Berufsunfähigkeit beantragen | Antrag auf Berufsunfähigkeitsrente

Jahrelang hat man eingezahlt in die Berufs­unfähigkeits­versicherung. Nun ist der unschöne Fall eingetreten: nach ärztlicher (und eigener) Einschätzung ist man berufsunfähig.

Also gilt es, die vereinbarte Berufsunfähigkeitsrente beim Versicherer zu beantragen. Dabei geht jedoch häufiger etwas schief, als man denkt. Formfehler, Gutachter-Prozesse und Streit mit Berufsunfähigkeits­versicherungen sind an der Tagesordnung. – Das verwundert nicht, wenn man sich überlegt, um wieviel Geld es für beide Seiten geht.

Gut zu wissen: Die Deutsche Schadenshilfe unterstützt Sie bei Bedarf. Nutzen Sie unser Experten-Netzwerk, insbesondere unsere Fachanwälte für Versicherungsrecht mit besonderer Expertise im Bereich Berufsunfähigkeit & Berufsunfähigkeitsversicherung.

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Fachexperte Jens Hoffmann |
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Inhaltsverzeichnis

Berufsunfähigkeit beantragen – so klappt der Antrag für die Berufsunfähigkeitsrente!

Eine Berufsunfähigkeitsrente kann den Lebensunterhalt absichern, wenn die gewohnte Arbeit unmöglich geworden ist. Was muss ich wissen zum Antrag der BU-Rente und wie gelingt die Antragstellung der Berufsunfähigkeitsrente beim Versicherer? Wesentliche Informationen und Hilfen finden Sie hier.

Antrag auf Berufsunfähigkeitsrente – wann und wie geht das?

Wer berufsunfähig wird, rechnet kaum damit. Dabei können Unfälle passieren und andere Erkrankungen den bisher ausgeübten Beruf deutlich einschränken oder unmöglich machen. Um trotzdem weiterhin finanziell auf der sichereren Seite zu stehen, empfiehlt sich eine sogenannte Berufsunfähigkeitsversicherung. Doch was ist die Berufsunfähigkeitsrente konkret und wie beantragen betroffene Personen Leistungen? Wir bieten Antworten und Unterstützung.

Berufsunfähigkeitsrente beantragen | Antrag auf Berufsunfähigkeit und Zahlung der BU Rente (© MQ-Illustrations / stock.adobe.com)
Berufsunfähigkeitsrente beantragen | Antrag auf Berufsunfähigkeit und Zahlung der BU Rente – Das sollten Sie beachten… (© MQ-Illustrations / stock.adobe.com)

Die Berufsunfähigkeitsversicherung, tritt ein, sobald eine (ausreichend umfangreiche) Unfähigkeit vorliegt, dem ausgeübten Beruf oder der ursprünglichen Tätigkeit nachzugehen. Das passiert im Regelfall beim Vorliegen einer Erkrankung. Dann können Versicherer nach der Antragstellung finanziell in Form der BU-Rente Leistungen erbringen.

Das erfordert allerdings einige Formulare und vor allem eine umfassende Bestätigung der Krankheit durch einen Arzt. Dieser kann mit einem Gutachten maßgeblich beitragen, Leistungen von der Versicherung zu erhalten. Dabei fragen sich viele Menschen, worin der Unterschied zur gesetzlichen Erwerbsminderungsrente besteht.

Unterschied zur gesetzlichen Erwerbsminderungsrente

Eine Berufsunfähigkeitsrente lässt sich privat über eine Berufsunfähigkeitsversicherung absichern. Die Erwerbsminderungsrente steht dagegen praktisch jeder erwerbstätigen Person zu. Es besteht also grundsätzlich ein Anspruch auf die Leistungen der staatlichen Rentenlösung. Das bietet jedoch einen wesentlichen Nachteil: Sie fällt im Vergleich zur BU-Rente oft deutlich geringer aus. Deswegen lohnt sich eine zusätzliche Versicherung vor Berufsunfähigkeit.

Eine BU-Rente ist auszahlbar, wenn eine entsprechende Berufsunfähigkeitsversicherung für den Leistungsfall vorliegt. Dabei kann sich der Abschluss in frühen Jahren lohnen. Beim Versicherer ist demnach zwischen zwei Anträgen zu unterscheiden:

  1. Antrag für die Aufnahme in die Berufsunfähigkeitsversicherung
  2. Antrag für die Auszahlung der Berufsunfähigkeitsrente im Leistungsfall

Antragstellung für die BU-Rente – welche Voraussetzungen sind zu erfüllen?

Um von den Leistungen der Versicherung zu profitieren, braucht es verschiedene Voraussetzungen und Unterlagen. Eine Erkrankung stellt hierbei das wesentliche Kriterium bei den Voraussetzungen dar. Eine solche Krankheit kann sowohl geistig als auch körperlich vorliegen.

Die Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit im Beruf ist essenziell, um als berufsunfähig zu gelten. Diese Verminderung der Belastbarkeit wird üblicherweise in Grade untergliedert. Ab einem Grad der Einschränkung von über 50 Prozent liegt eine Berufsunfähigkeit vor. Das betrifft ausschließlich die Fähigkeiten zur Ausübung der Tätigkeit im derzeitigen Arbeitsfeld.

Zusätzlich muss der sogenannte Kräfteverfall oder die Krankheit voraussichtlich dauerhaft vorliegen. Dabei gilt als Verfall eine Einschränkung, die eine nicht altersgerechte Belastbarkeit nach sich zieht. Daneben beeinflusst die 50-Prozent-Regel unmittelbar den Joballtag. Vgl. auch: ERGO BU-Versicherung zahlt nicht, Rechtsanwalt Berufsunfähigkeitsversicherung Hamburg.

Versicherer fordern deshalb normalerweise eine Erläuterung vom Tagesverlauf. Das betrifft im besonderen Maß die Wochenarbeitsstunden und die wesentlichen Tagesaufgaben im Beruf. Der Leistungsfall tritt erst unter bestimmten Umständen ein. Sind im Tagesgeschehen deutliche Abstriche durch die Erkrankung, dem Unfall oder Kräfteverfall vorhanden, kann die Versicherung zahlen.

Berufsunfähigkeit beantragen | Sind Sie nach ärztlicher Sicht auf längere Sicht berufsunfähig, stellen Sie am besten gemeinsam mit einem Fachanwalt für Versicherungsrecht den Antrag auf Berufsunfähigkeit / Zahlung der Berufsunfähigkeitsrente. Als wenig versierter Versicherter macht man sonst schnell folgenschwere und teure Fehler. Das gilt insbesondere, wenn die BU z.B. im Zuge einer psychischen Krankheit besteht. - Wir unterstützen Sie gern! (© Andrey Popov / stock.adobe.com)
Berufsunfähigkeit beantragen | Sind Sie nach ärztlicher Sicht auf längere Sicht berufsunfähig, stellen Sie am besten gemeinsam mit einem Fachanwalt für Versicherungsrecht den Antrag auf Berufsunfähigkeit / Zahlung der Berufsunfähigkeitsrente. Als wenig versierter Versicherter macht man sonst schnell folgenschwere und teure Fehler. Das gilt insbesondere, wenn die BU z.B. im Zuge einer psychischen Krankheit besteht. – Wir unterstützen Sie gern! (© Andrey Popov / stock.adobe.com)

Ursachen der Berufsunfähigkeit – welche Krankheiten begründen eine BU-Rente?

Eine Berufsunfähigkeit entsteht regulär durch gesundheitliche Probleme, die längerfristig andauern. Welche Erkrankung begründet den Anspruch auf eine Berufsunfähigkeitsrente? Die jeweilige Krankheit muss im Leistungsfall einen gewissen Schweregrad umfassen. Erst dann zahlt die Versicherung die BU-Rente aus.

Wer legt den Grad der Berufsunfähigkeit fest? Der priorisierte Ansprechpartner ist ein Arzt. Der Doktor kann die Einschränkungen fachkompetent einordnen und abschätzen, wie lange sie anhalten werden. Das ist für Betroffene in jedem Fall wichtig, um die BU-Rente erfolgreich zu beantragen. Ein Gutachten durch die medizinische Fachkraft muss zu diesem Zweck einen Grad von mindestens 50 Prozent belegen. Erst dann können Versicherte von den Leistungen einer Berufsunfähigkeitsrente profitieren.

Es kommen unterschiedliche Krankheitsbilder als akzeptierte Erkrankung im Leistungsfall infrage. Dabei ist der ausgeübte Beruf ebenso relevant wie die Krankheit. Mögliche Ursachen für eine Berufsunfähigkeit können demnach die nachstehenden Bereiche des Körpers betreffen:

  • Unfälle
  • Krebserkrankung
  • Kreislaufsystem, Herz und Gefäße
  • Nervenerkrankung
  • Erkrankungen des Bewegungsapparates (Muskeln, Gelenke oder die Wirbelsäule betreffend)
  • psychische Erkrankungen (Depressionen beispielsweise)

Fliesenleger können beispielsweise dem Beruf nicht länger nachgehen, wenn die Knie beeinträchtigt sind. Gleiches gilt für Personen im Büro, die zum Beispiel unter Depressionen leiden oder Wirbelsäulenprobleme aufweisen. In manchen (alten) Versicherungsverträgen kann der Versicherer jedoch auf alternative Tätigkeiten verweisen (die sogenannte “abstrakte Verweisung” bzw. “abstrakte Verweisbarkeit”). Diese Regelung gibt es in neueren und guten Verträgen heute jedoch nicht mehr bzw. kaum noch.

Der beispielhafte Fliesenleger kann demnach vielleicht nicht länger auf dem Boden knien. Eine Aufgabe im Büro und am Schreibtisch wäre unter Umständen jedoch durchführbar. Wichtig: Wenn das Versicherungsunternehmen auf alternative Jobs verweist, müssen diese zur betroffenen Person passen. Das bedeutet, Versicherte brauchen eine entsprechende Vorbildung und Eignung. Der Jobwechsel dürfte sie außerdem nicht überfordern oder unterfordern. Daneben muss solch ein abstrakter Verweis auf andere Tätigkeiten im Vorfeld im Leistungsvertrag vereinbart worden sein.

BU-Rente beim Versicherer beantragen – wie und wann?

Viele Menschen fragen sich: Wann kann man Berufsunfähigkeitsrente beantragen? Es ist prinzipiell hilfreich, den Antrag zügig innerhalb der jeweiligen Fristen zu stellen. Die Zeiträume sind relevant, da eine verfrühte Antragstellung durchaus denkbar ist. Hier liefert die Versicherung entsprechende Informationen.

Es existiert ein fester Ablauf, um Leistungen zu beantragen. Dabei ist es weitestgehend unerheblich, welches Versicherungsunternehmen zuständig ist. Eine Erkrankung kann immer zu einer eingeschränkten Tätigkeit führen. Der Schutz durch die Versicherung startet deswegen grundsätzlich mit der ersten Zahlung an den Versicherer.

Wie lange wird die Berufsunfähigkeitsrente gezahlt? Wer einen Versicherungsvertrag bei einer geeigneten Versicherungsgesellschaft abschließt, legt unweigerlich die Leistungsdauer fest. Sie enthält die nötige Information, wie lange die Versicherung eine Rente auszahlt. Der übliche Fall sieht vor, dass die Zeitspanne für den Leistungsfall und die Versicherungsdauer gleich lang sind. Beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung sollte auf eine zeitliche Dauer bis zum Eintritt der Altersrente geachtet werden.

Was ist erforderlich, damit der Antrag erfolgreich ist? Welche Unterlagen brauchen Sie für die Antragstellung beim Versicherer? Ein Gutachten durch den Arzt ist ein wesentliches Kriterium. Hierbei haben Versicherte für gewöhnlich die Wahl bei der Versicherung, ob Ärzte von der Schweigepflicht entbunden werden können. Die allgemeine Empfehlung sieht vor, besser keine generellen Vollmachten zuzulassen.

Vielmehr kann es ratsamer erscheinen, die Kontrolle über die Vorgänge und Nachfragen beim Arzt zu behalten. Es ist häufig lohnenswerter, die nötigen Informationen eigenständig einzuholen und dem Versicherer zu übermitteln. Weitere Unterlagen für den Antrag sind u.U. noch die folgenden:

  • Kontoauszug über den letzten Zahlungsnachweis
  • Versicherungsschein
  • ausführliche Erklärung zur Tätigkeit und dem Beruf

Ist all dies vollständig bei der Versicherung eingegangen und akzeptiert, gilt es die nächste Hürde zu bewältigen. Der Versicherer übermittelt einen Fragebogen mit sogenannten Gesundheitsfragen. Sie werden wahrheitsgemäß und möglichst ausführlich beantwortet.

Die fachliche Unterstützung von außen lohnt sich speziell in puncto Fragebogen und Gesundheit. Denn oftmals legen Versicherungsunternehmen die gemachten Angaben zu ihrem eigenen Gunsten aus. Zusätzlich können Fehler später nur schwer oder gar nicht mehr richtiggestellt werden. Wir vermitteln bei Unklarheiten erfahrene Anwälte und Sachverständige.

Ablehnung vom Antrag auf Berufsunfähigkeitsrente – was tun?

Die Versicherung kann eine beantragte BU-Rente ablehnen. Das geschieht bei rund einem Viertel aller gestellten Anfragen (vgl. Swiss Life Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt nicht, Nürnberger Versicherung zahlt nicht bei Berufsunfähigkeit; Generali Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt nicht). Die Gründe dafür liegen im einfachsten Fall nur in einem unvollständigen Antragsformular oder fehlenden Dokumenten. Oft aberkennt der Versicherer jedoch die Erfüllung der Voraussetzungen. Hierbei kann die Unterstützung durch einen spezialisierten Anwalt vor der Antragstellung weiterhelfen (siehe u.a. in Köln, Berlin, Münster, Frankfurt, München).

Welche Anlässe gibt es zusätzlich für einen abgelehnten Antrag auf BU-Rente?

  • Fristen nicht eingehalten
  • Antrag falsch bzw. unvollständig ausgefüllt
  • kein Anspruch auf Leistungen (Grad der Berufsunfähigkeit liegt bei unter 50 Prozent)
  • Antragsteller verfolgen den Leistungsantrag nicht weiter oder melden sich nicht

Siehe hierzu auch die folgenden Beiträge:

Fazit: Berufsunfähigkeitsrente beantragen – das ist nötig!

Wer sich vor einer Berufsunfähigkeit finanziell absichern will, kann dies mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung machen. Sie ergänzt die gesetzliche Erwerbsminderungsrente. Damit schützen sich Berufstätige im Idealfall vor Altersarmut, indem sie zusätzlich vorsorgen. Die Antragstellung kann allerdings mühsam erscheinen. Wir können Sie unterstützen und vermitteln kompetente Ansprechpartner für Ihre BU-Rente.

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Jens Hoffmann
Leiter Sachschaden

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