Wasser im Keller bei starkem Regen

Ist nach starkem Regen das Wasser in den Keller eingedrungen, dann ist guter Rat teuer: Wie das Wasser (und ggf. den Schlamm) wieder zügig wegbekommen? Wie Boden und Wände trocknen? Welche Versicherung kommt ggf. für welche Teile des Schadens auf?

Wir von der Deutschen Schadenshilfe kennen Schäden aus vollgelaufenen Kellern nur zu gut. Und leider wissen wir auch: Oft gibt es Probleme mit der Schadensregulierung. Denn nicht alle Fälle sind standardmäßig versichert. Und manchmal “interpretieren” und einschätzen die Schadenregulierer (oder Sachbearbeiter) der Versicherungen die Sachlage auch anders als man selbst.

Gut zu wissen: Wir unterstützen Geschädigte bei Bedarf. Nutzen Sie unser Netzwerk aus Sachverständigen (Gutachtern) für Wasserschäden, Sanierungsdienstleistern sowie Fachanwälten für Versicherungsrecht.

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Fachexperte Jens Hoffmann |
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Lesedauer: 10 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Wasser im Keller durch Regen – was ist zu tun und welche Versicherung hilft?

Jedes Jahr laufen etliche Keller mit Wasser voll – siehe Wasser im Keller. Dabei sind insbesondere die Starkregenereignisse im Herbst wesentlich bei der Entstehung von Hochwasser im Keller. Fließt viel Wasser in die Kanalisation und an Wänden herab, kommt es auf funktionierende Rückstausicherungen, Rückstauverschlüsse und Dichtmaterialien an. Starkregen kann derlei Absicherungen zum Schutz eines Hauses beeinträchtigen. Welche Schritte sind also nötig, damit Sie bei einer Überflutung im Keller korrekt handeln? Wir klären auf.

Regnet es, ist dies keinesfalls mit Starkregen und Überflutung gleichzusetzen. Erst ab einer Wassermenge ab 25 Millimeter je Stunde (alternativ ab 35 Millimeter pro 6 Stunden) ist von einem Starkregenereignis die Rede. Die Folge solcher massiven Niederschläge sind meist Sturzfluten, Hochwasser und Überschwemmungen. Ein nasser Keller birgt für ein Gebäude ein immenses Risiko.

Wasser im Keller bei starkem Regen - Zahlt die Versicherung? (© Robert Kneschke / stock.adobe.com)
Wasser im Keller bei starkem Regen – Zahlt die Versicherung? (© Robert Kneschke / stock.adobe.com)

Wasser im Keller bei starkem Regen – diese Schritte sind nötig!

Starker Regen dringt für gewöhnlich in Kellerräume ein, wenn die notwendigen Abdichtungen durchlässig sind. Das geschieht beispielsweise bei einer defekten Rückstausicherung, kaputter Rückstauventile oder auch aufgrund von verstopften und fehlerhaft installierten Regenrinnen. Auch drückendes Wasser im Keller kann ein Problem sein – siehe Wasser dringt durch Mauerwerk und drückt durch die Wand. – In jedem Fall ist das rasche Handeln bei Wasser im Keller nach starkem Regen erforderlich. Werden frühzeitig die richtigen Schritte eingeleitet, lassen sich unter Umständen schwerwiegende Gebäudeschäden vermeiden.

Um grundsätzlich zu wissen, wann welche Versicherung aktiv wird, kommt es auf die Ursache der Schäden an: Anhaltender Starkregen führt häufig zu einer überlasteten Kanalisation. Die üblichen Rückstausicherungen, die die Wassermassen normalerweise aus Gebäuden fernhalten, sind infolge eines Unwetters gegebenenfalls beeinträchtigt oder defekt. Kommt es zu einem Rückstau, dringt Regenwasser über die Kanalisation in betroffene Räume ein. Es entsteht schlimmstenfalls eine Überflutung im Keller.

Wasser im Keller nach starkem Regen - Versicherung zahlt nicht immer und nicht alles (© Stephanie Eichler / stock.adobe.com)
Wasser im Keller nach starkem Regen – Versicherung zahlt nicht immer und nicht alles (© Stephanie Eichler / stock.adobe.com)

Hilfe von der Versicherung – wer Sie unterstützt

Haben Sie Wasser im Keller durch Regen, ist als erstes die Stromversorgung der betroffenen Räume abzuschalten. Denn bei einer Überflutung der Kellerräume und Durchfeuchtung der Kellerwände sind oft auch elektrische Leitungen betroffen – und das stellt eine echte Gefahr dar. Die Feuerwehr ist der ideale Ansprechpartner im Notfall. Sie hilft mit angemessenen Pumpen, die Wassermassen wieder hinaus zur Rückstauebene zu befördern.

Für Hausbesitzer ist das Wasser im Keller bei starkem Regen regulär mit hohen Kosten verknüpft. Die Feuerwehr hilft mit Pumpen und anschließend gilt es, den Keller zu entfeuchten – all das kostet bares Geld. Wer hier unzureichend abgesichert ist, bleibt schlimmstenfalls auf enormen Sanierungskosten sitzen. Welche Versicherung hilft weiter, wenn das Wasser im Keller durch Regen eindringt (vgl. Keller feucht durch Grundwasser)? In solchen Fällen sind drei Versicherungen gängig:

  • Gebäudeversicherung
  • Haftpflichtversicherung
  • Hausratversicherung

Steht das Wasser im Keller durch Regen aufgrund von Naturkatastrophen (beispielsweise anhaltender Starkregen, Überschwemmungen, Sturzfluten, Hochwasser), greift unter Umständen eine weitere Versicherung im Schadensfall: die Elementarschadenversicherung.

Damit Hausbesitzer oder Mieter optimal abgesichert sind, lohnt sich der Blick aufs Kleingedruckte. In jeder Versicherungspolice ist genau dargelegt, wann welche Schäden bei Wasser im Keller nach starkem Regen abgedeckt sind. Die Elementarschadenversicherung betrifft Hausbesitzer. Dagegen profitieren Mieter gleichfalls von einer Haftpflichtversicherung sowie einer Versicherung des eigenen Hausrats.

Die Kellerräume gehören in einem Mehrparteienhaus normalerweise zum gemeinschaftlich genutzten Bereich. Davon sind die separat zugeteilten Kellerräume ausgenommen. Kommt es nun zu Wasser im Keller nach starkem Regen, ist dies ein Fall für mehrere Versicherungen:

  • Hausratversicherung: Sie deckt im Regelfall das eigene Hab und Gut ab, das durch das Wasser beschädigt worden ist.
  • Haftpflichtversicherung: Sie sichert jene Schäden ab, die bei den Nachbarn entstanden sind und an denen die versicherte Partei die Schuld trägt (beispielsweise, weil das Kellerfenster offenstand).
  • Gebäudeversicherung: Sie ist für alle Schäden am Haus zuständig. Sind die Kellerwände durchfeuchtet, ist dies ein Fall für die Gebäudeversicherung des Hausbesitzers.
  • Elementarschadenversicherung: Gab es ein Unwetter, eine Extremwetterlage oder schlicht eine waschechte Naturkatastrophe, kommt üblicherweise dieser Versicherer für die Kosten der entstandenen Schäden auf. Diese Versicherung schließen Hausbesitzer separat ab (als Zusatzbaustein zur Wohngebäudeversicherung, oder als Teil von Premium-/Max-Tarifen der Gebäudeversicherer).
Wenn starke Regenfälle in den Kellerbereich eindringen, stellen sich für Hauseigentümer, Vermieter und Mieter viele Fragen. Wer saniert was? Welche Versicherung bezahlt welche Teile der Schäden? Was wird nicht übernommen? (© Stephanie Eichler / stock.adobe.com)
Wenn starke Regenfälle in den Kellerbereich eindringen, stellen sich für Hauseigentümer, Vermieter und Mieter viele Fragen. Wer saniert was? Welche Versicherung bezahlt welche Teile der Schäden? Was wird nicht übernommen? (© Stephanie Eichler / stock.adobe.com)

Schaden beseitigen: Folgen der Starkregenereignisse

Ein Rückstau vom Wasser verursacht vielfältige Schäden in einem Gebäude. Dringen Wasser sowie Schlamm in den Keller ein, betrifft es etliche Bereiche: Die Bausubstanz kann durch die Wassermassen dermaßen beschädigt sein, dass das gesamte Gebäude gefährdet ist. Außerdem besteht das Risiko, dass elektrische Leitungen und damit die komplette Stromversorgung Schaden nehmen. Das Beheben solcher Schädigungen bedarf einer hohen Fachkompetenz, die verschiedene Gewerke mitbringen.

Hat die Feuerwehr das Wasser abgepumpt, gilt es den Schlamm zu beseitigen. Erst danach kann ein Gutachter die Schäden genau feststellen. Sachverständige sind einerseits durch die jeweiligen Versicherungen im Einsatz, andererseits können sie privat beauftragt werden (zum Beispiel, um eine weitere Einschätzung zu erhalten). Zudem können Fachanwälte erforderlich sein, falls die Sachlage mitsamt der Schuldfrage uneindeutig sind oder die Versicherung nicht zahlen will (vgl. Wasserschaden – Versicherung zahlt nicht, HUK Coburg zahlt nicht, Allianz zahlt nicht).

Sobald all diese fachlichen Einschätzungen vollzogen worden sind, kann die Behebung der Schäden erfolgen. Hierfür braucht es oftmals professionelle Sanierungsfirmen. Trockenbauer, Schimmelexperten, Elektriker, Maler und schlimmstenfalls Statiker helfen, die Schadenslage wieder in den Griff zu bekommen. Schimmel ist bei Wasser im Keller ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Eine umfassende Bautrocknung ist deshalb essenziell (siehe auch: Bautrocknung Wasserschaden).

Zusätzlich gilt es, die Rückstauebene sorgfältig zu überprüfen. Sind Rückstauverschlüsse undicht oder fehlerhaft, stellt das ein gravierendes Problem dar. Diese Rückstausicherungen bereiten künftig immer wieder Schwierigkeiten, sobald es zu starken Niederschlägen kommt. Ihre korrekte Funktion und Installation sind daher wesentlich. Siehe auch: Keller abdichten und nassen Keller trockenlegen.

Mit den richtigen Handwerkern und Experten an Ihrer Seite meistern Sie solch herausfordernde Umstände.

Experten unterstützen Sie – und wir vermitteln!

Gutachter und Sachverständige helfen weiter, um Schäden nach einem Rückstau festzustellen und die voraussichtlichen Schritte sowie Kosten zu bestimmen. Zusätzlich sind unterschiedliche Gewerke gefragt. Handwerker, wie Schimmelexperten, Sanierungsfirmen oder zu guter Letzt Maler helfen bei der Beseitigung von Schäden an und in den Wänden sowie dem Wiederherstellen des alten Zustands.

Die Bau- und Handwerkerbranche bietet Ihnen eine regelrechte Flut an Auswahlmöglichkeiten, um den passenden Handwerksbetrieb oder Sachverständigen zu finden. Damit Sie bei der Suche nicht untergehen, vermitteln wir gerne geeignete und kompetente Partner für Ihren Keller nach Starkregenereignissen. Nehmen Sie bevorzugt den Kontakt zu uns auf, damit wir Sie rundum unterstützen können. Unsere Experten beraten und helfen gerne weiter.

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Jens Hoffmann
Leiter Sachschaden

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Copyright Beitragsbild: Robert Kneschke / stock.adobe.com

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