser unter die Dachziegel ein, so kann das verschiedenste Ursachen haben. Die Schwierigkeit besteht dann darin, die undichte Stelle zu finden, da diese meist nicht sofort ersichtlich ist.
Wo Feuchtigkeit unter die Ziegel gelangen kann: Feuchtigkeit kann unter die Ziegel laufen, wenn diese zum Beispiel Risse haben. Möglicherweise sind diese Risse nur sehr klein, sodass sie von außen nicht zu sehen sind. Ist die Dachkonstruktion nicht verkleidet oder gedämmt, so kann die undichte Stelle aber von innen entdeckt werden. Eine weitere Ursache könnte zudem sein, dass an den sogenannten Firstziegeln Regenwasser eintritt. Immer wieder kommt es darüber hinaus zu Bauschäden bzw. Ausführungsfehlern im Zuge der Dacheindeckung. So können zum Beispiel Dachfenster falsch angeschlossen sein oder es werden falsche Überdeckungen gewählt. Bereits kleine Baumängel können aber hier zu relativ großen Schäden führen, da die Konstruktion dann nachhaltig durchfeuchtet wird. Das heißt, das Wasser dringt dann in die unterseitige Dämmung ein und die Feuchtigkeit wird in weiterer Folge aufgesaugt.
Wann Beschädigungen auftreten können…
Es ist möglich, dass Beschädigungen sowohl bei neuen als auch bei alten Dachziegeln auftreten. So können neue Ziegel zum Beispiel brechen, wenn eine Solaranlage montiert wird. Außerdem kann sich im Laufe der Zeit das Holz, das für den Dachstuhl verwendet wurde, durchbiegen, sodass zwischen den Ziegeln Spalten entstehen. Ziegel können aber auch porös werden, wodurch in weiterer Folge Feuchtigkeit aufgenommen wird, die sich dann am Unterdach zeigt.
Wenn Luft unter den Ziegeln kondensiert…
Steigen im Sommer die Temperaturen, so erwärmt sich auch der Dachraum. In der Nacht kühlt die Luft aber wieder ab und sie kann sich in weiterer Folge an den kalten Ziegeln niederschlagen und kondensieren, wodurch die Unterseite der Ziegel dann feucht wird. Sichtbar ist das aber nur dann, wenn Ihr Dach über keine Dämmung verfügt und die Ziegel freiliegen.
Außerdem tritt dieses Problem nur dann auf, wenn die Belüftung unzureichend ist. Bei guter Belüftung entweicht die warme Luft und schlägt sich daher nicht an den Ziegeln nieder. Verfügt das Dach über eine Unterspannbahn, so bleibt die Feuchtigkeit normalerweise draußen bzw. wird von innen nach außen befördert. Sollte sich unter der Unterspannbahn dennoch Wasser ansammeln, so liegen möglicherweise Baumängel vor oder die Unterspannbahn könnte unter Umständen einen Riss haben. Wenn keine Möglichkeit besteht, dass feuchtwarme Luft in eine Dachkonstruktion gelangt, so ist auch die Wahrscheinlichkeit der Schimmelbildung relativ gering. Das ist auch für jene Bauphase gültig, in der die Dämmung bereits angeordnet ist, die sogenannte Dampfbremse aber noch fehlt.
Was zu tun ist, wenn Wasser unter die Dachziegel läuft?
Sollten Sie in Ihrem Haus an der Dachkonstruktion feuchte Flecken entdecken, so muss natürlich die Ursache dafür sofort herausgefunden werden. Eine Möglichkeit besteht darin, dass Sie das Dach selbst besteigen, um dann die Dachhaut näher zu inspizieren, sofern man die Ziegel von innen nicht sieht. Allerdings besitzt Wasser auch die Eigenschaft, dass es nicht immer dort sichtbar wird, wo es auch eingetreten ist. Sollte das der Fall sein, so ist es empfehlenswert, einen Fachmann zu informieren (siehe auch: Sachverständiger Dachdecker).
Dachkonstruktionen, die auch gedämmt sind, verfügen wie bereits erwähnt über eine Unterspannbahn, die normalerweise verhindert, dass Feuchtigkeit durch einen geborstenen Dachziegel ins Innere gelangt. Sollten Ihre Ziegel von innen auch sichtbar sein, so können eventuell beschädigte Exemplare ausgetauscht werden, ohne dass Sie dafür auf das Dach Ihres Hauses steigen müssen. Außerdem könnte man undichte Stellen auch mit einem Innenverstrich abdichten. Ist das Dach gedämmt, so muss die Ursache für die Schäden aber draußen – zum Beispiel von einem Dachdecker – gefunden werden. Zudem könnten Ziegel auch Wasser durchlassen, wenn diese nicht optimal platziert wurden. In diesem Fall empfiehlt es sich, die kaputten Ziegel auszutauschen, das Dach abzudichten oder sich um eine neue Dacheindeckung zu kümmern, damit größere Schäden vermieden werden können.
Abdichten oder neu eindecken?
Sollten Sie bemerkt haben, dass die Ziegel Ihres Daches undicht sind – oder sonstige Schäden zu einer Undichtigkeit führen -, so muss das Problem im Zuge einer Dachsanierung natürlich schnellstmöglich behoben werden, um Folgeschäden des undichten Dachs zu vermeiden. Je nach Schadensausmaß muss das Dach dann abgedichtet oder auch neu eingedeckt werden. In manchen Fällen ist es ausreichend, die kaputten Ziegel auszutauschen und diese von innen mit einem Innenverstrich abzudichten. Sind allerdings schon sehr viele Ziegel gerissen bzw. abgeplatzt oder bestehen auch Schäden am Dachstuhl, so muss das Dach von einem Dachdecker neu gedeckt werden. Bei einem bereits vor einem Sturm oder Starkregen defekten Dach können Sie von der Wohngebäudeversicherung / Elementarversicherung sonst wenig finanzielle Leistung bzgl. Wasserschäden, Sturmschäden oder Schäden durch Regenwasser erwarten – ebenso wenig von der Hausratversicherung.
Dach regelmäßig überprüfen
Vor allem wenn Ihre Dacheindeckung schon mehr als 25 Jahre alt ist, sollten Sie das Dach zumindest einmal jährlich prüfen. Wählen Sie dafür am besten einen sonnigen Tag, sodass Sie dann sehen, ob die Sonnenstrahlen durch Ihre Dachziegel durchscheinen (wenn Sie Blick von innen erhalten können). Ältere Dächer sind außerdem anfälliger für Schäden, die durch einen Sturm entstehen können – auch deshalb sollten ältere Dacheindeckungen vom Hausbesitzer bzw. Dachexperten regelmäßig geprüft werden.
Häuser, die erst nach dem Jahr 2011 errichtet wurden, müssen über eine verbindliche Windsogsicherung verfügen, ältere Häuser können nachträglich mit sogenannten Sturmklammern gesichert werden. Das ist vor allem dann empfehlenswert, wenn man des Öfteren gelockerte Dachpfannen durch starke Winde feststellt. Achten Sie zudem darauf, dass auch das Regen- und Schmelzwasser über entsprechende Regenrinnen bzw. Fallrohre optimal abgeleitet werden kann, damit das Innere Ihres Hauses vor Nässe bzw. Feuchtigkeit geschützt werden kann (vgl. auch Wasserschaden durch Schnee). Das gilt vor allem für Flachdächer, da das Wasser hier aufgrund der Dachneigung langsamer abfließt.
Wasser läuft unter die Dachziegel – was tun? – Sollten Sie Wasser unter Ihren Dachziegeln bemerken, so muss das Leck zunächst geortet bzw. provisorisch abgedichtet werden. Anschließend können Sie Ihre Versicherung bzw. Ihren Vermieter darüber informieren und den betroffenen Bereich trocknen. Für die Reparatur bzw. die Sanierung sollte aber dann ein Fachmann beauftragt werden, wobei wir Ihnen bei der Suche nach einem geeigneten Sanierungsdienstleister gerne helfen.
Wasser läuft unter Dachziegel: Fragen der Versicherung, Ursache, Schadensbehebung
Größere Schäden sollten auf keinen Fall selbst repariert werden, da ein Dach eine sehr komplizierte Konstruktion darstellt. Die Gebäudeversicherung bietet in vielen Fällen genügend Schutz, wobei aber immer daran gedacht werden sollte, dass bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit die Versicherung für den entstandenen Schaden aufkommt. Idealerweise nutzen Sie eine Gebäudeversicherung inklusive Elementarschaden-Schutz. Die Elementarschadenversicherung muss aber als Zusatzbaustein dazugebucht werden; in günstigen Tarifen von Gebäudeversicherungen ist dieser Schutz nicht enthalten.
Manchmal ist es auch strittig, was die tatsächliche Ursache des Schadens war. In solchen Fällen sind wir Ihnen ebenfalls sehr gerne behilflich und vermitteln Ihnen einen kompetenten Gutachter bzw. Sachverständigen oder einen Fachanwalt.