Beweissicherungsgutachten: Beweissicherung bei Wasserschäden, Brandschäden, Bauschäden

Beweissicherung bei Wasserschäden, Brandschäden, Bauschäden

Wenn Sie ein stolzer Eigenheimbesitzer ohne Grund zur Beanstandung sind, gratulieren wir Ihnen von Herzen! Allerdings sind Sie damit mittlerweile eher die Ausnahme, denn immer wieder zeigen sich schon nach kurzer Zeit Schäden am gewünschten Zustand der Immobilie. Viele Hausbesitzer sind mit der Situation völlig überfordert. Was ist zu tun, wenn sich plötzlich Baumängel zeigen? Wie geht man als Laie damit um? Generell ist es wichtig, möglichst viele Beweise zu sammeln. Falls ein Rechtsstreit folgt, sind Sie damit gut vorbereitet. Am besten sind immer noch Fotos zur Beweissicherung.

Am besten wenden Sie sich sofort an unser Team aus Experten, das Ihnen bei jedem wichtigen Schritt behilflich sein kann. Im nachfolgenden Beitrag haben wir Ihnen vorab schon mal die wichtigsten Tipps zusammengefasst.

Was versteht man unter einem Beweissicherungsverfahren?

Das Beweissicherungsverfahren bzw. Beweissicherungsgutachten haben gerade im Baurecht eine sehr wichtige Bedeutung. Es dient dazu, bereits im Vorfeld einige wichtige Fragen rund um den jeweiligen Schaden zu klären. Das macht es dem zuständigen Gericht später leichter, die Schuldfrage zu ermitteln. Das Beweissicherungsverfahren inklusive Gutachten eines Sachverständigen dient in erster Instanz also noch keinem direkten Urteil, sondern vielmehr als Hilfestellung.

Dieses Prozedere kommt sehr häufig bei Baumängeln ins Spiel. Denn hier geht es oft um sehr viel Geld. Wenn ein Gutachten ergibt, dass die Schäden am Gebäude eindeutig in der Verantwortung des Bauunternehmers liegen, wird dieser es schwer haben, die Nacharbeit abzulehnen.

Als Häuslebauer lohnt es sich auf jeden Fall, bereits bei Baubeginn einen Sachverständigen zu befragen, der Sie dann die ganze Bauphase hindurch begleitet; siehe Sachverständiger für Baumängel, Sachverständiger Gebäudegutachter, Sachverständiger Bauwesen.

Das Gleiche gilt für die anschließende Gewährleistungspflicht. Auch während dieser Zeit gibt es immer wieder Fragestellungen, bei denen eine Beweissicherung sehr wichtig sein kann. Ein Bausachverständiger kann im Schadensfall die Mängel sichten und mit Hilfe seiner Dokumentation für eine gute Rechtsgrundlage sorgen. Denn was nur die wenigsten Eigenheimbesitzer wissen: Sie sind auch bei vermeintlichem Pfusch in der Beweispflicht. Als Laie ist es aber oft so gut wie unmöglich, Schäden durch mangelhafte Bauarbeiten zu entdecken. Wenn Sie dann noch selbst mit der Mängelbeseitigung zu beginnen, haben Sie schon verloren.

Die oberste Regel bei einer solchen Entdeckung lautet immer: Versuchen Sie nicht sofort, den Schaden selbst zu beheben! Ansonsten laufen Sie Gefahr, bei einer gerichtlichen Auseinandersetzung Ihre Rechte zu verwirken.

Vielmehr gilt es, ein paar wichtige Regeln einzuhalten. Welche das genau sind, können Ihnen unsere Spezialisten gern erklären. Bitte beachten Sie, dass wir das Thema hier nur “anreißen” können. Falls Sie sich unsicher sind, melden Sie sich gern bei uns.

Warum ist die Beweissicherung so wichtig?

Wir haben es im ersten Abschnitt schon kurz beschrieben: Die Beweissicherung ist absolut unerlässlich, falls es später zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kommt.

Wenn Sie an Ihrem Gebäude Mängel feststellen und im Anschluss daran ein Bausachverständiger (s.a. Gutachter Bau) die Beweise zusammenträgt, können Sie einen gewissen Druck auf den Bauunternehmer ausüben. Sollte sich dieser vor Gericht weigern, die Schäden zu beseitigen, haben Sie mit dem Beweissicherungsgutachten die besseren Karten. Denn das Prozessgericht wird in der Regel keinen eigenen Sachverständigen mehr mit einem weiteren Gutachten betrauen. Das passiert eigentlich nur, wenn das ursprüngliche Beweissicherungsgutachten formelle Fehler enthält. Daher lohnt es sich immer, einen erfahrenen Sachverständigen damit zu betrauen (siehe Fachanwalt Baurecht).

Das Gleiche gilt auch für Schäden, die innerhalb der Gewährleistungspflicht auftreten. Ein professionelles Beweissicherungsgutachten kann im besten Fall die Verjährung für den Baufehler hemmen. Aber Achtung: Gehemmt wird diese Frist nur für jene Mängel, die auch Gegenstand der Dokumentation waren!

Wir vermitteln Ihnen gern Bausachverständige und Fachanwälte, die Ihre Ansprüche im schlimmsten Fall auch vor Gericht vertreten können.

Beweissicherungsgutachten: Wie sichert man die Beweismittel?

Auch wenn auf dem Bau ein Handschlag oft noch mehr Aussage hat als ein Dokument: Als Beweismittel vor Gericht taugt das natürlich nicht. Deshalb raten wir Ihnen dringend, das Gutachten schriftlich zu verfassen. Am besten machen Sie außerdem viele Fotos zur Beweissicherung. Im Folgenden finden Sie einen groben Ablauf zur ersten Orientierung:

1. Sobald der erste Mangel entdeckt wird, sollten Sie auch mit der Beweissicherung beginnen. Am besten dokumentieren Sie alle Schäden sofort schriftlich und möglichst ausführlich. Auch Fotos zur Beweissicherung sind sehr wichtig!
2. Anschließend wenden Sie sich schriftlich (am besten per Einschreiben) an das zuständige Bauunternehmen. Achten Sie darauf, eine angemessene Frist zur Nacharbeit einzuräumen.
3. Der Bauunternehmer reagiert und beseitigt den Schaden. Das wäre das Vorgehen in einer perfekten Welt. Leider kommt es allerdings meistens anders, weil es in diesen Fällen oft um sehr viel Geld geht. Im “worst case” sitzt das Bauunternehmen Ihr Gesuch also erst einmal aus. Was nun? Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder, Sie engagieren auf eigene Faust einen Sachverständigen, oder Sie nehmen den Weg über Anwalt und ggf. Gericht. Wenn das Ihr Ansinnen ist, geht es weiter mit dem nächsten Punkt.
4. Stellen Sie beim zuständigen Gericht einen Antrag auf ein Beweissicherungsgutachten. Sie sind sich unsicher, wo das eingereicht wird? In dringenden Fällen kann dieser Antrag sogar beim jeweils zuständigen Amtsgericht gestellt werden.

5. Anschließend wird in der Regel ein Gutachter bestellt. Falls nicht bereits auf privater Ebene geschehen, kann das Gericht selbst einen Experten auf diesem Gebiet bestimmen. Es wird daher dringend empfohlen, im Interesse beider Parteien immer zusammen mit dem Antragsgegner eine möglichst unparteiische Person auszuwählen.
6. Der Fachmann wird den Zustand des Schadens genau unter die Lupe nehmen und herausfinden, ob die Bauarbeiten mangelhaft ausgeführt wurden. Zur Beweissicherung wird er eine umfangreiche Dokumentation anfertigen, die dem Gericht als Rechtsgrundlage dient.
7. Der zuständige Richter wird die Akten sichten und ein Urteil sprechen. Bei eindeutigem Pfusch am Bau wird das Unternehmen zur Nacharbeit “verdonnert”.

Welche Besonderheiten gibt es zu beachten?

Als Hausherr sind Sie immer in der Beweispflicht. Das heißt, Sie müssen irgendwie die leidige Schuldfrage klären. Bei unserem Beispiel “Pfusch am Bau” ist das vielleicht noch relativ einfach, aber wie sieht es in anderen Fällen aus?

• Brandschaden: Bevor Sie nach Sengschäden oder einem Brand mit den Sanierungsarbeiten beginnen, empfiehlt sich eine Ursachenuntersuchung durch einen Sachverständigen. Achten Sie also unbedingt darauf, im Vorfeld keine Beweise zu vernichten! Gern stellen wir Ihnen einen erfahrenen Anwalt zur Seite, der mit Ihnen das richtige Vorgehen bespricht (vgl.: Anwalt Brandschaden).
• Wasserschäden: Die Kosten werden in der Regel durch die Versicherung beglichen. Aber auch hier gilt die Beweispflicht. Handelt es sich um Flutschäden bzw. Unwetterschäden, muss in der Police ein entsprechender Zusatz enthalten sein (vgl. Elementarschäden Definition). Ein Verschulden von Ihrer Seite muss unbedingt ausgeschlossen sein.
• Beweissicherung bei Einbruch: Wenn Sie Opfer eines Einbruchs geworden sind, sollten Sie sofort die Polizei rufen. Sie sehen sich den Zustand Ihrer Wohnung genau an und helfen Ihnen bei der Beweissicherung. Ein Anwalt kann diese Dokumentation anschließend für das zuständige Gericht aufbereiten und Ihnen bei Schadensersatzansprüchen behilflich sein (siehe auch: Rechtsanwalt Einbruch).
• Als Unternehmer haben Sie es häufig besonders schwer, weil die Versicherungen gern sehr lange Fragen stellen, bevor die Leistung erbracht wird. Da lohnt sich ein guter Rechtsbeistand allemal. Bei Industrieschäden und Gewerbeschäden geht es immer um viel Geld, das die Versicherungen in der Regel nicht sofort bezahlen wollen.
• Schimmelschäden oder Feuchtigkeitsschäden sind ebenfalls ein Fall für den Experten. Als Mieter werden Sie Ihrem Vermieter beweisen müssen, dass Sie immer richtig gelüftet haben oder der Wasserhahn nicht schon seit Wochen tropft. Nach einem Wasserschaden in der Mietwohnung entstehen gerade bei privaten Vermietern schnell Vorwürfe und Verdachtsmomente, der Mieter habe etwas falsch gemacht…
• Frostschäden lassen sich nicht selten auf Baufehler zurückführen. Auch hier gilt als oberstes Gebot eine ordentliche und lückenlose Beweisführung mit Hilfe eines Gutachters.

Wie Sie sehen, spielt es keine Rolle, welcher Schaden wo angezeigt werden soll. Wenn Sie einen Pfusch am Bau bemerkt haben, muss die Beweissicherung gegenüber dem Unternehmer durchgeführt werden. In der Regel werden Sie viele Schäden aber auch einfach Ihrer Versicherung melden können. Dabei lohnt es sich, schon vor Vertragsabschluss einen Blick ins Kleingedruckte zu werfen, denn nicht alle Verträge sind optimal auf die Bedürfnisse des Eigentümers abgestimmt. Wenn Sie Hilfe brauchen, um Ihre Versicherungsschäden durchzusetzen, helfen wir Ihnen auch hierbei kompetent und zuverlässig weiter.

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Beweissicherungsgutachten | Quellen und weiterführende Ressourcen:

• versicherungsmagazin.de/rubriken/branche/anwaelte-schneller-scheck-vom-versicherer-nach-flutschaeden-gefaehrlich-1887650.html
• polizei-dein-partner.de/themen/einbruchschutz/einbruchschutz-zuhause/detailansicht-einbruchschutz-zuhause/artikel/gewaltambulanz-hilft-bei-der-beweissicherung.html
• schadenforum.de/service/mediathek/brandschadensanierung-vs-beweissicherung/
• juraforum.de/gesetze/zpo/486-zustaendiges-gericht
• planradar.com/de/beweissicherungsverfahren-bau/
• baurecht-ratgeber.de/baurecht/bauprozess/content_02_01.html