Wasserflecken an der Wand: Ursachen erforschen
Flecken auf der Tapete, die durch Feuchtigkeit entstanden sind, können nicht einfach überstrichen werden. In einer Mietwohnung stellt sich außerdem die Frage, ob der Vermieter zuständig ist. Aber bevor all das relevant wird, gilt es herauszufinden, warum der Schaden aufgetreten ist. Wer sich also fragt »Wie überstreiche ich Wasserflecken«, sollte zunächst den Grund für das Wasser an der Wand ergründen.
Wer einen Fleck durch Nässe an der Zimmerdecke ausmacht (siehe Wasserflecken Decke), findet den Grund meistens in der darüber liegenden Etage (vgl. Wasserschaden durch Nachbar). In einer Mietwohnung mit mehreren Mietparteien ist dies problematischer. Der erste Schritt sollte daher zum Vermieter führen. Wir vermitteln gerne einen Gutachter, der den Schaden inspiziert und bewertet.
Während ein Wasserschaden entlang der Decke oft auftritt, weil im Geschoss darüber Wasser austritt (z. B. durch undichte Rohre, eindringende Nässe durchs Dach oder Unachtsamkeit seitens der Wohnpartei; siehe dunkle Flecken an der Decke), ist die Sachlage bei Schäden an der Wand anders. Hier kommen oft Wasserrohre als Verursacher in Frage (siehe Wasserrohrbruch Wand). Sind diese undicht und kaputt, tritt Wasser aus. Dieses drückt sich durch das Mauerwerk durch und verursacht letzten Endes Wasserflecken an der Wand.
Wer die Ursachen ignoriert und die Wand einfach überstreicht, wird immer wieder mit dem Problem konfrontiert. Das geschieht entweder, indem die unschönen Ränder immer wieder auftreten, gesundheitsschädlicher Schimmel entsteht (Wandschimmel) oder indem das ganze Gebäude durch eindringende Feuchtigkeit Schaden nimmt. Wie lassen sich die Flecken demnach beseitigen?
Wasserflecken an der Wand entfernen: Vorsicht beim Überstreichen!
In einer Mietwohnung ist der Mieter verpflichtet, in regelmäßigen Abständen sog. Schönheitsreparaturen durchzuführen. Dazu gehört vor allem auch das Streichen der Wände. Bei einem Schaden durch Wasser bzw. Feuchtigkeit ist es damit aber nicht automatisch getan. Tiefergehende Sanierungsmaßnahmen liegen normalerweise im Verantwortungsbereich des Vermieters.
Liegt die Ursache also innerhalb der Wände (Feuchtigkeit in der Wand), Regenrinnen oder auf Dächern, hilft das Streichen der Wände nicht gegen das Problem. Stattdessen kann sich der Kontakt mit einem Sachverständigen lohnen. Wir unterstützen Sie gerne bei der Vermittlung von Profis (siehe auch: Sachverständiger für Schäden an Gebäuden). Sobald das Grundproblem anschließend gelöst wurde, können die Wasserflecken entfernt werden. Worauf ist demnach zu achten, um Wände zu trocknen und die unschönen Ränder und Flecken zu beseitigen?
Betroffene Stellen trocknen, Salze entfernen
Im Fokus steht natürlich das Trocknen der feuchten Stellen. Dafür eignen sich vor allem zwei Methoden: Lüften und Heizen. Im Sommer hilft das konsequente und korrekte Lüften, während im Winter eine Heizung hilfreicher ist. Im Zweifelsfall eignen sich spezielle Bautrockner, um die feuchten Untergründe zu trocknen. Lassen Sie sich bei Unklarheiten einen erfahrenen Dienstleister (eine Trocknungsfirma) vermitteln. Fachkräfte kennen die Probleme nach einem Wasserschaden und wissen genau, was danach hilft.
Neben der Trockenlegung spielen bei Wasserflecken an der Wand auch Salze eine Rolle. Häufig entstehen Salzkristalle, die sich auf der feuchten Oberfläche anlagern. Das sorgt einerseits für Unebenheiten, andererseits erschwert es die weitere Bearbeitung der Wand. Aus diesem Grund kann ein Spachtel helfen. Tipp: Ein Breitspachtel ist etwas größer und kann daher hilfreich sein.
Tapete überprüfen, Unebenheiten korrigieren
Tapezierte Decken und Wände können bei eindringender Feuchtigkeit deutlich Schaden nehmen (siehe Feuchtigkeitsschaden). Das passiert in vielen Fällen auch nach der Beseitigung der Salzkristalle. Hier lohnt es sich entsprechend, die Tapete zu überprüfen. Dabei liegt der Fokus vor allem darauf, ob sich das Material von der Oberfläche löst oder ob sie weiterhin festklebt. Ist die Tapete beschädigt oder von der Stelle gelöst, ist es empfehlenswert, sie zu entfernen und entsprechend zu erneuern. Auch in diesem Punkt vermitteln wir gerne erfahrene Handwerker.
Ob mit Tapete oder ohne – die Beseitigung eines Wasserschadens kann zu Unebenheiten der Fläche führen. Damit eine neue Tapete oder ein neuer Anstrich gut aussehen, sollten solche unebenen Flächen vorher angemessen bearbeitet werden. Hierfür eignet sich bspw. Spachtelmasse. Erst danach lohnt es sich, mit passenden Materialien weiterzuarbeiten.
Isoliergrund, Dispersionsfarbe, Wandfarbe – so überstreichen Sie Wasserflecken richtig!
Die Unebenheiten durch einen Spachtel zu beseitigen, ist ein Teil der Arbeit. Die Verfärbungen durch Wasserflecken an der Wand bleiben davon zunächst relativ unberührt. Sie lassen sich meistens nicht einfach überstreichen, da dann häufig Schatten oder Ränder erkennbar bleiben. Vielmehr lohnt es sich deshalb, Isoliergrund zu nutzen. Manchmal benötigt es auch mehr als eine Schicht, um alles abzudecken. Isolierspray eignet sich ebenso. Dabei besprühen Sie die betroffenen Stellen unkompliziert mit Isolierfarbe.
Dispersionsfarben sind Isolierfarben, die sich mit Wasser verdünnen lassen. Dadurch eignen sie sich, um leichtere Flecken an der Wand wieder zu überstreichen. Allerdings gilt dies nicht bei Wasserflecken, die bereits älter oder stärker sind. Hier laufen Sie Gefahr, dass der Fleck immer wieder neu durchscheint, sobald die Farbe getrocknet ist. Gleiches betrifft Schimmel an der Wand – siehe: Schimmel Sanierung, Was kostet ein Schimmelexperte?.
Zudem sorgt der Wasseranteil der Farbe dafür, dass sich der Schimmel durch die erneute Feuchtigkeit ggf. verschlimmert. Auf verschiedenen Untergründen können daher verschiedene Mittel nützlich sein, um Wasserflecken zuverlässig abzudecken. Grundsätzlich lohnen sich aber Isolierfarben oder Dispersionsfarben, um solche Flecken loszuwerden. Eine Farbrolle hilft im Regelfall, die Farbe zuverlässig an die Wand zu bringen. Zusammengefasst sind also die folgenden Schritte nötig, um eine Fleckenwand neu zu streichen:
- Wand trocknen lassen
- Salze mit Spachtel abkratzen
- Isoliergrund auftragen
- Unregelmäßigkeiten mit Spachtelmasse glätten
- Wandfarbe mit Farbrolle auftragen
Spezialfall: Wasserflecken auf Holz
Holz ist ein Naturmaterial, das besonders empfindlich auf Wasser reagiert. Holzvertäfelungen an Wänden und Decken können daher ein Problem sein. Feuchtigkeit führt bei Holzmaterialien oft zum Quellen und der Bildung von Schimmel. Wie können Wasserflecken auf dem Naturmaterial dementsprechend bekämpft werden?
Grundsätzlich können Sie Wasserflecken auf Holzmaterialien in zwei Arten unterscheiden: helle oder dunkle Flecken. Ein besonderes Risiko liegt bei dunklen Flecken vor – je nach Ausmaß und Holzinstallation muss hier ggf. ein Schadengutachter genauer prüfen. Denn dann ist die Feuchtigkeit längst in das Holz eingedrungen. Bei hellen, fast weißen Flecken begrenzt sich der Schaden hingegen auf die äußere Lackschicht.
Essig ist ein uraltes Hausmittel, um Flecken zu entfernen. Dabei löst die Essigsäure Kalk zuverlässig auf. Auf verschiedenen Oberflächen können Sie es mit diesem Hausmittel sparsam und mit Bedacht probieren. Tragen Sie dazu, etwas Essig auf ein Tuch auf und reiben sie vorsichtig über die betroffene Stelle. Dadurch können Kalkflecken gelöst werden. Allerdings ist es vielfach notwendig, im Anschluss daran, Holz neu zu lackieren. Mit den folgenden Hausmitteln können Sie das Naturmaterial ebenfalls neu herrichten.
Zahnpasta (reinweiß) eignet sich beispielsweise, um Wasserflecken an der Oberfläche zu bereinigen. Ein bisschen auf einem Tuch aus Baumwolle hilft oft, um den Fleck vorsichtig durch reiben zu lösen. Hierbei ist es jedoch ratsam, die Zahnpasta vorher an einer diskreten Stelle auszutesten. Holz lässt sich auch mit Olivenöl oder Sonnenblumenöl behandeln. Ein wenig Salz ins Öl gemischt und schon lässt sich der Fleck heraus reiben. Anschließend ist es wichtig, das Holz neu zu versiegeln. Hierfür eignen sich vor allem Wachs, Lack oder spezielles Öl.
Bei dunklen Wasserflecken im Holz sind die obigen Hausmittel oft ungeeignet. In diesem Fall ist es wichtig, das Material abzuschleifen, um die Feuchtigkeit und die dadurch geschädigten Stellen zu beseitigen. Verwenden Sie zu diesem Zweck eine Körnung des Schleifpapiers von 150 oder 120. Den Bereich außerhalb des Wasserflecks können Sie mit einer Körnung von 180 behandeln. Danach muss das Naturmaterial ebenfalls neu versiegelt werden. Wir helfen Ihnen bei Bedarf gerne und vermitteln Ihnen erfahrene Handwerker für diese Arbeiten; siehe auch Wasserschadensanierung.
Fazit: Was ich brauche zum Wasserflecken beseitigen?
Wasserflecken an der Wand können je nach Größe und Alter sehr unschön aussehen. Damit sie zuverlässig entfernt werden können, ist das prompte Überstreichen mit herkömmlicher Farbe jedoch ungeeignet. Es gehören einige Arbeiten im Vorfeld dazu, damit die Ränder und Flecken verschwinden. Der Fokus sollte speziell auf die Ursache für den Fleck gerichtet werden. Nur, wer die Gründe / Ursachen für Wasserflecken beseitigt, kann sicher sein, das Problem mit einem Mal lösen zu können. Damit die Arbeiten zuverlässig und korrekt ausgeführt werden, kann sich die Hilfe von erfahrenen Profis lohnen. Wir vermitteln Ihnen daher auf Wunsch gerne entsprechend kompetente Dienstleister.