Schimmel am Fenster durch Kondenswasser
Dichtungen am Fensterrahmen sind häufig anfällig für Schimmelsporen. Die Ursache für die grünen oder schwarzen Flecken in den Fensterfugen liegt dann oft im Verhalten der Bewohnenden begründet. Das regelmäßige Lüften ist unerlässlich, um in Wohnräumen Feuchtigkeit abzutransportieren und frischen Sauerstoff einzulassen. Wer dies fehlerhaft durchführt, bemerkt bald vermehrt Schimmelpilze am Fenster. Wie entstehen die Flecken und wie lassen sie sich beseitigen? Erfahren Sie hier mehr.
Schimmel erkennen: So entsteht Schimmelbefall an Fenstern!
Schimmelpilze in Wohnungen, speziell an Fenstern und Wänden, tauchen vorrangig als schwarze, graue, braune oder grüne Flecken auf (vgl. braune Flecken an der Wand und Schimmelpilzarten Wohnung). Gelbe Pilzsporen sind ebenfalls möglich (vgl. gelbe Flecken an der Wand). An Fensteröffnungen entdecken Bewohnende oft farbige Spuren eines Befalls. Grund dafür ist in erster Linie Kondenswasser durch eine zu hohe Feuchtigkeit in Innenräumen. Wie ist das möglich? – Schimmelpilze entstehen durch Schimmelsporen. Diese Sporen sind vollkommen natürlich und befinden sich in der Luft.
Schimmelpilze gehören normalerweise in der Umwelt zu den nützlichen Organismen. Denn sie kümmern sich ebenso wie andere Organismen um die Zersetzung von Materialien. In gewisser Hinsicht zählen die Pilzsporen deswegen zu den Aufräumtrupps der Natur. Weil sie sich in der Luft befinden, trägt der Wind sie über weite Strecken hinweg. Dadurch können sie letztlich ebenfalls in Wohnräumen auftreten. Das führt nicht automatisch zum schädlichen Befall. Vielmehr brauchen Schimmelsporen spezielle Bedingungen, die ihr fortwährendes Wachstum ermöglichen. Für diese idealen Voraussetzungen gelten vor allem drei Faktoren:
- anhaltende Luftfeuchtigkeit von mehr als 65 %
- angemessene Temperaturen (oft: feuchtwarmes Milieu)
- Nährstoffe, die die Sporen durch Nahrungsmittel, Tapeten oder Silikondichtungen erhalten
Das komplexe Wechselspiel zwischen der Temperatur und der Feuchtigkeit fördert die Schimmelbildung. Aus diesem Grund ist das regelmäßige Lüften der Innenräume ein wichtiges Kriterium, um Schimmel zu verhindern. Dabei sind die Flächen rund um die Fenster relevant. Ein professioneller Schimmelexperte kann Ihnen ggf. zur Seite stehen, um einen möglichen Befall festzustellen und einzuordnen.
Schimmelpilzen an Fenstern vorbeugen und entfernen: So können Lüften und Experten helfen!
Schimmel tritt bevorzugt entlang der Fensterrahmen und Dichtungen auf (vgl. Schimmel im Fensterrahmen). Die Wand am Fenster kann aber ebenso von Schimmelflecken betroffen sein. Lüften ist hier das geeignete Mittel, um die überschüssige Luftfeuchtigkeit nach draußen zu befördern. Ein elementarer Punkt ist hierbei die Art und Weise, in der Bewohnende die Fenster öffnen. Kippstellungen sind zu vermeiden, da das Mauerwerk dann ringsum zu stark auskühlt. Das fördert Kondenswasser an den Wänden und damit die Schimmelentstehung. Um dem Schimmel effektiv vorzubeugen, sind regelmäßiges Stoß- und Querlüften wesentlich besser geeignet.
Kondenswasser fördert den Schimmel und kann sich speziell am Fensterglas und dem Fensterrahmen niederschlagen. Damit das nicht geschieht, ist die umgebende Raumluft ein wesentliches Kriterium. Denn die Physik zeigt: Kalte Luft enthält deutlich weniger Feuchtigkeit als warme Luft. Das führt eher zur Kondensation der Luftfeuchte an kälteren Flächen bei warmen Raumtemperaturen. Die Folge davon ist ein Feuchtigkeitsfilm, der sich bevorzugt in den Dichtungen und Fensterfugen sammelt. Dort kann sich der Schimmelpilz ungehindert ausbreiten – wenn Betroffene nichts dagegen unternehmen.
Schimmelsporen loswerden – richtig verhalten!
Wer effektiv und langfristig Schimmelbildung am Fenster und in den Fensterfugen vermeiden will, achtet idealerweise auf das richtige Lüftverhalten. Zusätzlich lohnt es sich, evtl. auftretendes Kondenswasser direkt mit einem trockenen Tuch zu entfernen. Der Schimmel setzt sich auf diese Art nicht in den Dichtungen fest.
Korrekt ausgeführtes und vor allem regelmäßiges Lüften trägt demnach viel bei, Schimmelsporen und Feuchtigkeit nach draußen zu befördern. Das ist im Sommer ebenso relevant wie im Winter. In der kalten Zeit des Jahres kann und sollte das Lüften mehrfach täglich erfolgen, um Kondenswasser an Fensterscheiben zu vermeiden. Das gelingt am besten, indem zwei bis vier Mal pro Tag mindestens fünf Minuten lang stoßweise gelüftet wird. Dafür sind die Fenster vollständig zu öffnen. Das ermöglicht einen zügigen und gründlichen Luftaustausch im Raum.
Das sog. Querlüften eignet sich sogar noch besser für den Luftwechsel. Hierbei ist es optimal, zwei gegenüberliegende Fenster weit zu öffnen. Das ermöglicht einen Durchzug, sodass in kürzerer Zeit die Raumluft durch sauerstoffreichere Frischluft gewechselt wird. Für Schlafräume ist das morgendliche Lüften essenziell. Im Schlaf steigt die Luftfeuchte konstant an, da die Atmung und Haut Feuchtigkeit an die Luft abgeben. Am Morgen empfiehlt sich deswegen das gründliche Fensteröffnen im Schlafzimmer. Ebenso lohnt es sich, wenigstens abends erneut zu lüften.
Im Übrigen gelten für Feuchträume, wie Badezimmer oder Küchen, zusätzliche Empfehlungen. Durch das Duschen und Kochen entsteht in diesen Zimmern eine erhöhte Luftfeuchte. Um sie wieder loszuwerden, ist es wichtig, mehrmals täglich für ca. 10 Minuten umfassend zu lüften. Daneben sollte kondensierte Feuchtigkeit an Fliesen und Spiegeln direkt aufgewischt werden, um sie nicht durch Verdunstung an die Raumluft abzugeben.
Schimmel an Fensterfugen mit Hausmitteln entfernen
Haben sich Schimmelsporen erst einmal in den Dichtungen eingenistet, sodass sich schwarze Schimmelflecken breitmachen, braucht es probate Mittel zur Bekämpfung (vgl. auch: Schimmelpilz in Wohnungen entfernen, Schimmelsporen abtöten). Es existieren einzelne Hausmittel, die bei einem leichten, anfänglichen Befall als erster Schimmelentferner bereits helfen können:
- Essig (Handschuhe tragen und nicht zu lange wirken lassen!)
- Spülmittel
- Backpulver mit Wasser vermischt
- Brennspiritus (macht Fugen u. U. porös)
- Dampfreiniger oder Heißluftföhn (Fensterfugen können u. U. Schaden nehmen und schmelzen)
Hilfe bei starkem Schimmelbefall: Experten aus einer Hand
Schimmelpilze am Fenster und in den Fensterfugen sehen weder schön aus noch sind sie gesundheitlich unbedenklich. Breitet sich Schimmel in der gesamten Raumluft aus, kann sich der Befall schon bald zu einem ernsten Problem in den Wohnräumen mausern. Es drohen schlimmstenfalls Kopfschmerzen, Atemwegserkrankungen, Husten und Asthma. Um das zu verhindern, kann in hartnäckigen Fällen ein Schimmelgutachter / Schimmelberater zurategezogen werden. Ein solcher Fachmann prüft den Befall und geht ggf. mit professionellen Mitteln gegen den Pilz am Fenster vor.
Was für Mittel nutzen Profis? – In erster Linie kommen spezielle, oft aggressivere Fugenreiniger zum Einsatz. Diese töten zum einen den Schimmel ab, zum anderen sinkt das Risiko, die Fensterfuge zu beschädigen. Lässt sich das Problem mit chemischen Substanzen nicht in den Griff bekommen, lassen sich Fugen und Dichtungen austauschen. Wir können ihnen für solche Fälle entsprechende Dienstleister vermitteln.
Sachverständige können zudem bei versicherungsrelevanten Schadensmeldungen hilfreich sein. Ein schwerer Schimmelbefall nach Wasserschäden sollte angemessen beseitigt werden, um langfristig in einem gesunden Raumklima zu leben. Der Weg über einen professionellen Schimmelgutachter lohnt sich speziell, wenn Sanierungen nötig sind. Wir unterstützen Sie gerne.
Zusammenfassung: Schluss mit Schimmel am Fenster!
Schimmelpilze erwachsen aus Sporen in der Luft. Sie benötigen vorrangig eine überhöhte Luftfeuchtigkeit neben Nährstoffen und wärmeren Temperaturen (d. h. ein feuchtwarmes Milieu). Die Nahrung zum Wachsen beziehen die Schimmelsporen aus verschiedenen Stoffen (Tapeten, Silikonfugen, Schmutz und anderen, sich zersetzenden Materialien als Nährboden). Wer mit Schimmel am Fenster zu kämpfen hat, sollte das Problem lösen, um eine Weiterverbreitung auf Wände zu vermeiden. Stoßweises Lüften ist hierbei ein essenzielles Instrument der Vorbeugung – gerade für die Problematik an Fenstern und Fensterdichtungen.
Ist der Schimmel in den Fugen und Dichtungen angekommen, können einzelne Hausmittel bei leichten Fällen hilfreich sein (vgl. Mittel gegen Schimmel an der Wand). Chemische Mittel, Sachverständige und ggf. Handwerker können schließlich bei einem hartnäckigen Schimmelbefall weiterhelfen – bspw. durch umfassende Sanierungsmaßnahmen oder dem Auswechseln von Fenstern und Fensterfugen. Bei Bedarf stehen wir Ihnen gerne zur Seite und vermitteln kompetente Ansprechpartner.