Schäden durch Schnee auf Dachboden – Was übernimmt die Versicherung?
Auch wenn der Weg auf den Dachboden gern gemieden wird – im Winter lohnt es sich, den beschwerlichen Weg in einen der entlegensten Teile des Hauses auf sich zu nehmen. Denn nicht selten findet sich dort Pulverschnee, der vom Wind durch die Dachziegel gedrückt wird. Wird dieser Schnee auf dem Dachboden nicht sofort entfernt, drohen bei Tauwetter mitunter enorme Feuchteschäden. Was nur die Wenigsten wissen: Das ist nicht automatisch ein Fall für die Versicherung. Denn häufig sind Folgeschäden durch Schneeverwehungen in der allgemeinen Gebäudeversicherung überhaupt nicht mit abgedeckt.
Viele Versicherungen scheuen sich davor, gegen Flugschnee zu versichern. Es lohnt sich also, das Kleingedruckte ganz genau zu lesen.
Welche Hausbesitzer müssen Flugschnee besonders fürchten?
Häufig sind besonders ältere Häuser betroffen, deren Unterspannbahn nicht mehr intakt ist. Das heißt, wenn die Folie unter den Pfannen fehlt oder Risse aufweist, wird das Dach undicht und Pulverschnee kann sich leicht einen Weg bahnen.
Eine Unterspannbahn soll in erster Linie die darunterliegende Wärmedämmung vor Feuchtigkeit und Flugschnee schützen. Bei einem belüfteten Dach empfehlen Experten häufig sogar, ganz auf die Unterspannbahn zu verzichten und stattdessen auf zugelassene Holzwerkstoffe mit Bitumendachbahnen auszuweichen. Diese Baustoffe speichern die Wärme optimal, sodass Tauwetter und die damit entstehende Feuchtigkeit kein allzu großes Problem sind. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Holzkonstruktionen viel Wasser speichern und langsam wieder an die Umgebung abgeben können. Damit wird verhindert, dass schmelzender Schnee die Dämmschicht durchnässt.
Aber auch Hausbesitzer neuerer Immobilien müssen eine Dachsanierung durch/wegen Schneeschäden fürchten, wenn die Unterspannbahn im Vorfeld nicht richtig angebracht wurde oder Baumängel bestehen.
Im Grunde kann es also jeden Hausbesitzer treffen. Selbst bei gut isolierten Dächern kann Schnee durch starken Wind durch die Pfannen gedrückt werden (vgl. auch: Wasser läuft unter Dachziegel). Die Bausubstanz ist bei allen Immobilien ständig in Bewegung (Holz arbeitet) und dadurch bekommt selbst Mörtel mit der Zeit Risse.
Welche Versicherung übernimmt Schäden durch Schnee?
Schäden durch Schnee auf dem Dachboden sind auf Karte der Versicherungen immer noch ein weißer Fleck.
- Wenn die Schneelast ein Dach zum Einsturz bringt, ist der Fall für die Versicherung meistens klar. Dann zahlt in der Regel die allgemeine Gebäudeversicherung.
- Anders sieht es aus, wenn die weiße Pracht auf dem Dachboden zu einem handfesten Nässeschaden führt. Diese Nässeschäden sind in der Wohngebäudeversicherung oft nicht abgedeckt.
Die Anbieter können ihren Kunden allerdings Sondertarife für diesen Fall anbieten. Als Kunde ist man immer gut beraten, sich im Vorfeld zu informieren bzw. seine Versicherung (gerade in hohen Schneelagen) genauestens zu überprüfen.
Im Zweifelsfall können Sie einen (unabhängigen!) Versicherungsberater rund um das Thema befragen. Dort kann man Ihnen auch bei der richtigen Wahl der Versicherung helfen (siehe Gebäudeversicherung Leistungen).
Gerade in schneereichen Gegenden ist es empfehlenswert, im Rahmen der Gebäudeversicherung einen Zusatz in Form einer Elementarschadenversicherung abzuschließen (siehe Elementarschäden Wohngebäude). Dabei sollten Sie aber unbedingt das Kleingedruckte lesen, denn häufig werden solche “Bagatellen” nicht automatisch mit versichert (siehe: Wasserschaden durch Schnee: Versicherung, Schneedruck Versicherung).
In der Regel ist Schnee in komprimierter Form eine echte Bedrohung für nahezu jedes Dach. Denn irgendwann summiert sich sein Gewicht enorm. Das Problem dabei liegt auf der Hand: Wenn man als Hausbesitzer die Versicherung nicht richtig abgeschlossen oder um einen entsprechenden Zusatz erweitert hat, bleibt man meist alleine auf den Kosten sitzen.
Was muss bei der Bau-Sanierung nach einem Schneeschaden beachtet werden?
Wenn (zuviel) Schnee auf dem Dachboden gelandet ist, sollte natürlich möglichst schnell gehandelt werden. Ansonsten kann es schnell teuer werden. Welche Kosten genau auf Sie zukommen, kann unser Expertenteam in einem professionellen Bauschadengutachten herausfinden.
Ein Dach hält generell nicht ewig. Die Bausubstanzen sind ständig wechselnden Witterungsverhältnissen ausgesetzt und müssen Sturm, Regen oder großer Hitze standhalten. Dabei arbeiten die Materialien stetig, was früher oder später zu natürlichem Verschleiß führt. Man geht davon aus, dass ein Dach nach ca. 35 bis 50 Jahren saniert werden muss. Eine frühzeitige Reparatur schützt die darunterliegende Bausubstanz vor Schäden und bringt alle Materialien wieder auf den neuesten Stand der Technik.
Besonders knifflig wird es, wenn das Dach eher schattig gelegen ist und die Sonne nicht für eine ausreichende Trocknung sorgen kann. Vor dem Kauf einer Immobilie sollte daher auch immer der Zustand des Dachstuhls in Augenschein genommen werden, denn eine Sanierung ist in der Regel sehr kostenintensiv.
Ist der Schaden trotz Einhaltung der Sorgfaltspflicht entstanden, muss schnell gehandelt werden. Allerdings bedarf es einer intensiven Planung sowie einer gewissen Weitsicht, um die Kosten nicht unnötig in die Höhe zu treiben.
Daneben ist es sehr wichtig, die Regularien der einzelnen Kommunen zu beachten. Unsere Gebäudesanierungsunternehmen arbeiten sehr gewissenhaft und kennen die örtlichen Gegebenheiten. Außerdem können Sie Ihnen Ratschläge zu den optimalen Baustoffen oder möglichen Fördermöglichkeiten geben.
Bevor das Projekt nämlich beginnen kann, muss der Bauherr zunächst beim örtlichen Bauamt prüfen, ob eine Genehmigung notwendig ist. Die Vorgaben dazu können je nach Bundesland und Kommune sehr unterschiedlich sein. In der Regel dürfen nur Sanierungsarbeiten ohne Genehmigung vorgenommen werden, die den ursprünglichen Zustand wiederherstellen (vgl. Haus Sanierung, Komplettsanierung, Kernsanierung Definition).
Wenn neben der Sanierung noch kleine Änderungen vorgenommen werden sollen, bedarf es immer erst der Zustimmung des zuständigen Bauamts. Wer sich darum nicht selbst kümmern möchte, kann damit auch einen Architekten beauftragen. Er kümmert sich um sämtliche Beantragungen und kennt in der Regel geeignete Handwerker, die mit den geeigneten Gerätschaften ausgestattet sind (siehe Gebäudetrocknung Geräte).
Ganz besonders wichtig sind auch die Vorschriften zum Schutz vor Schnee oder Sturm. Es empfehlenswert, eine regelmäßige Begutachtung durchführen zu lassen, damit die Versicherung im Schadensfall zumindest einen Teil der Kosten übernimmt. Denn jeder Hausbesitzer ist in erster Linie selbst für ein intaktes Dach zuständig.
Daneben ist natürlich auch der Zeitpunkt der Dachsanierung entscheidend. Eine umfassende Reparatur nimmt in der Regel viele Wochen in Anspruch. In den meisten Fällen müssen die Arbeiten aufgrund der Witterungseinflüssen immer wieder unterbrochen werden, damit keine zusätzliche Feuchtigkeit eindringen kann. Andernfalls kann die Nässe später für erhebliche Schäden am Dämmmaterial sorgen.
Gemäß der neuen Energiesparverordnung müssen Hausbesitzer bei einer Sanierung auch die Dämmung beachten. Diese muss nach der Maßnahme bestimmten Regularien entsprechen. Es gibt mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten, das Dach vor Wärmeverlust und eindringender Nässe zu schützen:
- Bei der Aufsparrendämmung wird das Material hauptsächlich auf den Dachsparren aufgebracht. Vorteil: Keine allzu große Baustelle; bietet sich an, wenn nur die Dachhaut erneuert werden soll.
- Bei der Zwischensparrendämmung werden die Dämmstoffe zwischen die Sparren gesetzt. Vorteil: Häufig muss das Dach nicht komplett neu eingedeckt werden.
- Die Untersparrendämmung erfolgt auf der Innenseite der Holzkonstruktion. Häufig werden dabei bestimmte Filze mit Hilfe von Gipskarton befestigt.
Die Kosten einer Dachsanierung belaufen sich in der Regel auf ca. 50 bis 250 Euro je Quadratmeter. Das ist natürlich von verschiedenen Faktoren wie Dachform, Alter des Hauses usw. abhängig.
Generell gilt: Wenn es sich um einen Schaden durch Tauwasser handelt, sollten Sie immer erst einen Blick in die Versicherungspolice werfen. Häufig handelt es sich um Leistungen der Gebäudeversicherung. Aber darin ist längst nicht alles abgedeckt; vgl. auch: Gebäudeversicherung zahlt nicht. Wer auf Nummer Sicher gehen will, schließt eine zusätzliche Elementarversicherung ab.
Wie kann ich Wasserschäden durch Schnee auf dem Dachboden verhindern?
Gerade bei älteren Gebäuden ist es empfehlenswert, in regelmäßigen Abständen eine Begehung des Dachbodens vorzunehmen. Dabei sollten auch lockere Pfannen oder undichte Folien genau unter die Lupe genommen werden. Selbst, wenn sich gerade kein Schnee auf dem Dachboden befindet, können sich die Feuchtigkeitsschäden viel später noch zeigen.
Bevor es durch Schnee im Dach-Bereich soweit kommt, müssen die undichten Stellen professionell abgedichtet werden. Gern stellen wir Ihnen dafür unsere erfahrenen Dachdecker und/oder Wasserschadensanierer zur Seite.
Ist es durch Schnee auf dem Dachboden zu Feuchtigkeitsschäden gekommen, kann das Tauwasser mit der Zeit das Mauerwerk angreifen. Das führt irgendwann nicht nur zu einer instabilen Bausubstanz, sondern fördert auch die Schimmelbildung erheblich.
Wir unterstützen Sie bei Wasserschäden durch Schnee auf dem Dachboden und stehen Ihnen mit einem Netzwerk aus Experten und Gutachtern, Anwälten sowie Handwerkern zur Verfügung. Nehmen Sie bei Bedarf noch heute Kontakt mit uns auf!