Feuchteschäden im Mauerwerk erkennen und sanieren

Feuchtigkeit an Wänden und in Gebäuden kann ein ernsthaftes Problem darstellen. Schimmel, Stockflecken oder Nässe bis hin zu Rissen im Mauerwerk und abblätterndem Putz sollten nicht unbeachtet bleiben.

Dieser Artikel erklärt, worauf Sie achten sollten, wie Schäden zu beheben sind und vor allem, wie Sie vorbeugen können. Im Zweifelsfall stehen wir gerne mit erfahrenen Dienstleistern zur Seite und vermitteln Ihnen passende Schimmelexperten oder eine Leckortungsfirma.

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Fachexperte Jens Hoffmann |
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Lesedauer: 10 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Welche Ursachen gibt es für feuchte Wände?

Die Gründe für eine feuchte Wand bzw. ein nasses Mauerwerk lassen sich unterschiedlich einordnen. Die Feuchtigkeit kann durch vier Faktoren begünstigt und problematisch werden:

Feuchte in der Mauer / Feuchteschäden am Mauerwerk (© filins - stock.adobe.com)
Feuchte in der Mauer / Feuchteschäden am Mauerwerk (© filins – stock.adobe.com)

Feuchtes Mauerwerk: Was können Sie tun und welche Schäden drohen?

Welche Schäden kann eindringende Feuchtigkeit verursachen? Gesteigerte Feuchtigkeit in Zimmern kann deutliche Schäden hinterlassen, wenn Sie nicht dagegen vorgehen. Dabei stehen Schimmelpilze weit vorne auf der Liste der vermeidbaren Probleme. Zusätzlich begünstigen feuchte Wände aber weitere Schwierigkeiten: Eindringende Nässe beeinträchtigt schlimmstenfalls die Statik eines Hauses. Aber woran erkennen Sie feuchte Wände?

Feuchteschäden im Mauerwerk treten nicht unmittelbar auf. Das Wasser kann u. U. längere Zeit innerhalb der Bausubstanz existieren, ehe es sich nach außen sichtbar durchdrückt. Um einen Feuchteschaden zu erkennen und ggf. zu sanieren, spielen die Ursachen wichtige Rollen.

Schimmel gilt als ein wesentlicher Indikator für einen Feuchteproblem. Dabei setzen sich Schimmelsporen oft erst sichtbar an Wänden und Gegenständen fest, wenn der Feuchtegrad dauerhaft überhöht ausfällt. Bei einer gesteigerten Feuchtigkeit im Keller ist Schimmel in vielen Fällen relevant. Aber auch abblätternder Putz kann auf ein Feuchteproblem hindeuten. Wasserflecken an der Wand offenbaren zudem, dass sich Wasser von draußen oder dem Inneren der Wände an die Oberfläche durchdrückt (z. B. nach einem Rohrbruch). Eine Feuchtemessung kann helfen, das Ausmaß der Nässe festzustellen. Dabei lässt sich der Feuchtigkeitsanteil bestimmen, um weitere Maßnahmen ergreifen zu können (siehe auch: Feuchtigkeitssanierung: Feuchtigkeit in der Wand beseitigen).

Was messen – wie bewerten?

Viele wissen nicht, was zu tun ist, wenn Feuchtigkeit im Mauerwerk vorliegt. Ein erster Schritt, um die weiteren Maßnahmen geeignet auszuwählen, stellt die Feuchtigkeitsmessung dar. Hierbei können Hygrometer bspw. helfen, den prozentualen Anteil der Feuchtigkeit zu ermitteln. Solche Geräte messen präzise und unterstützen die Problemlösung.

Speziell beim Sanieren nach einem Feuchteschaden lohnt sich eine solche Messung. Dadurch lässt sich abschätzen, wie groß das Feuchtigkeitsproblem grundsätzlich ist. Ein Wert zwischen 40 und 60 % gilt gemeinhin als angemessen. Alles darüber hinaus wird als zu feucht angesehen. Dabei sind Hygrometer für gewöhnlich für den Privatgebrauch und die Langzeitmessung geeignet.

Zusätzlich nutzen professionelle Fachfirmen die sog. k-Wert-Messung und Thermografie (siehe Gebäudethermografie mit Wärmebildkamera), um bspw. Wärme- oder Kältebrücken festzustellen. Denn diese Verfahren liefern Anhaltspunkte, inwiefern bestimmte Wände betroffen sind. Hierbei ist die Wärmedämmung ebenfalls wesentlich. Denn wer langfristig auf das Sanieren verzichtet, riskiert eine Vermehrung der Feuchtigkeitsschäden in der Außenwand.

Bereits ab einer Durchfeuchtung von lediglich 10 % sinkt der sog. Wärmedämmwert rapide. Die Wärmedämmung halbiert sich daraufhin, was letztlich höhere Heizkosten nach sich zieht. Allein aus diesem Grund ist es empfehlenswert, anhaltende Feuchte zu vermeiden und ggf. zu sanieren (vgl.: Feuchte Wände sanieren). Wir vermitteln Ihnen auf Wunsch gerne passende Fachfirmen und Schimmelexperten.

Ein bedeutender Fall entsteht, sobald die Feuchtigkeitsschäden im Mauerwerk vorliegen, weil Nässe eingedrungen ist. Dann gilt eine Mauerwerkstrockenlegung als geeignetes Mittel, um das Problem zu beheben (vgl.: Mauer trocken legen). Wie gelingt das aber?

Mauertrockenlegung: Wie bekomme ich Feuchtigkeit aus der Wand?

Gebäude, die dauerhaft einer hohen Feuchtigkeit von außen ausgesetzt werden, weisen häufig Schäden an der Bausubstanz auf. Die eindringende Nässe ist besonders in den Innenräumen ein wichtiger Faktor. Zusätzlich bedingt die Feuchte von außen mangels funktionierende Abdichtung, dass Wasser ins Mauerwerk eindringt und dort Schäden verursacht. Viele Hausbesitzende sind deswegen unsicher und fragen sich: »Wie schütze ich mein Haus außen vor Feuchtigkeit und Schimmel?«

Ein undichtes Dach kann schnell für Holzschwamm und Schimmel sorgen. Wasserflecken oder abgeplatzter Putz sind hierbei mögliche Folgen. Da genügt es im Regelfall einen Dachdecker mit der Erneuerung des beschädigten Dachs zu beauftragen. Gerne unterstützen wir Sie bei der Suche und vermitteln geeignete Dienstleister. Aber das Gemäuer kann nicht nur von oben erheblicher Nässe ausgesetzt sein. Auch der Keller kann zu feucht und damit sanierungsbedürftig werden. In diesem Fall kommt es darauf an, den feuchten Keller zu sanieren. Wer die Ursache behebt (vgl. Wasserschaden beheben), kann das Problem nachhaltig langfristig lösen. Eine Leckortungsfirma ist hierbei ggf. hilfreich.

Liegen die Schwierigkeiten bspw. an einem falschen Lüftverhalten im Kellerraum, lässt sich recht schnell eine einfache Lösung finden. Aber bei einem Wasserrohrbruch sieht das Ganze schnell anders aus (siehe auch: Wasserschaden: Was kann ich geltend machen). Besonders im Winter, wenn Minusgrade vorherrschen, kann Wasser innerhalb der Wand erhebliche Schäden am Gebäude verursachen. Gefriert Wasser zu Eis, dehnt es sich aus. Dies führt schlimmstenfalls zu Rissen im Mauerwerk und einer reduzierten Standsicherheit des Gebäudes. Die Einsturzgefahr erhöht sich dann, wenn die Mauern eines Hauses durchfeuchtet sind und keine geeignete Sanierung erfolgt. Vgl. auch: Setzrisse reparieren.

Um die Feuchtigkeitsschäden zu entfernen, nutzen Fachexperten spezielle Trocknungsgeräte. Ein solches Gerät ist z. B. ein Adsorptionsentfeuchter. Diese Profi-Trockner entziehen der Wand bzw. Räumlichkeit die Feuchtigkeit. Dabei saugt ein Ventilator die feuchte Luft an. Innerhalb des Bautrockners wird die Luft in einen Trockenmittelbehälter geleitet, um das Wasser zu entziehen. Anschließend leitet der Adsorptionstrockner die getrocknete Luft wieder zurück in den Raum. Ein solcher Bautrockner beseitigt zuverlässig nach Wasserschäden die überschüssige Feuchte. Bekämpfen Sie die Ursache, lassen sich neue Feuchteschäden im Mauerwerk nachhaltig vermeiden. Zur Vorbeugung kann außerdem die Natur hilfreich sein.

Fassadenbegrünung gegen Feuchteschäden im Mauerwerk – geht das?

Nicht nur aus Klimaschutzgründen überlegen viele Hausbesitzende, die Fassade mit einer wachsenden Begrünung auszustatten. Manche Häuser, insbesondere Altbauten, besitzen bereits eine Begrünung entlang der Fassade.

Wer aufgrund der Begrünung, z. B. mit Efeu oder wilden Weinranken, mit Schimmel und Feuchtigkeit in den Wänden zu kämpfen hat, hat womöglich die Bepflanzung und die Fassade ein wenig vernachlässigt. Denn das Fassadengrün führt im Regelfall nicht zu derartigen Problemen.

Vielmehr hilft eine gut gepflegte Begrünung auf einer intakten Fassade, das Wasser abzuhalten. Gleichzeitig können die Pflanzen überschüssige Feuchtigkeit aus der Mauer aufnehmen. Das erhöht den Grad der Trockenheit am Haus. Daher können begrünte Gebäude durchaus profitieren (Quelle).

Feuchteschäden im Mauerwerk erkennen und sanieren (© Fotoschlick / stock.adobe.com)
Feuchteschäden im Mauerwerk erkennen und sanieren (© Fotoschlick / stock.adobe.com)

Was kostet es, eine Wand trocken zu legen?

Die Kosten für das professionelle Trocknen einer Wand bemessen sich zunächst pro laufendem Meter. Zusätzlich hängen die Preise vom Aufwand und dem eingesetzten Verfahren ab (vgl. Mauertrockenlegung Preise). Dabei eignen sich u.U. die Injektionsverfahren ebenso wie das Elektro-Osmoseverfahren. Kostspielig kann das sog. Mauersägeverfahren werden, wobei der laufende Meter etwa bis zu 500 Euro kosten kann.

Grundsätzlich bewegen sich die Summen zur Trockenlegung zwischen 125 bis 500 Euro. Allerdings können die Beträge durchaus abweichen. Denn der Aufwand beeinflusst vorrangig den Kostenfaktor. Gerne vermitteln wir Ihnen geeignete und erfahrene Fachfirmen und Sachverständige für die Begutachtung.

Feuchteschäden im Mauerwerk erkennen und sanieren (© Fotoschlick / stock.adobe.com)
Feuchteschäden: Mauerwerk teilweise erneuert (© Fotoschlick / stock.adobe.com)

Fazit: Feuchtigkeit in Mauern entfernen

Feuchtigkeit in und an einem Gebäude stellt ein Risiko für die Bausubstanz und die Gesundheit der Bewohnenden dar. Um Schimmelpilzen, Stockflecken und Feuchteschäden im Mauerwerk keinen Aufschub zu leisten, kommt es auf die Ursachen an. Mithilfe einer gepflegten Begrünung entlang der intakten Fassade lässt sich ein Teil des Problems oft natürlich lösen. Grundsätzlich können Schimmelexperten und eine Leckageortungsfirma helfen, den Verursacher der nassen Wand herauszufinden. Wir vermitteln Ihnen bei Bedarf gerne Gutachter und Sachverständige, um feuchte Wände zuverlässig mit Trocknungsgeräten trocken zu bekommen.

Jens Hoffmann
Leiter Sachschaden

Wir unterstützen Sie sofort bei der erfolgreichen Schadensabwicklung.

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