Wenn sich Rußablagerungen entzünden: Wann entsteht ein Kaminbrand?
Zu einem Schornsteinbrand oder Kaminbrand kommt es vor allem, wenn Rußablagerungen im Kamin oder im Rauchrohr von Holzöfen Feuer fangen – das kann gravierende Folgen haben.
Ruß ist ein Abfallprodukt, welches bei einer nicht vollständigen Verbrennung von Brennstoffen entsteht, die Teer- und Pechartikel bilden können. Das können unter anderem Torf, Rohbraunkohle oder auch Holz sein. Wer einen Kaminofen mit einem Schornstein besitzt, stellt sich somit zu Recht die Frage, wie es überhaupt zu einem Rußbrand kommen kann. Die häufigste Ursache für einen Schornsteinbrand stellt eine fehlerhafte Bedienung des Kamins dar – auch falsches Heizen hat oft damit zu tun. Ebenfalls verantwortlich sein können aber auch feuchte Brennstoffe, Sauerstoffmangel während des Verbrennungsvorgangs oder auch minderwertige Feuerstätten. Siehe auch: Kaminbrand Ursachen.
Zur Bildung von Ruß innerhalb eines Kamins kommt es immer dann, wenn der Anteil an Brennstoff größer ist als der Anteil des oxidierenden Sauerstoffs. Ist dies nur vorübergehend der Fall, stellt dies normalerweise keine Schwierigkeiten für den Schornstein oder das Rauchrohr dar. Anders ist das jedoch, wenn die Emissionen durch technische Probleme oder auch falsches Heizverhalten dauerhaft entstehen.
Eine verstärkte Bildung von Ruß ist ein klarer Hinweis für einen unvollständigen Verbrennungsvorgang. Ein typisches Exempel hierfür sind Schwelbrände, zu denen es kommen kann, wenn die Luftzufuhr während der Entgasungsphase vom Brennmaterial verringert wird oder wenn die Luft in einem mit Brennmaterial überfüllten Ofen nicht ausreichend zirkulieren kann. Dann bilden sich kaum Flammen, es entsteht aber eine Menge Ruß.
Das Gefährliche daran ist, dass Ruß ein brennbarer Stoff ist, der sich zu 80-100% aus nicht verbrannten Kohlenwasserstoffen zusammensetzt. Trockener Ruß fängt generell leichter Feuer als der ursprüngliche Brennstoff. Kommt es tatsächlich zu einem solchen Brand, gilt es schnell zu handeln, damit das Feuer sich nicht weiter ausbreiten kann. Noch besser ist es jedoch, bereits im Vorfeld zu verhindern, dass es überhaupt zu einem Rußbrand im Schornstein kommt.
Wie kann ein Rußbrand im Schornstein verhindert werden?
Wer einen Schwedenofen oder Kaminofen besitzt, denkt zu Beginn vielleicht, dass diese kaum betreut und gewartet werden müssen. Wer einen Ofen allerdings besonders effizient nutzen und vermeiden möchte, dass unnötige Schadstoffe freigesetzt werden, sollte auf einige Aspekte achten – das gilt bereits für den Kauf, aber auch für die spätere Handhabung.
Wer das Risiko eines Rußbrands im Schornstein weitestgehend verringern möchte, sollte grundsätzlich die Finger von minderwertig verarbeiteten Billig-Kaminöfen lassen. Dadurch kann die Brandgefahr im Haus beträchtlich steigen. Möchte man sich dennoch für ein preiswertes Modell entscheiden, sollte dieses zumindest nicht vollkommen unbeaufsichtigt nutzen und prüfen, ob Brennstoffe korrekt abbrennen.
Es ist dringend davon abzuraten, eine Ofenkonstruktion zu verändern. Halten Sie zudem unbedingt die vom Hersteller angegebenen Mindestabstände zu anderen Objekten ein. Experten empfehlen aus Sicherheitsgründen Öfen, die mit einem möglichst kurzen Rauchrohr ausgestattet sind. Sowohl der Kamin als auch das Rohr muss regelmäßig von einem Schornsteinfeger überprüft und natürlich auch gereinigt werden. So kommt es nicht zu größeren Rußablagerungen, die einen Brand provozieren könnten.
Verbrennt Feuerholz vollständig, dann entsteht normalerweise nur ein Minimum an Ruß. Eine korrekte Verbrennung stellt dabei eine essenzielle Voraussetzung für einen gefahrlosen und effizienten Betrieb des Kaminofens dar. Eine große Rolle spielen hierbei:
- eine ausreichende Luftzufuhr,
- eine angemessene Füllmenge des Brennmaterials und
- Holz, das möglichst trocken sein sollte.
Rußschaden und Brandreinigung – wer übernimmt die Kosten dafür?
Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch einmal zu einem Rußbrand im Schornstein oder sogar zu einem daraus resultierenden Dachstuhlbrand, dann entstehen dadurch natürlich hohe Kosten für eine anschließende Brandschadensanierung (siehe: Brandschadensanierung Berlin). Es kommt zu anfallenden Aufgaben wie der umfassenden Brandreinigung, der Entsorgung von Brandabfällen oder auch der Geruchsbekämpfung.
Ob eine Versicherung für den Schaden aufkommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, v.a. wer der Verursacher ist, was die Brandursache ist und wo genau der Brand entstanden ist. Vgl. auch: Brandschaden durch Mieter, Brandschaden durch Nachbarn, Brandstiftung.
Allgemein gilt hier: Kommt es zu einem Rußbrand im Schornstein, so übernimmt die Gebäudeversicherung des Hauseigentümers den Brandschaden, wenn in der Police (dem Versicherungsvertrag) sogenannte Nutzwärmeschäden (“Feuer-Nutzwärmeschäden”) inkludiert sind.
Zu einem Nutzwärmeschaden kommt es, wenn versicherte Objekte einem Nutzfeuer ausgesetzt sind, wie zum Beispiel einem Schornstein, einer Feuerstätte oder einer Heizungsanlage.
Wie reagieren bei einem Schornsteinbrand?
Im Falle eines Schornsteinbrands sollte umgehend die Feuerwehr über die 112 verständigt werden, auch der Schornsteinfeger wird am besten darüber in Kenntnis gesetzt. Sofern möglich, sollte die untere Luftzufuhr des Ofens geschlossen werden, so dass der Schornstein kontrolliert ausbrennen kann. Sobald die Feuerwehr anrückt, kann sie den Kamin mithilfe von CO2 ersticken. Entfernen Sie Möbelstücke, die direkt neben dem Schornstein platziert worden sind, auch Bilder und andere Dekorationen von womöglich heißen Wänden sollten abgenommen werden (vgl.: Brandsanierung München).
Haben Sie einen Pulverfeuerlöscher zur Hand, können Sie diesen einsetzen, um Tapeten oder Möbel zu löschen, die Feuer gefangen haben. Für Brände im Freien verwenden Sie am besten einen Gartenschlauch. Bedenken Sie, dass bei einem Kaminbrand Funkenflug, gefährlicher Glanzruß und giftige Gase entstehen können, wie beispielsweise das geruchslose und unsichtbare Kohlenmonoxid. Siehe auch: Schadstoffmessung nach Brand.
Undichte Stellen im Schornstein sollten daher unbedingt beachtet werden – sollte Rauch austreten, begeben Sie sich am besten nach draußen und warten auf die professionelle Hilfe.
Brandsanierer kümmern sich nach den Löscharbeiten um die Beseitigung des Schadens; siehe auch Rauch- und Rußschäden nach Brand. Manch einer möchte den Brandschaden selbst sanieren, aber das ist oftmals keine gute Idee, da verschiedene Facetten nach einen Rußbrand zu beachten sind, die der Laie normalerweise nicht überblickt. – Gern vermitteln wir Ihnen erfahrene und kompetente Experten aus dem Netzwerk der Deutschen Schadenshilfe, die sich um die Begutachtung von Brandschäden, die Brandschadensanierung sowie die Regulierung des Brandschadens mit der Versicherung (notfalls auch juristisch vor Gericht durch unsere Fachanwälte) kümmern.