Fassadensanierungen nach Schäden – darauf kommt es an!
Die Sanierung einer Fassade nach einem Bauschaden oder Versicherungsschaden erfordert verschiedene, einzelne Maßnahmen. Eine Fassadenrenovierung stellt eine vereinfachtere Alternative bei einem geringfügigen, oberflächlichen Schaden dar. Sie geht regulär mit geringeren Kosten einher. Dieser Artikel verrät, wie wir Ihnen mit der Vermittlung von Dienstleistern weiterhelfen können.
Fassade sanieren oder renovieren nach Schäden – Maßnahmen und Möglichkeiten
Das Sanieren einer Hausfassade hängt vor allem vom Ausmaß der vorhandenen Schäden ab. Die Fläche in Quadratmeter ist ebenfalls bedeutsam. Oberflächliche Fassadenschäden lassen sich oft beheben, indem Sie die Fassade renovieren. Eine Fassadensanierung beschränkt sich dagegen nicht auf die Optik der Außenwände. Was bedeutet das konkret für Sie?
Unterschied in Umfang und Kosten: Sanierung vs. Renovierung der Fassade
Ob Fassadensanierung oder Fassadenrenovierung – die Basis bildet stets der zugrundeliegende Schaden. Eine umfassende Kontrolle und Bewertung der Schäden erlaubt Rückschlüsse auf die nötigen Vorgehensweisen.
Mit dem bloßen Auge lassen sich beispielsweise Risse im Mauerwerk erkennen. Nach dieser ersten, oberflächlichen Sichtkontrolle, geht es weiter mit einem tiefergehenden Check und dem Beheben von Problemen (zum Beispiel eine nasse Wand durch eindringende Feuchte; vgl. feuchtes Mauerwerk).
Das systematische Abklopfen verursacht bei WDVS-Platten (Wärmedämmverbundsystem) ein hohl klingendes Geräusch. Das ist normal. Anders ist es beim Fassadenputz. Klingt dieser hohl, sollten Sie achtsam sein, da der Putz mit der Zeit an Tragfähigkeit einbüßen kann.
Eine Fassadenrenovierung genügt, wenn die festgestellten Schäden hauptsächlich oberflächlicher Natur und rein auf die Optik des Hauses beschränkt sind.
Dagegen enthält eine Fassadensanierung auch energieeffiziente Korrekturen. Das Sanieren von Gebäudeelementen geht prinzipiell mit einer Modernisierung oder Instandsetzung einher. Spätestens bei tiefgreifenden Schäden der Bausubstanz gilt ein oberflächlicher Farbanstrich als unzureichende Maßnahme. Da braucht es eine Fassadensanierung, die zugleich die Energieeffizienz berücksichtigt. Siehe auch: Renovierung Haus.
Fassaden sanieren: Energieeffizienz im Blick
Eine energetische Sanierung wirkt sich auf die Kosten für Energie (speziell: Heizung) aus. Diese Kosten lassen sich deutlich reduzieren – und amortisieren die Fassadensanierung Kosten nach einigen Jahren. Eine Fassadendämmung enthält drei Möglichkeiten:
- Wärmedämmverbundsystem
- Kerndämmung beim Verblendmauerwerk
- Vorhangfassade
Was schreibt die Energieeinsparverordnung (EnEV) bei der Sanierung einer Fassade vor? Eine neue Dämmung oder Rundumerneuerung der Außenwände richtet sich regulär nach den Vorgaben der EnEV. Die Verordnung wurde Ende 2020 durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) ersetzt.
Die Energieeffizienz spielt demnach eine bedeutsame Rolle. Das GEG liefert zu dem Zweck gewisse Mindeststandards. Sie sind prinzipiell einzuhalten – die Sanierung darf energetisch keine Verschlechterung bewirken!
Die Vorgaben sind vorrangig bei größeren Fassadensanierungen zu beachten (konkret: über zehn Prozent der Oberfläche eines Gebäudes). Gleiches gilt für den Fall, dass eine Fassadendämmung an die Außenwände des Hauses aufgetragen wird. Liegen enorme Schäden vor, die eine Runderneuerung der kompletten Gebäudefassade erfordern, schreibt das Gesetz manchmal einen gesonderten Schutz zur Wärmedämmung vor.
Fassade sanieren – was gibt es bei der Dämmung der Fassade zu beachten?
Es sind viele verschiedene Dämmmaterialien auf dem Markt erhältlich. Die Wahl hängt maßgeblich mit der Bauweise der Fassade zusammen. Wer auf nachhaltige Materialien zur Fassadendämmung achtet, nimmt überwiegend auf Holzfaser. Um den Schutz des Gebäudes bei einem Hausbrand oder Wohnungsbrand zu erhöhen, bieten sich Mineralfasern an. Gezielte Brandsanierungen sind ebenso denkbar. Abgesehen davon eignen sich folgende Werkstoffe für die Dämmung:
- Zellulose
- Steinwolle
- EPS
- PUR-Hartschaum
Es ist aufgrund der breiten Auswahl an Optionen empfehlenswert, Experten zu engagieren. Das gilt insbesondere in puncto Brandschutz. In jedem Fall erweist sich eine Gebäudebrandversicherung als genauso wertvoll wie nötig.
Putz, Verkleidung, Wärmedämmverbundsystem, Klinker und mehr
Im Umgang mit Gebäudefassaden und deren Sanierung haben Hausbesitzer unterschiedliche Optionen:
- Anstrich mit Fassadenfarbe
- Fassadenputz
- Fassadenverkleidung
- WDVS-Fassade sanieren
- Klinkerfassaden sanieren
Frische Farbe, neuer Putz – Fassade renovieren
Ein Farbanstrich der Außenwände erfordert eine gründliche Vorbereitung und Reinigung. Hierbei ist speziell auf Moos, Algen, Staub und dergleichen zu achten. Eine nasse Wand benötigt zudem eine dauerhafte Trockenlegung (siehe auch: feuchte Wand sanieren). Löcher und Risse im Mauerwerk sind zusätzlich zu verschließen, beispielsweise Setzrisse oder Schwindrisse. Anschließend folgt die Fassadenfarbe.
Der Putz spielt im Vorfeld eine weitere Rolle. Er sollte weder bröckeln noch rissig sein (siehe auch: Risse im Putz ausbessern). Sie können sich beim Fassadenputz normalerweise für eines der folgenden Mittel entscheiden:
- Mineralputz (Kalkputz) oder
- Dispersionsputz (Kunstharz oder Siliconharzputz).
Harz tendiert beim Feuchtwerden eher zum Bröckeln. Deshalb lohnt es sich, mit Bedacht den passenden Fassadenputz zu wählen. Im Zweifelsfall nennen wir Ihnen erfahrene Dienstleister, die Sie unterstützen.
Der neue Farbanstrich erfolgt nach der Fassadenreinigung und dem Aufbringen vom Putz. Hierbei wählen Hausbesitzer ebenfalls zwischen verschiedenen Produkten. Der Ablauf umfasst im Regelfall einen Anstrich in drei Ebenen (Grundierung, Vor- und Schlussanstrich). Diese drei Farbsorten eignen sich für Fassaden:
- Dispersionsfarbe
- Silikatfarbe
- Kalkfarbe
Kalkfarben kommen bei mineralischen Oberflächen zum Einsatz. Sie verfügen über eine solide Feuchtigkeitsregulierung, decken aber im Vergleich oft schlechter. Dagegen bieten Dispersionsfarben eine hohe Beständigkeit, die jedoch erhöhte Kosten für die Farbe verursacht. Silikatfarben gelten als ideal. Sie lassen sich unkompliziert abwaschen und können der Schimmelbildung vorbeugen.
Fassadenverkleidung für verbesserte Wärmedämmung
Hausbesitzer können für die Optik des Gebäudes eine neue Verkleidung nutzen. Hierfür eignen sich vorrangig die nachstehenden Materialien – natürlich mit unterschiedlichen Kosten (vgl. auch: Altbausanierung Kosten):
- Faserzement
- Schiefer
- Kalksandstein
- Klinker
- Holz
- Vormauerziegel
All diese Materialien helfen dabei, ein Gebäude besser vor der Witterung zu schützen. Zugleich lässt sich mit einer Fassadenverkleidung die Fassade leichter pflegen.
Wärmedämmverbundsystem nutzen – Wärmedämmung steigern
Das WDVS kommt bereits seit vielen Jahrzehnten zum Einsatz. Waren die Platten anfangs noch dünn, erfüllen sie heutzutage hohe Anforderungen. Dabei lassen sie sich wahlweise komplett neu anbringen oder auf einem bestehenden System ergänzen (Aufdoppelung). Bei einer Fassadensanierung kann dies also deutlich zu einer effizienteren Dämmung führen.
Klinker-Fassaden sanieren – viele Möglichkeiten für eine schöne Optik
Klinker-Fassaden gehören mit Beginn des 20. Jahrhunderts längst zu den festen Bestandteilen des Gebäudebaus. Sie entstehen aus gebranntem Ton und weisen eine entsprechend hohe Widerstandskraft gegenüber sämtlichen Witterungen auf. Im Zuge einer Fassadensanierung lassen sich schadhafte Fugen und Ziegelsteine auf drei Wegen behandeln:
- Fugen reinigen
- Fugen ausbessern
- neue verfugen oder Außenwände komplett erneuern (aufmauern)
Für Klinkerfassaden und Riemchenfassaden eignen sich praktische Imprägniermittel. Sie schützen vor Frostschäden, Nässe sowie Schimmel.
Fazit: Fassade sanieren – oder renovieren
Bei einer Fassadensanierung kommt es generell auf den Schaden am Gebäude an. Der Untergrund benötigt vorbereitende Maßnahmen, ehe die Bausanierung folgt. Die dadurch entstehenden Kosten lassen sich gegebenenfalls durch externe Förderungen reduzieren und bei der Steuererklärung absetzen.
Ein Anwalt für Baurecht kann ebenfalls nützlich sein, um eine Fassade zu sanieren. Er hilft, den Zustand der Bausubstanz juristisch einzuordnen und unter Umständen Versicherungsleistungen im Streitfall zu erhalten (vgl.: Gebäudeversicherung zahlt nicht).
Die Versicherung unterstützt Sie normalerweise bei der Finanzierung, wenn bestimmte Schäden entstanden sind. Ein Gutachter oder Anwalt hilft weiter, falls es hierbei zu Unstimmigkeiten kommt (vgl. auch: Gothaer Gebäudeversicherung zahlt nicht). Wir vermitteln Ihnen im Bedarfsfall gerne erfahrene Handwerker, Gutachter und Sachverständige.