Wasserschaden durch undichte Fugen in der Dusche | Ist das versichert? Wer haftet und zahlt? Was ist mit Folgeschäden?

Wenn es zu einem Wasserschaden im Bad kommt, dann sind nicht selten undichte Fugen dafür verantwortlich. Weil Wasser sich seinen Weg durch die kleinsten Rinnen und Risse neben den Fugen sucht, gelangt es schnell in den Untergrund und kann dort zu ernsthaften Beschädigungen führen. So kann sich die Feuchtigkeit immer weiter in den Wänden und der Zwischendecke ausbreiten – im schlimmsten Fall kann dies nach einiger Zeit zu Schimmelbefall führen.

Inwieweit entsprechende Schadensfälle von Versicherungen abgedeckt sind, ist nicht immer klar. Klar ist jedoch in jedem Fall: ein größerer Schaden muss getrocknet werden und die Fugen müssen erneuert werden. Im folgenden Artikel erfahren Sie mehr dazu. Und gut zu wissen: Die Deutsche Schadenshilfe unterstützt Sie im Fall von Wasserschäden mit einem professionellen Expertennetzwerk: Sachverständige (Gutachter), Fachanwälte für Versicherungsrecht sowie Wasserschadensanierungsfirmen sorgen dafür, dass die Sache schnell wieder erledigt und bestmöglich mit Versicherungen geklärt ist.

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Fachexperte Jens Hoffmann |
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Inhaltsverzeichnis

Wasserschaden durch undichte Fugen in der Dusche: Deshalb müssen undichte Fugen in der Dusche gewartet werden

Damit Fugen in der Dusche langfristig dicht bleiben und keine undichten Stellen entstehen können, durch die das Wasser sickert, ist es wichtig, sie in regelmäßigen Abständen zu warten. Insbesondere Silikonfugen bedürfen immer wieder einer Überprüfung. Stellt man irgendwann Mängel fest, sollte zeitnah eine Reparatur oder auch ein Austausch der Fugen durchgeführt werden, um Wasserschäden mit teuren Folgen zu vermeiden.

Übrigens: Diese Aufgabe muss nur selbst übernehmen, wer selbst Eigentümer einer Immobilie ist. Als Mieter ist man nicht selbst für die Wartung verantwortlich – hier ist man lediglich dafür zuständig, dem Vermieter mitzuteilen, wenn wegen undichter Silikonfuge ein Wasserschaden entsteht. Hausbesitzer sollten dagegen immer wieder selbst eine Überprüfung der Fugen vornehmen, damit es nicht zu einer unangenehmen Überraschung kommt.

Welche Probleme können undichte Fugen in der Dusche verursachen?

Wenn Risse in Fugen im Badezimmer entstehen, kommt es zwangsläufig irgendwann zu einem Wasserschaden. Das Risiko dabei ist, dass sich der Schaden nicht sofort ausfindig machen lässt. Schon kleinste Risse genügen hierbei, damit Wasser sich beispielsweise in der Zwischendecke absetzen und zu Schäden führen kann. Auch Wasserdampf der sich im Anschluss als Kondenswasser niederlässt, kann natürlich in diese feinen Öffnungen hineingelangen. Weil auch geringste Wassermengen von der Bausubstanz aufgenommen werden können, breitet sich der Wasserschaden schleichend immer weiter aus.

Erst zu einem späteren Zeitpunkt sind Wasserflecken an Wand und Decke oder auch Schimmel sichtbar. Selbst tropfende Decken oder Wände sind möglich. Um zu vermeiden, dass es zu derartigen Schäden kommt, ist eine regelmäßige Überprüfung der Fugen in der Dusche oder rund um die Badewanne unverzichtbar.

Eine Fugenreparatur ist im Falle eines Falles übrigens nicht einmal sonderlich kompliziert: es müssen lediglich die beschädigten Fugen ausfindig gemacht und aufgefüllt oder ersetzt werden – das bekommen in der Regel auch ungeübte Hobby-Heimwerker mit den richtigen Tools hin. Besonders wichtig ist jedoch, dass der Schaden im Vorfeld saniert wird, damit es auch ganz sicher keine Feuchtigkeitsreste im Gebäude mehr gibt, welche die Bausubstanz schädigen können. Als Letztes werden dann die neuen Fugen nachgezogen, so dass die Zwischenräume der Fliesen wieder absolut wasserdicht sind.

Undichte Fugen in der Dusche oder am Rand der Badewanne sollten erneuert werden, bevor es zu einem (schleichen) Wasserschaden mit ggf. Schimmelbildung kommt (© Lennart Worthmann / stock.adobe.com)
Undichte Fugen in der Dusche oder am Rand der Badewanne sollten erneuert werden, bevor es zu einem (schleichen) Wasserschaden mit ggf. Schimmelbildung kommt (© Lennart Worthmann / stock.adobe.com)

Die Kostenübernahme durch die Versicherung – was man wissen muss

Ganz ohne Zweifel ist es ärgerlich, wenn undichte Fugen irgendwann zu einem Wasserschaden führen, weil sie zu lange nicht entdeckt oder beachtet wurden. Fest steht, dass ein Wasserschaden, der durch undichte Fugen verursacht worden ist, regelmäßig nicht von der Versicherung bezahlt wird (siehe auch Ärger mit Versicherung). Häufig müssen Mieter oder Hausbesitzer die Kosten für die Sanierung aus eigener Tasche bezahlen. Das Problem dreht sich um die Definition von Leitungswasserschaden bzw. die Definition von “bestimmungswidrig austretendem Leitungswasser”.

Die Kosten für eine Trocknung der feuchten Zwischenräume können unter gewissen Umständen von der zuständigen Versicherung getragen werden. Dies hängt immer vom individuellen Fall, aber auch von der jeweiligen Versicherungsgesellschaft ab.

Schäden, welche aufgrund von Rissen in Fugen im Badezimmer entstehen, ziehen nicht selten Folgekosten nach sich. In gewissen Fällen trägt die Versicherung hierbei die Kosten – es ist allerdings wichtig, exakt zu dokumentieren, wo genau sich die undichten Fugen befinden und wie gravierend der Wasserschaden bereits ist. Darüber hinaus hängt die Erstattung der Kosten davon ab, ob es sich definitorisch eben um einen bestimmungswidrigen Austritt von Leitungswasser handelt oder nicht. – Im Zweifel kann es helfen, einen Fachanwalt für Versicherungsrecht für die Schadensregulierung einzuschalten.

Mieter können in jedem Fall damit rechnen, dass die Kosten für einen Wasserschaden von der Wohngebäudeversicherung des Eigentümers oder Vermieters oder ihm selbst getragen werden. Denn undichte Fugen aus Silikon müssen Mieter nicht selbst reparieren. Natürlich liegt eine andere Ausgangslage vor, wenn es sich um mutwillige Zerstörung von Fugen handelt und es dadurch zu einem Schaden kommt. Hier sollten Mieter ihren Vermieter darüber in Kenntnis setzen, damit er sich um geeignete Sanierungsmaßnahmen kümmern kann.

Was bei der Sanierung undichter Fugen beachtet werden muss

Als ungeübter Heimwerker sollte man auf eigene Faust keine Wasserschäden reparieren, welche aufgrund undichter Silikonfugen zustande kommen. Der Grund dafür ist, dass sie sich unmittelbar auf die Wand- und Deckenelemente auswirken und vor der Reparatur einer gründlichen Untersuchung bedürfen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Statik nicht darunter leidet. Überprüfen kann die Sachlage vor Ort ein Fachmann, der sich den Wasserschaden gründlich ansieht und entsprechende Sanierungsmaßnahmen empfiehlt oder auch gleich durchführt (vgl. auch: Feuchteschaden im Mauerwerk).

Defekte Fugen lassen sich dagegen allerdings problemlos auch ohne Profi-Kenntnisse austauschen. Sie müssen ganz normal gezogen werden, nachdem man die defekten Silikonfugen herausgelöst hat. Hierbei kommt es besonders darauf an, die Zwischenräume der Fliesen so vorzubereiten, dass das Fugenmaterial für eine bestmögliche Abdichtung sorgt. Tatsächlich kommen viele Wasserschäden dadurch zustande, dass man sie nicht richtig wartet oder sie von Anfang an undicht gezogen wurden.

Wer eine beschädigte Fuge in seiner Dusche vorfindet, sollte diese einerseits möglichst zeitnah reparieren – und gleichzeitig auch im Vorfeld prüfen, ob bereits ein Wasserschaden aufgrund eines undichtes oder einer fehlenden Silikonfuge vorliegt. Hierfür verfügen Duschwannen nicht selten über eine Fliese, die sich leicht ablösen lässt – sie dient dazu, um den Bereich unter der Duschwanne einzusehen (siehe auch: Wasserschaden durch Duschabfluss, Dusche Siphon undicht – wer zahlt). Doch auch, wenn es hier noch nicht zu Folgeschäden gekommen ist, ist es unbedingt zu empfehlen, die Fugen – nach einem Gespräch mit dem Eigentümer oder Vermieter – auf eigene Faust oder mit Hilfe eines Experten auszutauschen.

Wasserschaden durch undichte Fugen in der Dusche (© Jürgen Fälchle / stock.adobe.com)
Wasserschaden durch undichte Fugen in der Dusche | Die Erneuerung von Fugen können mit (mit dem richtigen Werkzeug) auch Hobbyheimwerker vornehmen (© Jürgen Fälchle / stock.adobe.com)

Undichte Fugen richtig beheben: So funktioniert es Schritt für Schritt

Als Erstes ist es erforderlich, zwischen der Art der Fuge und dem Grad des Schadens zu unterscheiden. Gewöhnliche Fugen, welche in der Regel aus (elastischem) Fugenmörtel gefertigt sind, sind die eine Variante – die andere sind dagegen Silikonfugen, wie insbesondere als Wandanschluss- oder Dehnungsfugen eingesetzt werden.

Normale Fugen sind durch die Zusammensetzung der Materialien nicht sonderlich resistent gegenüber aggressiven chemischen Reinigungsprodukten. Je nach dem Grad des Schadens sind gewisse Schritte nötig damit die Fugen wieder abgedichtet werden können. Im Durchschnitt ist eine Erneuerung alle 10 bis 15 Jahre empfehlenswert – in dieser Zeit kommt es mitunter schon häufiger zu einzelnen Rissen und somit auch zu undichten Stellen.

Zeigen die Fugen bereits die ersten deutlichen Zeichen einer Abnutzung, dann kann guten Gewissens direkt mit einer Erneuerung begonnen werden.

Die Ausbesserung kann beispielsweise mit der Hilfe speziellen Fugenmörtels erfolgen und eignet sich für kleine undichte Stellen deutlich besser als für einen kompletten Austausch der Fugen. Bei größeren Schäden, Schimmelbefall (siehe Schimmelpilzbefall in der Wohnung) oder vielen Löchern infolge eines fortgeschrittenen Wasserschadens ist es allerdings meist die beste Lösung, die Fuge auszukratzen und danach erneut zu verfugen. Das kostet zwar viel Zeit und Aufwand, allerdings ist das Ergebnis dann auch wirklich langfristig haltbar und dicht.

Die nachträgliche Abdichtung von Fugen in Nassbereichen

Wenn Fliesenfugen mit einem wasserdurchlässigen Mörtel versehen sind, dann kann dieser auch später noch mit einer Versiegelung nachträglich abgedichtet werden. Eine Fugenversiegelung bewahrt vor dem Eindringen von Wasser und Schmutz und ist ein besserer Schutz als grobporiger Mörtel.

Beschädigte Fugen müssen hierfür zuerst mit einem Fugenkratzer entfernt werden, damit eine saubere Oberfläche zum Vorschein kommt. Für die Reinigung kann unter Umständen ein spezieller Reiniger zum Einsatz kommen. Nun wird das Versiegelungsmittel mit einem Schwamm oder Pinsel auf die Fugen aufgetragen, damit diese nach und nach abgedichtet werden. Überschüssiges Material sollte umgehend entfernt werden, bevor es trocknet. Danach muss die Fugenversiegelung erst einmal ausgiebig trocknen. Sofern auch fleckige Fugen vorhanden sind, bei denen die Reinigung nicht ohne Rückstände durchgeführt werden kann, empfiehlt sich die Verwendung einer Fugenfarbe – so wirken sie im Anschluss gepflegt und wie neu (vgl. auch: Wasserschaden – wer zahlt Renovierung).

Fugen gut zu pflegen verlängert die Haltbarkeit deutlich und verhindert Nässeschäden

In regelmäßigen Abständen ist es durchaus empfehlenswert und wichtig, Fugen zu untersuchen und zu prüfen, ob diese noch an allen Stellen dicht sind. Zeigt eine Fuge erstmals Abnutzungsspuren oder ist sogar bereits löchrig, ist schnelles Handeln umso wichtiger. Abhängig vom Zustand gilt abzuwägen, ob ein vollständiger Austausch oder nur geringfügige Ausbesserungen erforderlich sind. In einigen Fällen kann nach Nässeschäden auch eine zusätzliche Imprägnierung Sinn machen.

Fest steht: Wer dafür sorgt, dass seine Fliesenfugen in einem guten Zustand bleiben, erspart sich eine Menge Ärger und unnötige Arbeit. Vor allem aber kommt es nicht zu teuren Folgeschäden wie Feuchteschäden oder gar Schimmel im Bad unter der Badewanne oder im Boden (siehe auch: Wasserschäden beheben).

Jens Hoffmann
Leiter Sachschaden

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