Kellerentfeuchtung (nach Wasserschaden) – Das müssen Sie wissen

Spätestens, wenn der Keller unter Wasser stand, brauchen Sie eine professionelle Kellerentfeuchtung. Doch auch eine präventive Lösung zur automatischen Kellerentfeuchtung kann je nach Gebäudesituation mehr als ratsam sein. – Erfahren Sie hier mehr, was es über das Entfeuchten von Kellerräumen zu wissen und zu beachten gibt.

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Fachexperte Jens Hoffmann |
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Inhaltsverzeichnis

Keller entfeuchten – Das müssen Sie wissen

Nach einem Wasserschaden kann es passieren, dass ein feuchter Keller zurückbleibt. Feuchtigkeit in Räumen unterhalb der Erdgleiche sind besonders problematisch. Da der Keller vom Erdreich umschlossen ist, kann er nicht so schnell trocknen wie das restliche Haus. Die Feuchtigkeit kann sich hier stauen. Weiterhin ist der Keller stärkeren Temperaturschwankungen ausgesetzt. Feuchtigkeit im Keller bedroht jedoch das gesamte Gebäude. Sie gefährdet die Bausubstanz und damit die Stabilität. Bei Schimmelbildung besteht eine erhebliche Gesundheitsgefährdung (vgl. Schimmel in der Wohnung). Das sind wichtige Gründe, die Kellerentfeuchtung nach einem Wasserschaden beherzt anzugehen. Wir zeigen Ihnen, was Sie tun können und worauf Sie besonders achten müssen.

Wie eine Kellerentfeuchtung durchgeführt wird

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Kellerräume zu entfeuchten. Bei sehr großer Luftfeuchtigkeit kommt ein Luftentfeuchtungsgerät (Luftentfeuchter) in die engere Auswahl. Das Gerät saugt die feuchte Kellerluft mit einem Ventilator an. Dann wird diese im Inneren des Gerätes durch Kühllamellen, deren Temperatur geringer ist als der Taupunkt von Luft, geleitet. Dabei kondensiert der in der Luft befindliche Wasserdampf. Das hierbei entstehende Wasser wird innerhalb des Gerätes aufgefangen. Der Auffangbehälter mit dem Kondenswasser muss regelmäßig kontrolliert und entleert werden. Für die private Nutzung reichen diese Luftentfeuchtungsgeräte zur Kellerentfeuchtung oft aus. Sind die Wände jedoch sehr nass, kommen Sie um ein leistungsfähigeres Gerät nicht herum.

Auch Adsorptionsentfeuchter eignen sich zur Trocknung von Mauerwerk und nehmen selbstverständlich auch Luftfeuchtigkeit auf.

Die in Baumärkten erhältlichen Luftentfeuchter mit Granulat können bei leichter Raumfeuchtigkeit dafür sorgen, dass Wasserbestandteile aus der Luft gezogen werden. Allerdings ist ihre Aufnahmekapazität sehr begrenzt. Das macht ihren Einsatz nach einem Wasserschaden nicht ratsam.

Heizstrahler sind ebenso nicht als Lösung zu empfehlen. Zum einen geht von ihrem Betrieb eine erhöhte Brandgefahr aus. Des Weiteren eignen sich diese Geräte nur zum Trocknen oberflächlich durchfeuchteter Materialien. Die längere Bestrahlung mit heißer Luft kann zu Spannungsrissen führen (siehe auch: Feuchteschäden Mauerwerk).

Die Wahl des passenden Mittels zur Kellerentfeuchtung ist also nicht einfach. Wenn Sie sich hierbei nicht sicher sind, ziehen Sie einen Fachmann hinzu. Wir helfen Ihnen, den geeigneten Experten für die Entfeuchtung Ihrer Kellerräume zu finden.

Feuchte Wand im Keller nach Wasserschaden - Wie trocknen / entfeuchten? (© cunaplus / stock.adobe.com)
Feuchte Wand im Keller nach Wasserschaden – Wie trocknen / entfeuchten? (© cunaplus / stock.adobe.com)

Wählen Sie die Maßnahmen der Kellerentfeuchtung sorgfältig aus

Der Grad der Durchfeuchtung ist das Maß bei der Wahl der Mittel. Nachdem ein Keller unter Wasser gestanden hat, haben die Wände deutlich mehr Flüssigkeit aufgenommen, als dies durch gewöhnliches Kondensat möglich wäre. Diese hohe Feuchtigkeit wirkt über einen sehr langen Zeitraum. Nach einem Wasserschaden wird in der Regel eine Mauertrocknung durchgeführt, siehe auch Keller nach Wasserschaden trocknen.

Wenn ein Adsorptionstrockner zum Einsatz kommen soll, müssen Sie beachten, dass diese Geräte Wasserdampf aus dem Gebäude herausführen müssen. Es muss daher die Möglichkeit zur Verlegung eines Abluftschlauches bestehen.

Oft sollen die Trocknungsgeräte aufgrund des veränderten Raumklimas für längere Zeit arbeiten. Dann sollten Sie auch auf den Stromverbrauch der Geräte achten. Je feuchter der Keller ist, umso mehr Leistungsfähigkeit benötigt ihr Gerät. Wichtig ist, die Feuchtigkeit permanent zu kontrollieren. Das gilt auch nach der Trocknung. Denn durch Temperaturschwankungen kann erneut Feuchtigkeit freigesetzt werden. Hat sich bereits Hausschimmel gezeigt, reicht eine Trocknung nicht mehr aus. Dann muss eine Schimmelsanierung erfolgen.

Lassen Sie sich im Hinblick auf Gerätestandort und Dauer der des Geräteeinsatzes zur Kellerentfeuchtung beraten. Denn die Kosten hierfür sind gering im Vergleich zu den finanziellen Belastungen, die durch mangelhafte Schadenbeseitigung auf Sie zukommen können. Große Feuchtigkeit sollte in jedem Fall dauerhaft von den Kellerräumen ferngehalten werden.

Wie Sie Feuchtigkeit im Keller vermeiden können

Um das Entstehen von Feuchtigkeit im Haus zu besser verstehen, müssen Sie wissen, was der Taupunkt ist. Dieser Begriff bezeichnet die Temperatur, bei der das in der Luft befindliche Wasser kondensiert. Sinkt die Temperatur im Keller, kondensiert die warme und feuchte Luft zu Tau, also Wasser. Dieser lagert sich an den Wänden ab und dringt in die porösen Bestandteile des Mauerwerks ein. Bei einer Luftfeuchtigkeit von über 60 % im Keller besteht Handlungsbedarf.

Haben sich bereits Salpeterausblühungen an den Kellerwänden gezeigt, ist die Durchfeuchtung schon sehr weit fortgeschritten. Eine Feuchtigkeitsmessung an der Wand zeigt an, wie viel Wasser sich bereits im Baukörper befindet. Eine Be- und Entlüftung der Kellerräume kann hier oft schon Abhilfe schaffen. Dabei muss aber die feuchte Luft nach außen gelangen können. Ein automatischer Kellerlüfter, der mittels Sensoren die Außen- und Innentemperatur und die Luftfeuchtigkeit misst, ist hierfür sinnvoll. Er vermeidet das Ansaugen von wassergesättigter Außenluft zur Belüftung des Kellers.

Ventilatoren sind eine weitere Möglichkeit, die Luftfeuchtigkeit im Raum zu reduzieren (vgl. Feuchtigkeit im Keller beseitigen). Ein Abluftventilator wird in die Wand eingebaut und saugt die feuchte Luft nach draußen. Er wird oft auch als Ansaug- oder Wandlüfter bezeichnet. Sie sind für den Dauerbetrieb ausgelegt. Einige Modelle gibt es bereits mit einem Feuchtigkeitssensor. Sie sind hierfür besonders geeignet.

Feuchtigkeitsschäden bedrohen den Gebäudewert

Den Keller nach einem Wasserschaden trocknen zu lassen hat höchste Priorität. Die Kellerentfeuchtung sollte so nachhaltig sein, dass substanzielle Bauschäden für die Zukunft ausgeschlossen werden können. Es geht schließlich um ihr Eigentum. Was sie nach einem Wasserschaden aufwenden, bestimmt maßgeblich mit, ob Sie die Substanz Ihres Hauses erfolgreich gegen Folgeschäden absichern.

Reagieren Sie in jedem Fall zeitnah, wenn Sie vermuten, dass Ihr Keller zu feucht ist. Bleibt ein Feuchteschaden lange unentdeckt, können erhebliche Schäden an der Bausubstanz auftreten.

Natürlich gibt es noch weitere Ursachen für eine hohe Feuchtigkeit in den Kellerräumen. Ein steigender Grundwasserspiegel ist eine davon (vgl. drückendes Grundwasser). Mängel in der Sperrschicht der Mauer können eine Weitere sein (siehe Abdichtung gegen drückendes Wasser). Manchmal liegt die Ursache nicht offen zutage. Nutzen Sie unsere Erfahrung. Wir vermitteln Ihnen Handwerker mit guter Expertise, die fachgerecht den feuchten Keller sanieren. Die Möglichkeiten reichen hier von der Wandabdichtung im Außenbereich (siehe Haus abdichten, Außenmauer abdichten, Keller außen abdichten) bis zu einer Kellerabdichtung von innen.

Wenn Sie sich unsicher fühlen, ob die vom Versicherer angeordneten Trocknungsmaßnahmen ausreichend sind, ziehen Sie einen Gutachter hinzu. Wir helfen Ihnen, den passenden Sachverständigen / Experten zu finden. Lassen Sie nichts unversucht, den feuchten Keller Ihres Hauses nachhaltig trocken zu bekommen. Wir stehen Ihnen dabei gern zur Seite.

Kellerentfeuchtung | Mauer im Keller entfeuchten (© cunaplus / stock.adobe.com)
Kellerentfeuchtung | Mauer im Keller entfeuchten (© cunaplus / stock.adobe.com)
Jens Hoffmann
Leiter Sachschaden

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Copyright Beitragsbild: cunaplus / stock.adobe.com
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