Der Lichtschacht und seine Funktion
Je nach Baujahr des Hauses gibt es unterschiedliche Ausführungen des Kellerschachts. In früheren Zeiten wurde er häufig gemauert, heute verwendet man in den meisten Fällen Schächte aus Kunststoff oder Betonfertigteilen. Ganz gleich welcher Typ und welches Material, man sollte den Lichtschacht abdichten und ihn trocken und sauber halten.
Mit einem Kellerschacht gelangen das Tageslicht und frische Luft in den sonst eher dunklen Keller. So werden auch die Räume im „Untergrund“ besser nutzbar, etwa als Hobbyraum, Gäste- oder Arbeitszimmer. Bei einer ungünstigen Wetterlage, besonders bei Starkregen oder Unwettern, kann die Konstruktion jedoch dem eindringenden Wasser oft nicht standhalten.
Um eine Überflutung zu verhindern, sollte deshalb die Oberkante das Bodenniveau überragen, damit das Regenwasser nicht in den Schacht hinein laufen kann.
Wer besonders zuverlässig seinen Lichtschacht abdichten will, entscheidet sich für eine feste Abdeckung aus Acryl oder Sicherheitsglas zum Aufschrauben. Damit lässt sich sehr effektiv der Lichtschacht verschließen, und man muss nicht nachher aufwändig die entstandenen Wasserschäden trocknen.
Den Lichtschacht wasserdicht machen
Die Installation darf auch nicht zu klein ausfallen, sonst lässt sie zu wenig Luft und Licht in die Kellerräume. Am Boden des Schachts muss ein Ablauf vorhanden sein mit einer Verbindung zu einem Drainagesystem. Die Wahl des richtigen Ablaufs ist von der Beschaffenheit des Bodens abhängig sowie von der zu erwartenden Wasserbelastung.
Entsprechend den örtlichen Gegebenheiten und der späteren Nutzung eignen sich verschiedene Lichtschachtkörper. Die Standard-Version kommt mit einem Boden zurecht, der weder durch Druck- noch durch Stauwasser belastet ist. Bei schwierigen Bodenverhältnissen, etwa bei Lehmböden, die sehr hart sind oder auch schwer zu verdichten, ist ein verstärkter Lichtschacht die richtige Wahl. Wirklich resistent gegen drückendes oder sich aufstauendes Wasser ist aber nur ein druckwasserdichter Lichtschacht.
Über die Drainage entwässern
Alle Modelle haben an der Unterseite eine Öffnung, über die das Regenwasser ins Erdreich versickern kann, damit der Lichtschacht nicht voll Wasser läuft. Der Schacht wird zusätzlich über ein Abwasserrohr an eine Drainage angeschlossen oder direkt an die Kanalisation. Je nach den örtlichen Voraussetzungen ist das eine oder andere System sinnvoll und gewährleistet die notwendige Entwässerung.
Beim direkten Anschluss an das Kanalnetz darf der Installateur nicht auf die Rückstausicherung verzichten (vgl. Was ist Rückstau?). Diese Stauklappe verhindert, dass bei einem Hochwasser das von der Kanalisation stammende Abwasser in den Schacht hineingedrückt wird. Mit einem Laubfangkorb kann man den Lichtschacht verschließen. Diese Maßnahme beugt einer Verstopfung des Ablaufs vor. Außerdem verhindert ein Geruchsverschluss, dass unangenehme Gerüche, die aus dem Kanalsystem stammen, sich in den Kellerräumen ausbreiten.
Weitere sinnvolle Maßnahmen
Mit der Zeit kann die Drainage schadhaft werden. Um einen Feuchteschaden zu verhindern, sollte man sie deshalb überprüfen und bei Bedarf optimieren. Ein fehlender Ablauf muss unbedingt neu verlegt werden. Oft kommt es auch vor, dass bei einem hohen Grundwasserstand das Wasser über den Lichtschacht des Kellerfensters oder auch durch die Kellerwand eindringt. Dann ist es besser, die vorhandene Konstruktion den besonderen Gegebenheiten anzupassen, und die Installation wasserdicht zu machen. Vgl. auch: Keller abdichten von innen.
Eine andere Methode ist das Entfernen eines zu festen Bodens um den Lichtschacht herum. Auch wenn es in diesem Bereich durch anhaltende Regenfälle zu Ausspülungen gekommen ist, kann man den natürlich entstandenen Hohlraum mit Kies auffüllen. Eine grobe Kiesschüttung ersetzt das entfernte Erdreich. Sie enthält viel Luft und kann deshalb kein Wasser aufnehmen, das vielmehr in tiefere Schichten absickert.
Das Wasser aus dem Kellerschacht abpumpen
Bei einem hohen Grundwasserstand und deshalb immer wieder feuchtem Untergrund kann es sinnvoll sein, eine entsprechende Pumpe zu installieren. Besonders im Frühjahr dringt in solchen Gegenden das aufsteigende Wasser in die Lichtschächte ein und auch ins Gebäude. Im Keller kommt es dann häufig zu einem umfangreichen Feuchteschaden mit allen unangenehmen Folgen.
In diesen Fällen kann eine kleine Pumpe mit einem Schwimmer helfen, der bereits bei einem sehr niedrigen Wasserstand einschaltet. Sogenannte Tauchpumpen oder Schmutzwasserpumpen werden von den Herstellern auch für das Auspumpen von Baugruben oder eben Lichtschächten angeboten.
Wasserschäden trocknen
Besonders bei ungewöhnlichen und nicht erwarteten Wetterlagen kommt es aber auch in manchen Fällen zu einem Eindringen von Wasser und in der Folge zu Feuchteschäden im Mauerwerk. Dann hilft nur noch ein leistungsfähiges Trocknungsgerät, mit dem der Hausbesitzer selbst oder ein beauftragtes Unternehmen die Mauern trockenlegen kann. (vgl. auch: Haus trockenlegen).
Zunächst wird die Firma eine Pumpe einsetzen, um stehendes Wasser aus den Kellerräumen zu entfernen. Mit einer Feuchtigkeitsmessung stellt der Experte das Ausmaß der Feuchteschäden im Mauerwerk fest. Denn unter Umständen hat das eindringende Wasser den Putz aufgeweicht, der dann saniert werden muss. Der tatsächlich entstandene Feuchteschaden lässt sich aber erst dann übersehen, wenn alle Wasserschäden trocknen konnten und das Material ausreichend begutachtet wurde.
Wer zahlt bei einem Wasserschaden im Keller?
Wasserschäden trocknen und besonders Mauern trockenlegen ist eine aufwändige Angelegenheit und deshalb mit hohen Ausgaben verbunden. Wer aber gut versichert ist, kann darauf hoffen, dass er nicht auf den Kosten sitzenbleibt. Allerdings kommt es zunächst darauf an, wer den Wasserschaden verursacht hat. Wenn der Nachbar sein Gebäude nicht ausreichend instand hält und das Wasser wegen Defekten auf seinem Grundstück aufgrund seiner Nachlässigkeit eindringt, ist die Sache ein Fall für dessen Privathaftpflicht (vgl. Wasserschaden durch Regenwasser des Nachbarn).
Kann ein Fremdverschulden ausgeschlossen werden, ist die eigene Hausratsversicherung für alle beweglichen Gegenstände zuständig, also für Möbel, Teppiche und anderes. Schäden am Haus selber, nämlich an den Wänden oder der Bausubstanz, sind ein Fall für die Gebäudeversicherung. Kam es jedoch zu einem Unwetter, einer Überschwemmung oder einer anderen Naturkatastrophe, hat der Betroffene hoffentlich rechtzeitig an eine Elementarschadenversicherung gedacht (vgl. Was sind Elementarschäden?).
Kontakte und Beratung auf unserer Webseite
Gute Handwerker sind schwer zu finden. Und besonders die Schadensanalyse braucht einen kompetenten Gutachter, der die Folgen des Wasserschadens verlässlich einschätzen kann. Unter Umständen ist unklar, wer für einen Nässeschaden verantwortlich ist, was auf das unsichere Terrain der Juristerei führt. Denn ob die Privathaftpflicht des Nachbarn oder die eigene Gebäudeversicherung die Kosten übernimmt, kann in vielen Fällen nur ein Gerichtsverfahren klären. Dann empfiehlt sich die Vertretung durch einen Fachanwalt für Versicherungsrecht, wenn der Eigentümer sein Recht mit Erfolg erstreiten will.
Nicht in jeder Region sind die entsprechenden Fachleute, Gutachter, Sachverständige oder Anwälte mit dem nötigen Know-How ansässig. Wir von der Deutschen Schadenshilfe vermitteln Ihnen gern kompetente Dienstleister aus unserem Schadensexperten-Netzwerk. Ob Handwerker, Sachverständiger oder Rechtsanwalt, unsere Experten beraten sie gerne und stehen Ihnen jederzeit zur Verfügung.