Keller nachträglich abdichten – Kosten, Methoden und mehr…

Man wohnt schon lange im Haus, da taucht unvermittelt Feuchtigkeit im Keller auf. Ein Rohrbruch vor dem Haus oder drückendes Wasser entlang der Kellerwände können bei fehlender oder defekter Kellerabdichtung zügiges Handeln erfordern. Hier erfahren Sie, worauf zu achten ist und welche Kosten zu erwarten sind.

Und gut zu wissen: Die Deutsche Schadenshilfe kann Sie im Fall von Nässeproblemen / Wasserschäden unterstützen. Nutzen Sie unser Experten-Netzwerk aus Sachverständigen, Sanierungsprofis und Fachanwälten für Versicherungsrecht.

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Fachexperte Jens Hoffmann |
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Lesedauer: 10 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Keller nachträglich abdichten − welche Sanierungsmethode ist die richtige?

Feuchtigkeit im Keller und entlang der Kellerwände oder Kellersohle ist prinzipiell kein gutes Zeichen. Dann kann es erforderlich sein, eine umfassende Sanierung durchzuführen bzw. den Keller nachträglich abzudichten. Dabei können verschiedene Gründe ursächlich für das Problem sein. Bei einem Rohrbruch vor dem Haus kann bspw. drückendes Wasser zu Schwierigkeiten führen.

Gleichzeitig können drückendes Grundwasser im Kellerboden (gegen die Bodenplatte) oder Sickerwasser an Kellerwänden Herausforderungen für die Abdichtung darstellen (vgl. Haus abdichten). Deswegen fragen sich Betroffene in vielen Fällen, ob ein nachträgliches Abdichten der Kellerwände überhaupt durchführbar ist.

Beim Hausbau erfolgt die Kellerabdichtung im Regelfall noch während der Bauphase. Liegt diese jedoch hinter den Bauherren und sind bereits Bewohner eingezogen, kann die nachträgliche Kellerabdichtung vonnöten sein. Das wird erforderlich, wenn in einem alten Gebäude keine Abdichtung vorhanden ist, oder bei neueren Gebäuden z. B. Baumängel unentdeckt geblieben waren oder weil die bisherige Abdichtung schlicht durch Alter/Beschädigungen an Funktionalität eingebüßt hat.

Generell liegt eine spätere Kellerabdichtung durchaus im Bereich des Möglichen. Um sämtliche Chancen und Optionen fachgerecht beurteilen zu können, ist ein Sachverständiger unerlässlich. Dieser kann präzise bestimmen, was die Ursache für den undichten Keller darstellt. Außerdem lässt sich vom Experten erkennen, ob eine Abdichtung von außen oder von innen angebrachter wäre (siehe auch: Kellerabdichtung innen oder außen?). Ein derartiges Gutachten vom Profi ist auch der Ausgangspunkt für eine eventuell nötige umfangreichere Kellersanierung.

Möglichkeiten zur späteren Kellerabdichtung gegen Grundwasser und seitlich drückendes Wasser

Betroffene Hausbesitzer haben grundsätzlich die Option zwischen verschiedenen Vorgehensweisen zur nachträglichen Abdichtung des Kellers zu wählen. Aber im Normalfall ist es üblich, die Abdichtung von innen vornehmen zu lassen. Der Grund hierfür liegt im Aufwand begründet: Eine solche Innenabdichtung lässt sich unkomplizierter umsetzen im Vergleich zur Außenabdichtung, die oft mit umfangreichen Grabungen einhergehen würde.

Des Weiteren nutzt eine Abdichtung von außen in erster Linie Bitumen als Material. Das wird als Dickbeschichtung von außen auf die Kellerwände gebracht. Dadurch entstehen oftmals höhere Kosten als bei einer von innen durchgeführten Abdichtung (vgl. Keller abdichten Kosten). Eine solche kommt ohne Aufgraben aus. Sie kann ebenso wie von außen mit Dichtungsschlämmen und Isolierputz erfolgen.

Wer einen Keller nachträglich abdichten lassen will, denkt für gewöhnlich erst an die Wahl zwischen einer Horizontalabdichtung und Vertikalabdichtung. Dabei existieren verschiedene Optionen, um Kellerräume effektiv vor Feuchte und Nässe zu schützen. Sie richten sich generell nach der Ursache des Problems. Drückt Wasser von unten durch die Bodenplatte? Drückt Wasser seitlich durch die Kellerwände? Bestehen Probleme durch aufsteigende Feuchtigkeit im Bauwerk?

Die Trockenlegung ist als anfänglicher Schritt definitiv unumgänglich. Erst, wenn die überschüssige Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk entfernt wurde, kann die Abdichtung erfolgreich vonstattengehen. Das beinhaltet im Übrigen ebenfalls, bereits entstandenen Schimmel zu beseitigen. Siehe auch: Grüner Schimmel im Keller, weißer Schimmel im Keller, Schimmelbeseitigung Firma.

Keller nachträglich abdichten (© Niko_Cingaryuk / stock.adobe.com)
Keller nachträglich abdichten (© Niko_Cingaryuk / stock.adobe.com)

Kellerwand nachträglich abdichten

Eine Vertikalsperre oder Horizontalsperre an den Kellerwänden kann helfen, ein Feuchtigkeitsproblem dauerhaft zu bewältigen. Altbausanierungen profitieren in den meisten Fällen besonders von einer Abdichtung von innen. Eine Außenabdichtung ist in Fällen alter Bestandsgebäude oft nicht praktikabel, zu teuer oder schlicht nicht durchführbar. Deswegen lässt sich eine Abdichtung im Keller mit verschiedenen Maßnahmen realisieren:

  • Dichtungsschlämme (Gemisch aus Sand, Kunststoff und Zement plus Wasser)
  • Mauersägeverfahren
  • Chromstahlblechverfahren
  • Maueraustauschverfahren (auch von Heimwerkern durchführbar)
  • Injektionsverfahren
  • Elektroosmoseverfahren
  • Bohrkernverfahren

Tritt z. B. Wasser im Keller durch die Wand auf, ist eine mangelhafte Abdichtung wahrscheinlich. Sie sollte dann fachgerecht erneuert oder angebracht werden. Wir können Sie bei der Suche nach geeigneten Dienstleistern unterstützen – sprechen Sie uns gerne an.

Eine spezielle Wand-Boden-Abdichtung im Keller kann im Übrigen hilfreich sein, um drückendes Wasser bzw. drückendes Grundwasser aus dem Erdreich abzuhalten. Dabei können die jeweiligen Handwerker bzw. Sachverständigen auch den Lichtschacht wasserdicht machen, um die Dichtung im Nachhinein zu vervollständigen.

Was in Ihrer Situation am sinnvollsten ist, kann in der Regel nur ein Sachverständiger / Gutachter vor Ort zuverlässig einschätzen. Gern vermitteln wir Ihnen einen entsprechenden Sachverständigen aus dem Experten-Netzwerk der Deutschen Schadenshilfe.

Keller Bodenplatte nachträglich abdichten gegen Grundwasser: Es gibt verschiedene Möglichkeiten mit Vor- und Nachteilen und unterschiedlichen Kosten (© Niko_Cingaryuk / stock.adobe.com)
Keller Bodenplatte nachträglich abdichten gegen Grundwasser: Es gibt verschiedene Möglichkeiten mit Vor- und Nachteilen und unterschiedlichen Kosten (© Niko_Cingaryuk / stock.adobe.com)

Kellerboden / Bodenplatte nachträglich abdichten – Problem: Bodenfeuchtigkeit und drückendes Grundwasser

Ein feuchter Kellerboden muss nicht an einer kaputten Horizontalsperre liegen. Das Problem äußert sich ggf. durch Bodenfeuchtigkeit entlang der Kellersohle. Doch kann man eine Bodenplatte nachträglich abdichten? Wie dichtet man einen Kellerboden überhaupt ab – im Gegensatz zu Kellerwänden!?

Damit Sie den Kellerboden abdichten können, eignen sich normalerweise andere Maßnahmen und Methoden als jene, die bei feuchten Kellerwänden zum Einsatz kommen. – Für das nachträgliche Abdichten der Bodenplatte im Keller kann entweder mit einer sog. Schleierinjektion oder mit Dichtungsschlämmen gearbeitet werden. Die Injektionsmethode nutzt vorrangig ein spezielles Gel. Dieses gelangt mittels Bohrlöchern an den richtigen Stellen im Boden in das Erdreich. Auf die Art umgibt den Keller praktisch ein schützender Mantel, der eindringende Feuchtigkeit verhindert. Der einzige enorme Haken der Methode besteht darin, dass sich die lückenlose Wirksamkeit des Gels kaum überprüfen lässt.

Alternativ erzielen Dichtungsschlämme eine wirkungsvolle Abdichtung. Hierbei ist es zunächst erforderlich, die Bodenbeläge durchgängig zu entfernen. Im Anschluss daran braucht es einen sog. Ausgleichsestrich, ehe die finalen Dichtungsschlämme aufgetragen werden. Dabei hat sich eine Dicke der jeweiligen Schicht von ca. 3 mm in der Praxis bewährt.

Kellerboden nachträglich abdichten: Welches Verfahren, welches Material, welche Kosten? (© Niko_Cingaryuk / stock.adobe.com)
Kellerboden nachträglich abdichten: Welches Verfahren, welches Material, welche Kosten? (© Niko_Cingaryuk / stock.adobe.com)

Kosten – was kostet eine nachträgliche Kellerabdichtung?

Das Abdichten des Kellers kann entweder von außen oder von innen erfolgen. Aber gerade bei Altbauten kommt oft nur eine Innenabdichtung ohne Aufgraben infrage. Das kann bspw. Kosten einsparen, da Außenabdichtungen im Regelfall teurer sind. Damit das gelingt, sind die vorbereitenden Trocknungsarbeiten wesentliches Element der Arbeiten. Diese müssen im Vorfeld erledigt sein, da sonst keine funktionierende Abdichtung erfolgen kann.

Allgemein ist bei der Preisermittlung mit Kosten pro Quadratmeter zu kalkulieren. Die Arbeitszeit und Materialkosten sind dabei die wesentlichen Faktoren. Dabei können sie durchaus unterschiedlich ausfallen – passende Dienstleister für einen unverbindlichen Kostenvoranschlag können wir Ihnen gerne vermitteln.

Generell fallen Investitionen für unkomplizierte Abdichtungsverfahren von etwa 100 Euro/m² an. Diese Kosten erhöhen sich mit der Komplexität eines Auftrags. Demnach kann das sog. Injektionsverfahren pro m² mit bis zu 300 Euro zu berechnen sein. Die kostenintensivste Methode ist eine Außenabdichtung mit einem Aushub des Erdbodens. Hier können Preise von bis zu 400 Euro je m² kalkuliert werden. – Letztlich sind alle Preisaussagen aber immer relativ zu Zeitpunkt, Schadenumfang, Komplexität der Lage vor Ort und auch Auslastung der Dienstleister.

Keller nachträglich von außen abdichten mit Bitumen und Perimeterdämmung (© bildlove / stock.adobe.com)
Keller nachträglich von außen abdichten mit Bitumen und Perimeterdämmung (© bildlove / stock.adobe.com)

Fazit – Keller nachträglich abdichten

Einen Keller nachträglich abdichten können Sie mit kompetenten Partnern an Ihrer Seite. Denn Undichtigkeiten im Keller sind vor allem bei Altbauten denkbar. Hier haben sich unterschiedliche Varianten für eine umfassende Abdichtung der Kellerwände und Bodenplatte bewährt.

Sie können sich von Gutachtern beraten lassen, ob eine Innenabdichtung oder Außenabdichtung in Ihrem Keller ratsamer wäre. Wir unterstützen Sie dabei und stellen gerne den Kontakt zu einem passenden Sachverständigen her.

Quellen:

1. bauredakteur.de

2. heimwerk.org

3. fertighaus.de

4. energie-fachberater.de

Jens Hoffmann
Leiter Sachschaden

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