Schwarzschimmel entfernen – So lässt sich schwarzer Schimmel beseitigen

Schwarzschimmel ist nicht nur optisch unschön, er bedeutet auch eine Gefahr für unsere Gesundheit. Deswegen sollte man auch schon den kleinsten Befall mit Schwarzschimmel entfernen, da es sonst zu Allergien oder Bronchitis kommen kann. Auf längere Zeit ist ein Kontakt mit schwarzem Schimmel aber noch gefährlicher. Daher stellt sich nun die Frage: Woher kommt schwarzer Schimmel in der Wohnung und wie entfernt man Schwarzschimmel?

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Fachexperte Jens Hoffmann |
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Lesedauer: 10 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Schwarzschimmel entfernen: Wie entsteht schwarzer Schimmel in der Wohnung?

Den Schimmelsporen kann man nie gänzlich ausweichen und bei Nichtbefall ist eine normale Konzentration auch harmlos. Im Wald sind die Schimmelsporen zum Beispiel äußerst wichtig, da durch sie Totholz zersetzt wird. Damit schwarzer Schimmel in einer Wohnung oder in einem Haus entstehen kann (vgl. Schimmel in der Wohnung erkennen), sind drei Komponenten notwendig: ein Nährboden, Wärme und Feuchtigkeit.

Der Nährboden für Schwarzschimmel kann praktisch überall gefunden werden, denn der Schimmel befällt alles, was organisch ist. An Wänden kann dies beispielsweise eine Papiertapete, Farbe oder Tapetenkleister sein, wohingegen ein Dachziegel, Steinwolle oder eine Fliese nicht verschimmelt. Schimmel bevorzugt eine warme Umgebung. Die ideale Temperatur dafür liegt bei 20 Grad Celsius, ab einer Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent beginnen dann auch die Sporen zu wachsen. Die ungünstigsten Komponenten findet man im Badezimmer (vgl. Schimmel im Bad beseitigen), denn hier sammelt sich organisches Material in Fugen, außerdem herrscht eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit vor und eine Temperatur von 20 Grad wird ebenfalls leicht erreicht. Sehr gefährdet sind hauptsächlich Silikonfugen, wobei das Silikon zwar Stoffe enthält, die den Schimmel hemmen, im Laufe der Zeit waschen sie sich allerdings aus.

Eine weitere Gefahrenquelle sind Zu- bzw. Abwasserleitungen (vgl. auch Abwasserschaden Versicherung), die Erosionen oder Unterspülungen verursachen, bevor die Schimmelbildung auftritt (siehe Schimmel durch Wasserschaden). Vor allem Mauerwerk sehr viel Wasser aufnehmen (siehe nasse Wand), was man zum Beispiel daran erkennt, wenn ein Fenster von innen ständig beschlagen ist oder häufig Kurzschlüsse auftreten. Durch die permanente Feuchtigkeit kann es dann in weiterer Folge zu Schimmelbildung kommen.

Der Badewannen-Siphon ist ebenfalls eine häufige Schwachstelle (vgl. Badewanne: Abfluss undicht, Wasserschaden). Wird dieser zum Beispiel aufgrund einer Reinigung beschädigt, so kann Wasser unter die Wanne gelangen, das dann bis in den nächsten Raum sickern kann (siehe Wasserflecken an der Decke). Darüber hinaus können auch undichte Außenwände zur Bildung von Schimmel führen, eine weitere Ursache stellt eine fehlerhafte Isolierung in der Wohnung bzw. im Wohnraum dar, da sich die Feuchtigkeit dann an einem Punkt konzentriert. Beliebte Stellen dafür sind zum Beispiel Fensterrahmen oder Fensterbretter (vgl. auch Schimmel an Fensterfugen).

Schwarzer Schimmel | Schwarzschimmel beseitigen (© Heiko Küverling / stock.adobe.com)
Schwarzer Schimmel | Schwarzschimmel beseitigen (© Heiko Küverling / stock.adobe.com)

Schwarzschimmel beseitigen: Wie entferne ich schwarzen Schimmel von der Wand?

Die Frage ist nun: Was hilft gegen Schwarzschimmel? bzw. Wie kann man Schwarzschimmel beseitigen? – Stellt man die Ausbreitung von einem Schimmelpilz fest, so muss der Befall umgehend bekämpft werden (s.a. Schimmel bekämpfen). Dafür sollte man einen Augen- und einen Atemschutz verwenden. Außerdem sollte man auch Hautkontakt vermeiden, wobei dafür Gummihandschuhe gut geeignet sind. Ein Schimmelentferner arbeitet auf der Basis von Chlor, daher sollte der Raum auch ausreichend belüftet werden. Professionelle Mittel sind in einer Sprühflasche erhältlich und kosten etwa 7 bis 12 Euro. Um den Schwarzschimmel zu beseitigen, wird dieser damit großzügig eingesprüht, anschließend lässt man das Mittel 30 Minuten einwirken. Ist der Schimmelbefall hinter einer Tapete zu finden, so sollte man die betroffene Stelle mit einem Schwamm einnässen. Nach dem Einwirken kann der Schimmel dann mit einem Tuch oder einer Spachtel von der Tapete entfernt werden. Schwämme, Lappen oder Tücher müssen dann versiegelt und weggeworfen werden.

Damit man Schwarzschimmel entfernen kann, ist es zudem erforderlich, die Ursachen zu bekämpfen. So muss man zum Beispiel undichte Stellen an Außenwänden versiegeln, Leckagen finden und reparieren (Leckageortung Kosten, Rohrbruch Reparatur Kosten) oder Isolationsfehler beseitigen.

Liegt ein Wasserschaden  (Feuchtigkeitsschaden) an der Wand vor, müssen auch die Wände bzw. die Bausubstanz getrocknet werden, was durch eine aufgedrehte Heizung oder einen Bautrockner beschleunigt werden kann. Wenn schwarzer Schimmel den Putz bereits durchdrungen hat, so sollte dieser am besten entfernt werden. Hat sich der schwarzer Schimmel auch auf Fußbodenbeläge oder Möbel ausgebreitet, so ist es am sichersten bzw. am sinnvollsten, die betroffenen Möbelstücke bzw. Fußbodenbeläge zu entsorgen. Es gibt auch Fachfirmen, die größere Schimmelprobleme begutachten und bearbeiten und einen Schimmelbefall mit speziellen Maßnahmen, wie zum Beispiel mit Ozon, behandeln, diese sind aber äußerst kostspielig. Vgl.: Was kostet ein Schimmelgutachten? – Gern vermitteln wir Ihnen einen erfahrenen Sachverständigen / Gutachter.

Kann man Schimmel mit Essig entfernen?

Für das Entfernen von schwarzem Schimmel sollten keine Hausmittel verwendet werden, zu diesen Hausmitteln zählt beispielsweise auch Essig, der dafür nicht geeignet ist (siehe Schimmel behandeln, Mittel gegen Schimmel an der Wand). Mithilfe von Essig kann man zwar einen Großteil des Schwarzschimmels entfernen, der verbleibende Teil bildet aber wiederum einen Nährboden für einen weiteren Schimmelbefall, der dann allerdings besonders resistent ist.

Schwarzschimmel entfernen | So lässt sich schwarzer Schimmel beseitigen (© cegli / stock.adobe.com)
Schwarzschimmel entfernen | So lässt sich schwarzer Schimmel beseitigen (© cegli / stock.adobe.com)

Schwarzschimmel entfernen: Wie gefährlich ist schwarzer Schimmel?

Bei schwarzem Schimmel handelt es sich um einen Schimmelpilz, wobei vor allem die Schimmelarten “Alternaria alternata” bzw. “Aspergillus niger” gefährlich sind. Diese können sogenannte Mykotoxine in einem Raum freisetzen, was dann zu Asthma oder einer Allergie führt bzw. die Augen und Atemwege reizen kann. Die gefährlichen Schimmelarten kann man über einen Schimmeltest bzw. eine Laboranalyse bestimmen (vgl. auch: Grüner Schimmel), aber auch geschulte Schimmelgutachter können die Sachlage vor Ort in Augenschein nehmen. Für kleinere Flecken kommt oftmals auch Alkohol zum Einsatz (vgl. auch: Flecken an der Wand entfernen), mit dem Schimmelpilze ebenfalls abgetötet werden können. Eine oxidierende Wirkung hat auch Wasserstoffperoxid, das bei Schwarzschimmel zugleich auch als Bleichmittel fungiert.

Kann sich Schimmel zurückbilden?

Schimmel verschwindet leider nicht von selbst und muss daher mit einem geeigneten Schimmelentferner beseitigt werden. Durch ausreichendes Öffnen der Fenster kann man zwar einem Schimmelbefall vorbeugen, er kann dadurch aber nicht entfernt werden. Unter Umständen muss durch eine Fachfirma eine professionelle Schimmelpilz-Sanierung vorgenommen werden. Gern vermitteln wir Ihnen erfahrene Sanierungsdienstleister.

Zusammenfassende Tipps

Schwarzer Schimmel an der Wand entsteht vorwiegend durch eine hohe Luftfeuchte bzw. durch ein unkorrektes Lüftungsverhalten. Möbel sollten daher nie ganz an Außenwänden platziert werden, weil die Luft zwischen dem Möbelstück und der Wand sonst nicht ausreichend zirkulieren kann. Richtiges Lüften ist ebenfalls wichtig, damit Schimmelbildung vermieden werden kann. Sinnvoll ist vor allem kurzes Stoßlüften, bei dem man die Fenster für etwa fünf Minuten komplett öffnet.

Schimmel bildet sich ab einer Luftfeuchte von mehr als 60 Prozent, ab einer Luftfeuchte von über 70 Prozent kann dann auch ein Befall nicht mehr vermieden werden. Schimmelpilze können auch Giftstoffe produzieren, die sich an dann in der Raumluft ausbreiten und eingeatmet werden können. In einer geringen Menge sind Sporen in der Raumluft noch nicht problematisch (vgl. Schimmelsporen in der Luft), bei einem intensiveren Kontakt kann es jedoch zu Hautreizungen, allergischen Reaktionen oder Bronchitis kommen.

Auch wenn keine baulichen Mängel oder Wärmebrücken vorliegen, kann es zur Bildung von Schimmel kommen. Dieser entsteht immer dann, wenn warme Luft und Feuchtigkeit aufeinandertreffen, die sich in weiterer Folge an kalten Oberflächen wie zum Beispiel an Außenwänden oder Fenstern niederlässt (vgl. Schimmel im Haus). Trocknen Sie daher nasse Oberflächen, wie sie beispielsweise in einer Dusche zu finden sind, immer gleich wieder ab. Das erspart Ihnen später manche teure Schadensanierung.

Jens Hoffmann
Leiter Sachschaden

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