Brand durch Elektrogeräte: Wie ist das mit der Versicherung?

Brände durch Elektrogeräte kommen relativ häufig vor; sei es Kurzschluss, Kabelbrand, Schmorbrand. Je nach Situation sind die Brandschäden dann durch die (hoffentlich vorhandene) Hausratversicherung sowie Gebäudeversicherung und ggf. Haftpflichtversicherung abgedeckt.

Was es dabei zu beachten gibt, beschreiben wir im folgenden Artikel. Und gut zu wissen: Die Deutsche Schadenshilfe ist spezialisiert auf die Regulierung von Brandschäden. Nutzen Sie unser Experten-Netzwerk, um Ihren Brandschaden schnell und zuverlässig beseitigen zu lassen und Ihre Ansprüche gegen Versicherungsgesellschaften bestmöglich durch Sachverständige und Fachanwälte für Versicherungsrecht durchsetzen zu lassen. – Auch in schwierigen Fällen! – Nehmen Sie noch heute Kontakt mit uns auf.

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Fachexperte Jens Hoffmann |
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Lesedauer: 10 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Wenn Elektrogeräte und Stromkabel Feuer fangen…

Elektrogeräte wie TV-Geräte, Föhn oder auch Toaster sind in vielen Haushalten Tag für Tag in Gebrauch. Wenn diese allerdings nicht mehr richtig funktionieren oder veraltet sind, kann es durchaus zu einem Kabelbrand oder einem Kurzschluss kommen – und damit auch zu einem richtigen Wohnungsbrand. Etwa ein Drittel aller Wohnungsbrände in Deutschland entstehen aufgrund von Elektrizität im Haushalt, vor allem aufgrund defekter Elektrogeräte, die eigentlich reif für die Mülltonne sind. So genügt bei einer Tiefkühltruhe bereits ein einfacher Kurzschluss, damit es zu einem Brand kommt – denn in solchen Geräten sind in hohen Mengen Isolationsmaterialien enthalten, die leicht Feuer fangen. Darüber hinaus werden unter anderem auch Kältemittel verarbeitet, welche leicht entzündbar sind.

Doch es gibt auch andere Elektrogeräte, die ein nicht zu unterschätzendes Gefahrenpotenzial mit sich bringen. Ein gutes Beispiel sind hier Heizdecken, welche in keinem Fall unbeaufsichtigt betrieben werden und vor dem Zubettgehen zwingend vollständig aus der Steckdose entnommen werden sollen. Denn sowohl ein Wärmestau als auch abgeknickte Kabel innerhalb der Decke können ein Feuer auslösen. Ebenfalls nicht ungefährlich ist Staub, der sich über einen längeren Zeitraum in Elektrogeräten ansammelt und einen Brand verursachen kann. Auch andere Haushaltsgeräte wie Wäschetrockner sind eine häufige Brandquelle bzw. Brandursache (vgl. häufigste Brandursachen).

Brand durch Elektrogeräte | Häufig liegt es an überlasteten Mehrfachsteckdosen und Kurzschlüssen (© Thicha / stock.adobe.com)
Brand durch Elektrogeräte | Häufig liegt es an überlasteten Mehrfachsteckdosen und Kurzschlüssen (© Thicha / stock.adobe.com)

Wie kommt es zu einem Kurzschluss?

Alle Energiequellen sind mit zwei Polen ausgestattet, welche sich gegenseitig ausgleichen müssen. Ist dies der Fall, kann Strom durch den Leiter fließen. Der elektrische Widerstand gewährleistet hierbei, dass es nicht zu einem Kurzschluss kommt. Wenn das Kabel allerdings defekt ist, besteht dieses Risiko durchaus. Deshalb sollten veraltete Geräte oder auch solche mit defekten oder brüchigen Kabeln unbedingt entsorgt und keinesfalls mehr im Haushalt betrieben werden!

Eine nicht zu unterschätzende Brandgefahr bringt darüber hinaus der Standby-Modus vieler Geräte mit sich. Es ist natürlich äußerst bequem, ein Elektrogerät in den Standby-Modus zu versetzen, da man lediglich die Fernbedienung oder einen Knopf betätigen muss. Doch auch dieser Modus verbraucht Energie, weil das jeweilige Gerät trotzdem noch an das Stromnetz gekoppelt ist – und somit besteht auch ein gewisses Brandrisiko. TV-Geräte sind beispielsweise in den meisten Haushalten im Standby-Modus – und auch hier besteht die Gefahr, dass es zu einem Brand kommen kann.

Überhitzt ein Gerät und befinden sich noch zudem Textilien oder andere brennbare Materialien in der Nähe, wird es riskant. Insbesondere ältere Röhrenfernseher sind anfällig für Staubansammlungen – hierbei genügt ein einziger Funke, wenn es zu einem Kurzschluss kommt und schon brennt der Fernseher. Dazu kommt außerdem, dass viele Schränke, in denen der Fernseher platziert wird, unzureichend belüftet werden und sich diese aufheizen. Auch dies kann ein Feuer begünstigen. Wer also zur Schadenverhütung auf Nummer sicher gehen möchte, sollte Elektrogeräte wenn möglich immer komplett vom Stromnetz nehmen. Um das Einschalten mehrerer Geräte zu vereinfachen, bietet sich eine Mehrfachsteckdose mit Hauptschalter an.

Die richtige Nutzung von Steckdosen: Auf eine mögliche Überlastung achten

Sicherlich sind Mehrfachsteckdosen äußerst praktisch, allerdings sollte man sie auch richtig zu nutzen wissen, um einen Brand durch Elektrogeräte möglichst zu verhindern. So ist es keinesfalls anzuraten, zahlreiche Geräte mit einem hohen Energieverbrauch an eine einzige Steckdosenleiste zu koppeln. Hier kann es zu einer Überlastung kommen, die im schlimmsten Fall auch einen Brand mit sich bringen könnte. Deshalb gilt, dass Elektrogeräte wie Wäschetrockner, Stereoanlagen, Fernseher oder auch Geschirrspüler am besten nicht an eine Steckdose gekoppelt werden. Eine Mehrfachsteckdose sollte darüber hinaus nie hinter Möbeln versteckt werden. Auch das Aneinanderreihen mehrerer Leisten ist keinesfalls zu empfehlen – dadurch steigt die Kurzschlussgefahr erheblich!

Auch brüchige Kabel bergen ein hohes Brandrisiko - Kurzschlüsse wie auch Überhitzung von Haushaltsgeräten sind eine ebenfalls häufige Brandursachen (© Parilov / stock.adobe.com)
Auch brüchige Kabel bergen ein hohes Brandrisiko – Kurzschlüsse wie auch Überhitzung von Haushaltsgeräten sind eine ebenfalls häufige Brandursachen (© Parilov / stock.adobe.com)

Wichtig: Bereits beim Kauf von Elektrogeräten auf Sicherheit achten

Bereits beim Kauf von Elektrogeräten sollte unbedingt auf Qualität und Sicherheit geachtet werden (vgl. Akku-Brand). Insbesondere Mehrfachsteckdosen, aber auch Kleingeräte für den Haushalt werden oft in unzureichender Qualität angefertigt. Eine schlechte Verarbeitung begünstigst das Reißen von Kabeln oder das Verschmoren in Folge einer Überlastung – da kann es schnell zu einem Brand kommen. Auf Prüfsiegel ist leider nicht immer Verlass, da diese einfach zu fälschen sind. Im Zweifelsfall ist es daher besser, sich an einen Fachhändler zu wenden, bei dem man sicher sein kann, was man kauft. So kann beim Kauf eines Föhns auch Wert auf einen integrierten Temperaturregler gelegt werden. Sie sorgen für eine automatische Abschaltung, sobald sich das Gerät in den Haaren verfängt oder Staub in die Ventilatoren geraten. Darüber hinaus ist es wichtig, das Gitter auf der Rückseite des Föhns immer wieder von Staub zu befreien.

Ein guter Indikator für Sicherheit ist beim Kauf von Elektrogeräten das sogenannte VDE-Zeichen. Es gibt an, dass es sich um ein geprüftes Gerät handelt, das entsprechend hochwertig verarbeitet ist. Weitere Informationen bietet die Webseite des Verbandes.

Brand durch Haushaltsgeräte - hier ein "vergessenes" Bügeleisen, das zu Überhitzung und Feuer geführt hat | Zahlt bei einer solchen Brandursache eine Versicherung etwas? (© woff / stock.adobe.com)
Brand durch Haushaltsgeräte – hier ein “vergessenes” Bügeleisen, das zu Überhitzung und Feuer geführt hat | Zahlt bei einer solchen Brandursache eine Versicherung etwas? (© woff / stock.adobe.com)

Welche Versicherungen tragen die Kosten bei einem Brandschaden?

Egal, ob ein Brand aufgrund Fahrlässigkeit, Unachtsamkeit oder wegen eines technischen Defekts zustande kommt (siehe Brand durch technischen Defekt) – der Schaden kann im schlimmsten Fall in die Millionen gehen. Deshalb ist es für jeden Hausbesitzer, aber auch für Mieter wichtig, entsprechend mit einer Versicherung geschützt zu sein. Bei einem Brandschaden können mehrere Versicherungen zuständig sein, was stets von der Art des Schadens abhängt. Diese können die Hausratversicherung, die Gebäudeversicherung oder auch die private Haftpflichtversicherung sein. Sie kommen sowohl für den Neu- und Zeitwert als auch für den Wiederbeschaffungswert von beschädigten oder abhanden gekommenen Objekten auf.

Das zahlt die Wohngebäudeversicherung

Die Wohngebäudeversicherung, die häufig auch nur als Gebäudeversicherung bezeichnet wird, schützt alle unbeweglichen Bestandteile eines Gebäudes – das betrifft sowohl die Bausubstanz als auch Bodenbeläge, Wandverkleidungen und Ähnliches. Sämtliche Eigentümer einer Immobilie sollten über eine solche Versicherung verfügen – sie gilt für Häuser und Wohnungen. Für Mieter ist diese Versicherung allerdings nicht geeignet. Siehe auch Leistungsumfang von Wohngebäudeversicherungen.

Das zahlt die Hausratsversicherung

Die Hausrat-Versicherung kommt für Schäden an sämtlichen beweglichen Objekten in einer Wohnung oder einem Haus auf. Auch Diebstahl, gewisse Elementarschäden und Brandschäden unterschiedlichster Natur sind abgesichert. Ersetzt wird hierbei der beschädigte Gegenstand zum Wiederbeschaffungs- oder Neuwert oder es wird die Reparatur übernommen. Wichtig ist eine Hausratversicherung für sämtliche Mieter in einer Wohnung oder einem Haus.

Das zahlt die Privathaftpflichtversicherung

Die Privathaftpflichtversicherung leistet immer dann, wenn Dritte Ansprüche geltend machen möchten – egal, ob es sich dabei um einen Sachschaden oder um einen Personenschaden handelt. Wird durch einen Brand in der eigenen Wohnung beispielsweise auch die Wohnung des Nachbarn beschädigt (vgl. Brandschaden durch Nachbarn), so zahlt die eigene Haftpflichtversicherung diese Kosten. Doch Vorsicht: Hat der Schadensverursacher keine solche Versicherung abgeschlossen, so bleibt er in den meisten Fällen selbst auf den Kosten sitzen, um Dritte zu entschädigen.

Welche Leistungen zahlt die Versicherung bei einem Brandschaden?

Welche Leistungen genau zum Umfang einer Versicherung nach einem Brandschaden gehören, hängen vom jeweiligen Versicherer ab. Abgedeckt sind so unter anderem Schäden, die durch Löschwasser entstehen oder auch Kosten für die Arbeit der Feuerwehr, soweit diese überhaupt in Rechnung gestellt werden. Sollte die Wohnung in Folge eines Brandes vorübergehend nicht bewohnbar sein, so hat die Versicherung die Unterbringung des Geschädigten in einem Hotel zu tragen. Natürlich werden auch etwaige Aufräumarbeiten von der Versicherungsgesellschaft übernommen (vgl. auch Brand Entsorgung).

Brand durch Elektrogeräte - hier Mikrowelle fängt Feuer (© Justoom / stock.adobe.com)
Brand durch Elektrogeräte – hier Mikrowelle fängt Feuer (© Justoom / stock.adobe.com)

In welchen Fällen es von der Versicherung kein Geld gibt

Es gibt durchaus Fälle, in denen eine eigentlich für einen bestimmten Schaden zuständige Versicherung die Kosten nicht übernehmen möchte. Hierbei handelt es sich beispielsweise um grobe Fahrlässigkeit, die zu einem Brand geführt hat. Diese liegt dann vor, wenn jemand seine Sorgfaltspflicht im Haushalt verletzt hat. Wurde zum Beispiel eine Kerze auf dem Tisch angelassen, obwohl man das Haus verlassen hat, so handelt es sich hierbei um grobe Fahrlässigkeit. Kommt es dann zu einem Brand, kann es gut sein, dass die Versicherung dafür keine Kosten übernehmen möchte oder zumindest die Leistungen drastisch kürzt. In diesem Fall hieße das, dass Versicherte lediglich einen Teil der festgelegten Versicherungssumme bekommen.

Es ist allerdings durchaus möglich, sich gegen grobe Fahrlässigkeit zu versichern. So bieten mehr und mehr Versicherer an, grob fahrlässig verursachte Schäden zu erstatten. Dies bietet für Versicherte eine optimale Absicherung. Wenn ein Brand allerdings absichtlich verursacht worden ist und es sich um Brandstiftung handelt, dann wird sich der Versicherer die Kosten vom Verursacher zurückholen oder keine Kosten übernehmen.

Hier kommt es allerdings auf den Einzelfall an.

Jens Hoffmann
Leiter Sachschaden

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