Wand feucht aber kein Schimmel – Und nun, was tun?

Regelmäßig erreichen uns bei der Deutschen Schadenshilfe Anfragen von besorgten Hauseigentümern oder Mietern in der Art “Wand feucht, aber kein Schimmel”. Und auch wenn es erst einmal gut ist, wenn kein Schimmel feststellbar ist: Sie sollten feuchte oder gar richtig nasse Wände nicht auf sich beruhen lassen!

Sie können zwar als kleinste Maßnahme ein Feuchtemessgerät aus dem Baumarkt zur Wandfeuchtemessung kaufen. Weit bzw. viel weiter kommen Sie damit aber auch nicht, als zur Bestätigung Ihrer Vermutung, dass ein Feuchteproblem/Nässeschaden vorliegt. Wie schlimm das Ausmaß ist, ob die Bausubstanz geschädigt ist, und was die Ursache des Problems ist: das wird Ihnen nur ein entsprechender Sachverständiger / Experte sagen können.

Gut zu wissen: Wir von der Deutschen Schadenshilfe sind Spezialist für die Regulierung und Beseitigung von Wasserschäden! Nutzen Sie unser Experten-Netzwerk aus Gutachtern, Wasserschadensanierern und Fachanwälten. Diese sorgen im Team dafür, dass Schäden schnell analysiert und behoben werden, und mögliche Ansprüche gegenüber z.B. Versicherungen oder Bauträgern erfolgreich durchgesetzt werden.

Mitglieder der Deutschen Schadenshilfe erhalten unsere Unterstützungsleistungen vergünstigt. Informieren Sie sich daher hier über eine Mitgliedschaft bei der DSH. Das geht auch mit bereits vorhandenem Schadensfall!

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Fachexperte Jens Hoffmann |
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Lesedauer: 10 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Feuchte Wand, aber kein Schimmel feststellbar?

Es besteht nicht immer gleich ein Grund zur Sorge, wenn sich die Wand in einem Raum feucht anfühlt. Dafür kann es ganz unterschiedliche und manchmal sogar recht banale Gründe geben. Damit sich die Nässe aber nicht zu einer Schimmelbildung in der Wohnung auswächst, ist Eile geboten. Das heißt, Sie müssen zunächst eine gründliche Ursachenforschung betreiben.

Wand feucht, aber kein Schimmel | Bei so viel Kondenswasser ist Schimmelbildung an den Wänden nur noch eine Frage der Zeit... (© BoszyArtis / stock.adobe.com)
Wand feucht, aber kein Schimmel | Bei so viel Kondenswasser ist Schimmelbildung an den Wänden nur noch eine Frage der Zeit… (© BoszyArtis / stock.adobe.com)

Wie erkennt man eine nasse Wand?

Wenn sich die ersten Stockflecken oder sogar Schimmel zeigen, ist es eigentlich schon zu spät. Denn diese Anzeichen sind ein untrüglicher Hinweis auf eine feuchte Wand (vgl. auch: dunkle Flecken an der Decke). Aber es gibt auch deutlich subtilere Hinweise, die Ihnen schnell zeigen, wie es um Ihre Wände bestellt ist:

  • Muffiger Geruch: Bevor sich Schimmel an der Wand zeigt, nehmen Sie zuvor meistens einen modrigen Geruch wahr, der sich im ganzen Raum ausbreitet und auch nach dem Lüften noch zu riechen ist.
  • Kältegefühl: Häufig geht mit einer nassen Wand auch ein ungemütliches Kältegefühl einher.
  • Nasse Flecken: Ganz klar gehören auch nasse Flecken oder Salzränder dazu; vgl.: nasse Flecken an der Wand.
  • Bröckelnder Putz oder sich ablösende Tapeten: Das sind ganz klare Anzeichen für eine feuchte Wand. Wenn sich die Tapete ablöst, hat das Wasser im Hintergrund schon ganze Arbeit geleistet und der Kleber hat sich in Wohlgefallen aufgelöst.

All diese Indizien verraten zwar, dass Ihre Wand nass ist, aber sie geben keinerlei Aufschluss darüber, wie feucht die Bausubstanz tatsächlich schon ist.

Wie viel nass ist noch normal?

Die meisten Geräte zur Bestimmung von Feuchtigkeit geben ihre Wert in sogenannten Digits an. Das sind Vergleichswerte, mit denen sich Wände in trocken, feucht oder nass unterscheiden lassen.

Da das als Laie häufig nicht besonders einfach zu verstehen ist, geben die meisten Hersteller ihren Kunden eine Tabelle an die Hand, in der die Digits umgerechnet werden in Feuchtigkeit in Prozent. Damit ist die Unterscheidung schon deutlich einfacher.

Bei einer Feuchtigkeit von weniger als 80% (bis zu 40 Digits) spricht der Experte von einer trockenen Wand. Liegt die gemessene Feuchtigkeit hingegen über diesem Wert und ist bis zu 80 Digits hoch, ist die Wand definitiv feucht.

Von einer nassen Bausubstanz spricht man, wenn die Luftfeuchtigkeit bei über 100% liegt. Das entspricht dann schon mehr als 80 Digits.

Bei einem Wasserschaden kann die Feuchtigkeit einer Wand auch schnell mal bei 150 oder 200 Prozent liegen. Dann spricht der Fachmann von einer stark durchnässten Bausubstanz.

Wir raten Ihnen, die Luftfeuchtigkeit möglichst konstant bei einem Wert von unter 40 Digits zu halten.

Wie feucht dürfen Wände, Böden und Decken sein? Wie erfolgt notfalls die Trocknung? Wie findet man die Ursache für Feuchteprobleme? - Viele Fragen tauchen auf, selbst wenn sich noch kein offensichtlicher Schimmel gebildet hat. (© Jorge / stock.adobe.com)
Wie feucht dürfen Wände, Böden und Decken sein? Wie erfolgt notfalls die Trocknung? Wie findet man die Ursache für Feuchteprobleme? – Viele Fragen tauchen auf, selbst wenn sich noch kein offensichtlicher Schimmel gebildet hat. (© Jorge / stock.adobe.com)

Was sind die Ursachen für nasse Wände?

Eine feuchte Wand aber kein Schimmel kann viele verschiedene Ursachen haben. Meistens ist eines der folgenden Probleme der Grund für ein nasses Mauerwerk:

  • Die Außenwand hat Risse: Wenn die Fassade beschädigt ist, hat der Niederschlag leichtes Spiel, in die Wände einzudringen (vgl.: Regenwasser dringt durch Mauerwerk). Wenn das der Fall ist, hilft oft nur noch ein neuer Putz. Bei kleineren Schäden tut es manchmal auch ein neuer Anstrich, der zur Abdichtung dient. Unsere Fachleute geben Ihnen gern einen Rat, welche Variante für Ihr Haus geeignet ist. Siehe auch: Risse im Mauerwerk außen reparieren.
  • Das Erdgeschoss ist feucht: Sind Ihre Kellerwände feucht oder bilden sich an der Tapete bereits Flecken durch Salze, muss ganz dringend die Abdichtung zum Erdreich hin überprüft werden (siehe Keller abdichten). Nicht selten ist sie defekt oder unzureichend. Dabei ist es wichtig, neben den Maßnahmen zur Abdichtung einen speziellen Putz zu verwenden, damit die Feuchtigkeitsschäden nicht noch einmal auftreten und sich im schlimmsten Fall sogar Schimmelpilze bilden können. Sobald die Kellerentfeuchtung erledigt ist, ist auf regelmäßiges Stoßlüften zu achten, so weit das realisierbar ist. Nur so kann man ernsthafte Bauschäden in Zukunft verhindern.
  • Schimmelbildung: Gerade an Wärmebrücken entsteht durch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit schnell ungesunder Schimmel (siehe auch: Schimmelsporen in der Luft Symptome). Der Grund dafür ist, dass die Temperatur an diesen Stellen oft nicht der der Raumluft entspricht. Wenn sich ein solcher Feuchteschaden in Form von Stockflecken (siehe auch: Sind Stockflecken gefährlich?) zeigt, ist eine Sanierung unumgänglich. Die Flecken treten gern über dem Fenster oder einer Balkontür auf und sind nicht nur unschön anzusehen, sie können mit der Zeit auch gesundheitliche Folgen haben. Gerade aus diesem Grund sollten Sie solche Schäden nur von Fachpersonal beseitigen lassen. Wir vermitteln Ihnen gern Experten rund um das Thema Wandfeuchte.
  • Defekte Horizontalabdichtung: Häufig ist eine gewisse Nässe auch das Ergebnis einer falsch angebrachten Horizontalabdichtung oder Vertikalsperre. Durch kleine Risse im Mauerwerk kann das Wasser mit Hilfe der Kapillarwirkung ungehindert durch die Außenwand ziehen. Da hilft es dann auch nicht mehr, regelmäßig zu lüften, denn die aufsteigende Feuchtigkeit sucht sich weiter ihren Weg. Auch hier ist ein Fachmann immer die richtige Wahl (siehe: feuchte Kellerwände sanieren). Denn es ist nicht damit getan, einfach eine neue Trockenbauwand einzuziehen, hinter der sich die Nässe im schlimmsten Fall in Schimmel verwandelt. Siehe auch: Feuchte Wand abdichten und Feuchte Wände haben viele Ursachen.

Was ist zu tun?

Wand feucht aber kein Schimmel – was ist zu tun? Ganz einfach: Holen Sie sich Rat vom Fachmann, der sich mit allen gängigen Verfahren auskennt. Ganz allein wird es als Laie schwierig, der steigenden Luftfeuchtigkeit in dem betroffenen Raum den Kampf anzusagen.

Ein Experte wird zunächst die Ursache herausfinden wollen. Er schaut sich an, wie lange die Probleme in dem Raum bereits bestehen und wie es generell um die Bausubstanz in Ihrem Haus bestellt ist. Falls Sie in einer Mietwohnung leben, wird bei Bedarf auch das Lüftungsverhalten des Vormieters in Betracht gezogen. Im Vordergrund steht natürlich die Raumentfeuchtung, damit sich Folgeschäden wie Schimmel vermeiden lassen.

Aber wie misst man die Feuchtigkeit richtig? Es reicht natürlich nicht aus, sich nur auf den reinen Tast- oder Geruchssinn zu verlassen. Unsere Profis haben dafür bestimmte Feuchtigkeitsmesser für ihre Untersuchungen. Sie haben den großen Vorteil, dass die Bausubstanz nicht angegriffen wird. Allerdings erhält man damit auch keine besonders genauen Werte. Damit Sie ein ganz konkretes Ergebnis bekommen, ist eine Probe aus der Wand zu entnehmen. Mit der sogenannten DARR-Methode kann anschließend die exakte Feuchtigkeit genau bestimmt werden. Aber als Laie können Sie sich einen einfachen Feuchtigkeitsmesser schon ab ca. 100 Euro kaufen. Falls Sie in Zukunft häufiger nachmessen möchten, lohnt sich die Anschaffung eines hochwertigen Geräts, das genauere Messergebnisse liefert. Der Fachmann unterscheidet dabei in der Regel drei Arten von Feuchtigkeitsmessern:

  • Zerstörungsfreie Geräte: Sie arbeiten mit Sensoren, ohne dabei in das Mauerwerk einzudringen.
  • Messgeräte mit Fühler: Diese Geräte dringen in das Mauerwerk ein.
  • Multifunktionsgerät: Damit sind besonders genaue Ergebnisse sichtbar.
Feuchtemessung: Mit einem Feuchtigkeitsmessgerät können Sie den Feuchtegehalt der Innenwände bestimmen. Die Messungen bzw. Messwerte sind jedoch nicht immer zuverlässig, und geben auch wenig Aufschluss über die Ursache zu feuchter Wände. Diese sollten Sie jedoch ermitteln lassen und beheben, bevor es zu Schimmelbefall und Schimmelpilzen im Haus kommt. (© U. J. Alexander / stock.adobe.com)
Feuchtemessung an der Wand: Mit einem Feuchtigkeitsmessgerät können Sie den Feuchtegehalt der Innenwände bestimmen. Die Messungen bzw. Messwerte sind jedoch nicht immer zuverlässig, und geben auch wenig Aufschluss über die Ursache zu feuchter Wände. Diese sollten Sie jedoch ermitteln lassen und beheben, bevor es zu Schimmelbefall und Schimmelpilzen im Haus kommt. (© U. J. Alexander / stock.adobe.com)

Um in Zukunft feuchte Wände zu verhindern, wird ein Fachmann zu einem speziellen Sanierputz greifen. Er bietet den Vorteil, dass die Verdunstung von Wasser quasi im Putz selbst geschieht und die Salze so nicht mehr in den Vordergrund treten können. Allerdings sind diese Maßnahmen erst vollständig, wenn zuvor andere Ursachen wie eine defekte Horizontalsperre behoben wurden. Nicht immer lässt sich das kostengünstig ermöglichen. Falls das nötige Kleingeld fehlt, können Sie auch auf bestimmte Kalkputze zurückgreifen. Sie helfen dabei, dass das Kondenswasser an der Oberfläche verbleibt. Leider haben sie den Nachteil, dass sie häufig nicht richtig trocknen, da das Wasser nicht aufgenommen wird. Das wiederum bietet eine gute Basis für Schimmel.

Generell gilt, dass nach sämtlichen Sanierungsarbeiten die Mithilfe der Bewohner gefragt ist. Nur durch regelmäßiges Lüften kann eine feuchte Wand künftig verhindert werden. Gerade als Laie lohnt sich daher die Anschaffung eines Feuchtigkeitsmessers.

Neben einem undichten Fenster oder einer fehlenden Sperre im Keller kann auch eine unzureichende Dämmung in nassen Tapeten enden. Wenn eine Außendämmung nicht die Lösung ist, können Platten aus Calciumsilikat Abhilfe schaffen. Sie nehmen nicht nur das Kondenswasser aus der Raumluft auf, sondern wirken auch leicht isolierend.

Wand feucht aber kein Schimmel – nicht immer ist Kondenswasser Schuld. Manchmal liegt die Ursache auch in aufsteigender Mauerwerksfeuchtigkeit. Das sind zwei Paar Schuhe, denen der Fachmann auf unterschiedliche Weisen begegnet.

Gern genutzt werden sogenannte Adsorptionsentfeuchter, die mit speziellen Trockenmitteln der Umgebungsluft Feuchtigkeit entziehen. Sie finden besonders häufig Anwendung in der Bautrocknung, wenn die Luftfeuchtigkeit relativ niedrig ist. Ein Adsorptionsentfeuchter hat viele Vorteile. Er kann bei niedrigen Temperaturen eingesetzt werden und ist leistungsfähiger als ein Kondensationstrockner. Außerdem können Sie damit die Luft bis zu einer Luftfeuchtigkeit von ca. 5% trocknen. Diese Geräte sind bei nahezu allen Feuchteschäden einsetzbar und Sie müssen nicht daneben stehen bleiben, um regelmäßig den Wassertank zu entleeren. Zu den Nachteilen gehören die Gefahr der Übertrocknung und dass die abgesaugte Luft durch eine Öffnung nach draußen geleitet werden muss. Auch hier empfehlen wir den Einsatz eines Profis, der die entsprechenden Gerätschaften mitbringen kann.

Nutzen Sie die Kompetenz unserer Gutachter, Sanierungsprofis und Fachanwälte!

Eine feuchte Wand muss nicht zum Dauerproblem werden. Gerne vermitteln wir Ihnen Sachverständige, Anwälte und Sanierungsprofis, die Ihnen bei der Beseitigung Ihrer Probleme helfen und auch die Kostenübernahme ggf. bei Versicherungen durchboxen.

Nehmen Sie hier Kontakt mit uns auf für eine Erstberatung!

Feuchte Wand mit Schimmel - So weit sollten Sie es nicht kommen lassen! Holen Sie sich jetzt die Unterstützung unserer Experten! (© Maik / stock.adobe.com)
Feuchte Wand mit Schimmel – So weit sollten Sie es nicht kommen lassen! Holen Sie sich jetzt die Unterstützung unserer Experten! (© Maik / stock.adobe.com)
Jens Hoffmann
Leiter Sachschaden

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