Was ist grüner Schimmel?
Grüner Schimmel ist eine Art des Schimmelpilzes, welche sich durch ihr pelziges Äußeres und ihre charakteristische grünliche Färbung auszeichnet. In der Fachwelt wird diese Schimmelart als „Aspergillus fumigatus“ bezeichnet und ist gemeinhin auch als „Gießkannenschimmel“ bekannt. Die typische grüne Farbgebung dieses Schimmels tritt vor allem an seinen Sporen auf. Seine Ausblühungen besitzen häufig eine graue bis weiße Farbgebung. Aspergillus fumigatus kann auch als schwarz-grüner Schimmel oder blau-grüner Schimmel auftreten. Ebenso sind Farbvarianten von Gelb bis Grün möglich. Die unterschiedlichen Farbschattierungen des Aspergillus fumigatus sind dadurch begründbar, dass er manchmal gemeinsam mit anderen Schimmelpilzarten vorkommt. Dabei handelt es sich beispielsweise um den schwarzen Schimmel „Aspergillus niger“ (siehe Schwarzschimmel) und den gelben Schimmel „Aspergilus flavus“ (siehe Gelbschimmel). Diese stellen ein noch höheres Gesundheitsrisiko als der Aspergillus fumigatus dar.
Woher kommt grüner Schimmel an der Wand, den Decken und den Möbeln?
Grüner Schimmel bildet sich besonders häufig auf verdorbenen Lebensmitteln wie etwa Brot oder Obst. Er kann aber unter gewissen Bedingungen auch an den Wänden, an Türen, in der Ecke, hinter Möbeln und Vorhängen sowie an anderen Stellen im Raum wuchern (siehe auch Schimmel an der Decke, Schimmel in den Ecken der Decke). Eine hohe Feuchtigkeit in der Raumluft und ein organischer Nährboden bilden die optimalen Wachstumsbedingungen für grünen Schimmelpilz sowie für andere Schimmelpilzarten. Dazu zählen etwa ein Untergrund aus Holz, Tapeten aus Papier oder Farben aus natürlichen Rohstoffen. Feuchte Raumluft wird vorwiegend durch falsches Verhalten beim Lüften und Heizen, durch schlechte Isolierungen, durch mangelhaftes Baumaterial oder durch eine zu kalte Außenwand erzeugt. Oft reicht es schon, wenn ein Fenster oder eine Außenwand undichte Stellen aufweist. Hierbei es kommt zur Bildung von Nässe und Feuchte, was wiederum zur Entstehung von Schimmel führen kann (vgl. Schimmelwand, Schimmel entdecken, Feuchtigkeitsmessung Wand). Vor allem, wenn sich durch kalte Außentemperaturen an den Fensterscheiben Kondenswasser bildet, besteht Schimmelgefahr im Innenraum (vgl. Schimmel an Fenstern und Fensterfugen).
Besonders gefährdet für die Bildung von grünem Schimmel sind außerdem Räume, in denen gekocht, geschlafen, geduscht oder gewaschen wird, da bei diesen Tätigkeiten eine hohe Feuchtigkeit in der Raumluft entsteht. Deshalb wächst Schimmelpilz vorwiegend im Schlafzimmer, im Badezimmer (vgl. auch: Schimmel im Bad – wer zahlt?), in den Fugen der Dusche oder in der Küche. Er kann sich bei hoher Luftfeuchtigkeit im Raum auch in der Ecke oder sogar hinter Möbeln und Vorhängen bilden, wenn diese zu nah an der Wand platziert sind.
Des Weiteren wuchert grüner Schimmel auch gerne in Kellern, da diese oft eine hohe Feuchtigkeit aufweisen (siehe auch: Grundwasser im Keller, Feuchtigkeitsschäden im Keller, Kellersanierung). Außerdem werden Keller wenig gelüftet und meist auch nicht beheizt. Jedoch kann nicht nur eine unsachgemäße Nutzung von Innenräumen zur Schimmelbildung führen, sondern auch undichte Leitungen und Rohrbrüche. Denn durch das auslaufende Wasser entsteht Nässe im Mauerwerk, weshalb es zum perfekten Nährboden für grünen Schimmelpilz und andere Schimmelarten wird.
Warum ist grüner Schimmel an der Wand gefährlich?
Ist das Haus oder die Wohnung einmal von grünem Schimmel befallen, so breiten sich die Schimmelpilzsporen ungehemmt in der Luft aus. Die Sporen gelangen über die Luft in die Atemwege und können auf diese Weise die Gesundheit der Bewohner negativ beeinflussen. Verantwortlich dafür sind die Giftstoffe der Schimmelpilzsporen, die sogenannten „Mykotoxine“. Deshalb sind Schimmelsporen besonders schädlich, wenn sie jeden Tag in hohen Konzentrationen eingeatmet werden. Sie haben das Potenzial, Allergien, allergische Reaktionen wie Hautausschläge, Atemwegskrankheiten, Infektionen, Magen- und Darmprobleme sowie chronische Kopfschmerzen hervorzurufen. Daher ist ein Schimmelbefall im Schlafzimmer (siehe auch: Wie gefährlich ist Schimmel im Schlafzimmer?), im Wohnzimmer, im Badezimmer, in der Küche und in allen anderen Wohnräumen unbedingt zu beseitigen.
Für Menschen mit einem beeinträchtigten Immunsystem sind die Folgen eines Schimmelbefalls im Wohnraum übrigens noch gravierender. Dazu gehören Personen mit chronischen Erkrankungen, Senioren, Babys und Kinder. Bei ihnen kann das Einatmen von Schimmelsporen zu lebensgefährlichen gesundheitlichen Komplikationen führen. Eine nicht zu unterschätzende Gefahr stellt der Schimmelbefall in Innenräumen für die Gesundheit von Kleinkindern und Babys dar. Ihre Immunabwehr ist noch nicht vollständig ausgebildet, weshalb sie ausgesprochen empfindlich auf Mykotoxine von Sporen reagieren. Wenn sich Babys oder Kleinkinder ständig in einer Umgebung aufhalten, deren Luft durch Schimmelsporen kontaminiert ist, können diese frühzeitig Allergien und chronische Krankheiten entwickeln.
Wie kann grüner Schimmel an der Wand und anderen Bereichen vermieden werden?
Bevor man in die Lage kommt, grünen Schimmel in der Wohnung oder im Haus entfernen zu müssen, sollte man diesen erst gar nicht entstehen lassen (vgl. Schimmel im Haus). Dazu müssen nur einige wenige Rahmenbedingungen erfüllt werden, die dem Wachstum und der Entstehung von Schimmelpilz an den Wänden das Leben schwer machen.
- Zunächst ist es wichtig, für den täglichen Austausch der Raumluft und für die Vermeidung von erhöhter Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Aus diesem Grund sollte ein Raum mindestens dreimal am Tag gelüftet werden. Die optimale Art zu lüften, ist die Stoßlüftung. Das Stoßlüften ist auch empfehlenswert, wenn sich in Räumen immer wieder Kondenswasser an den Fenstern bildet. Ebenso müssen das Bad, das Schlafzimmer und die Küche nach ihrer Benutzung ausreichend gelüftet werden.
- Damit sich keine Schimmelherde an den Wänden hinter Möbelstücken entwickeln, sollten diese mit einem Abstand von mindestens zehn Zentimetern zur Wand aufgestellt werden.
- In Bezug auf das Heizen von Innenräumen ist es wichtig, dass die Raumtemperatur nicht unter 16 Grad fällt. Dies ist insbesondere auch bei Räumen zu berücksichtigen, die nur selten genutzt werden.
Kann ich grünen Schimmel an der Wand mit Schimmelentferner selbst beseitigen?
Grüner Schimmel kann an der Wand auf unterschiedliche Arten entfernt werden, sofern ein kleiner und oberflächlicher Befall am Putz vorliegt (vgl. Wandschimmel entfernen). Bei kleinen Oberflächen, an denen sich der Schimmelpilz noch nicht stark ausgebreitet hat, kann hochprozentiger Alkohol mit einem Gehalt von mindestens 80 % als Schimmelentferner verwendet werden. Es gibt auch spezielle Schimmelentferner in Form von Schimmelsprays, die bei einem milden Befall ebenso wirksam sein können.
Abstand sollte vom Einsatz natürlicher Reinigungsmittel wie Essig genommen werden, denn diese können aufgrund ihrer Inhaltsstoffe das Wachstum des Schimmels zusätzlich anregen. Außerdem muss angemerkt werden, dass das Entfernen von Schimmelpilz nur dann Erfolg hat, wenn auch die Ursache für die Schimmelausbreitung gefunden wurde (siehe den Artikel Schimmel entfernen). Andernfalls wird der Schimmel immer wieder an den gleichen Stellen auftreten und sich weiter ausbreiten. Das gilt nicht nur für grünen Schimmel, sondern für alle Schimmelarten im Allgemeinen. Wenn ein größerer Schimmelbefall in der Wohnung oder im Haus vorliegt, kann nur mehr der Fachmann bei der Schimmelbeseitigung (Schimmelbeseitigung Firma) helfen. Wir vermitteln Ihnen gern einen entsprechenden Dienstleister.
Grüner Schimmel an der Wand – Wie hilft der Fachmann?
Ein Fachmann für Schimmelpilz kennt die verschiedenen Schimmelarten und weiß auch, was bei grünem Schimmel an den Wänden von Innenräumen zu tun ist (vgl. Was tun gegen Schimmel an der Wand?). Er ist Experte dafür, wo grüner Schimmelpilz entsteht und unter welchen Bedingungen er wächst. Außerdem ermittelt der Fachmann bei schwarz-grünem Schimmel, blau-grünem Schimmel oder Schimmelpilzen in den Farben Gelb bis Grün, ob es sich tatsächlich um Aspergillus fumigatus handelt oder eine noch gefährlichere Schimmelart vorliegt.
Der Schimmelexperte kann die Ursache von Schimmelherden jeglicher Form ausfindig machen und effektive Strategien zur Schimmelbekämpfung entwickeln. Diese können von der Beseitigung von Schimmel an Oberflächen bis hin zur Entfernung von betroffenem Mauerwerk und einer darauffolgenden Schimmelsanierung reichen. Die Maßnahmen zur Schimmelbekämpfung beinhalten auch die Nachbehandlung betroffener Stellen im Innenraum. Darüber hinaus gibt Ihnen der Experte für Schimmelbefall hilfreiche Tipps gegen erneuten Schimmelbefall.
Grüner Schimmel in der Wohnung – Wer zahlt den Gutachter und wer die Sanierung?
Liegt ein Schimmelbefall in Ihrer Mietwohnung vor, dann muss diese Tatsache dem Vermieter so schnell wie möglich gemeldet werden. Dabei ist es die Pflicht des Vermieters, die Ursache für den Schimmel zu ermitteln. Denn hieraus geht hervor, wer die Schimmelbekämpfung und die Sanierungsarbeiten bezahlen muss (vgl. Schadensanierung im Allgemeinen, und Wasserschadensanierung sowie Schimmelpilzsanierung im Besonderen). Für diesen Zweck gibt es eigene Sachverständige für Schimmelpilzbefall. Diese ermitteln den Ausbreitungsgrad des Schimmels, seine Art und seine Entstehungsursache. Der Einsatz eines solchen Gutachters ist bei der Entscheidungsfindung, wer für die Schimmelentfernung bezahlt, unabdinglich.
Geht aus dem Schimmelgutachten hervor, dass der Vermieter selbst für die Entstehung des Schimmels verantwortlich ist, weil er beispielsweise wichtige Sanierungsarbeiten in der Wohnung verabsäumt hat, so muss er für die Schimmelbekämpfung und für die anschließende Sanierung aufkommen. Hängt der Schimmelbefall jedoch mit dem Verhalten des Mieters zusammen, so muss unter Umständen dieser für den Sachverständigen und die Schimmelsanierung aufkommen. Dies ist meist bei unsachgemäßer Nutzung von Wohnräumen oder unzureichender Lüftung der Fall. Ist der Schimmel durch äußere Umstände wie etwa einem Wasserrohrbruch entstanden, so zahlt die Hausratsversicherung / Gebäudeversicherung den verursachten Schaden. Kann der Schimmelbefall (in einem Neubau) auf eine mangelhafte Bausubstanz oder einen fehlerhaften Umbau zurückgeführt werden, ist u.U. die Versicherung des Bauträgers für die Übernahme der Kosten verantwortlich. – Generell kann es bei Fragen um die Kostenübernahme einer Schimmelbekämpfung und Sanierung zu Streitfällen kommen. Hierbei können spezielle, mit dem Sachverhalt vertraute Fachanwälte helfen. Gern vermitteln wir Ihnen einen Anwalt in Ihrer Nähe aus dem Experten-Netzwerk der Deutschen Schadenshilfe.
Schnelle Hilfe bei grünem Schimmel
Falls Sie auf der Suche nach einem qualifizierten Gutachter oder Sachverständigen für Schimmelbildung in ihrem Wohnraum sind, dann können wir Ihnen weiterhelfen. Wir vermitteln Ihnen bewährte Schimmelexperten sowie umsichtige Sanierungsdienstleister und Handwerker, die auf Schimmelpilzbefall in Gebäuden spezialisiert sind. Beim Vorliegen eines rechtlichen Streitfalles bezüglich der Kostenübernahme von Reinigungs- und Sanierungsarbeiten können wir Ihnen außerdem kompetente Fachanwälte für Versicherungsrecht sowie Miet- und Eigentumsrecht empfehlen.
Nutzen Sie das Angebot der Deutschen Schadenshilfe, und lassen Sie sich unterstützen. Nehmen Sie noch heute Kontakt mit uns auf!