Bei einem Wasserschaden schnellstens einen professionellen Trocknungsservice herbeirufen
Wenn es zu einem Wasserschaden kommt, bei dem Leitungswasser austritt, ist es oft nötig, vor dem Anruf bei einer Trocknungsfirma erst einmal diverse Sofortmaßnahmen zu ergreifen, damit bis zu deren Eintreffen nicht noch Schlimmeres geschieht. Zudem sind Versicherte von Seiten der Versicherung dazu verpflichtet, alle Möglichkeiten der Schadensbegrenzung zu nutzen, sofern sie sich dafür nicht selbst in Gefahr bringen müssen. Versäumt man dies und lässt beispielsweise den Haupthahn einfach geöffnet, obwohl eine Leitung defekt ist, so kann es im schlimmsten Fall passieren, dass die Versicherung die Leistung verweigert.
Daher gilt: Stellen Sie in jedem Fall als Erstes die Wasserzufuhr ab, damit kein Wasser mehr nachfließen kann, sofern dies möglich ist. Mindestens ebenso wichtig ist, den Strom abzuschalten, weil dieser in Verbindung mit Wasser schnell lebensgefährlich werden kann. Anschließend ist es im eigenen Interesse zu empfehlen, Hausrat aus betroffenen Bereichen möglichst aus der Gefahrenzone ins Trockene zu bringen oder weiter nach oben zu stellen.
Jede Versicherung legt in Verbindung mit einer Schadensmeldung großen Wert auf entsprechende Nachweise, die den Schaden dokumentieren. Deshalb sollten Betroffene nichts verändern und direkt Fotos sowie auch Videos vom Schaden anfertigen, welche diesen detailliert beschreiben. So kann sich der zuständige Versicherer selbst ein Bild machen und auch den Schadenshergang nachvollziehen. Bei einer größeren Menge an ausgetretenem Wasser oder auch bei Gefahr sollte man sich selbst in Sicherheit bringen – dann ist alles andere natürlich erst einmal zweitrangig. Lässt sich die Wassermenge nicht durch Abschöpfen oder Aufwischen beseitigen, sollte die Feuerwehr gerufen werden, um das Wasser abzupumpen.
Wie es nach der Versicherungsmeldung weitergeht
Ein entstandener Wasserschaden muss umgehend der dafür zuständigen Versicherungsgesellschaft gemeldet werden (vgl. Wasserschaden: Was tun?). Ist dies nicht sofort möglich, so sollte die Schadensmeldung zumindest innerhalb der ersten drei Tage erfolgen. Es ist hierbei wichtig, die vom Versicherer vorgegebenen Fristen einzuhalten, da dieser ansonsten unter Umständen die Leistung verweigern könnte. Geht eine Schadensmeldung zu spät ein, kann man oft nicht mehr davon ausgehen, dass die Kosten (vollständig) übernommen werden.
Welche Versicherung den Schaden regulieren muss, hängt davon ab, wie und wodurch der Schaden entstanden ist. Liegt der Grund in austretendem Leitungswasser oder ist aufgrund eines Rohrbruchs entstanden, so kommt die Hausratversicherung für die Abwicklung auf, sofern dabei bewegliches Mobiliar zu Schaden gekommen ist. Betrifft der Schaden die Gebäudesubstanz oder auch den Außenbereich, so haftet hierfür die Gebäudeversicherung, die stets vom Eigentümer abgeschlossen wird.
Nach einer eingegangenen Schadensmeldung kann die Gebäude- oder Hausratversicherung eine Prüfung in die Wege leiten und untersuchen, ob ein professioneller Trocknungsservice beauftragt werden soll. Unter Umständen muss zunächst auch ein Notdienst vor Ort sein, um die Leckage zu schließen, damit sich der Schaden nicht noch verschlimmert.
Um den eigenen Versicherungsschutz nicht zu gefährden, sollten Versicherungsnehmer unbedingt die Wasserleitungen in regelmäßigen Abständen auf ihre Funktionalität hin überprüfen. So lassen sich eventuelle Lecks oder Defekte frühzeitig erkennen und ein möglicher Schaden schneller abwenden (siehe auch: Wasserschaden – was kann ich geltend machen?).
Einen professionellen Trocknungsservice finden
Wenn es darum geht, feucht gewordene Bausubstanzen trockenzulegen, muss schnell gehandelt werden. Denn sind Wände, Decken oder Böden durch einen Wasserschaden nass geworden, so ist dies immer auch ein Risiko für die gesamte Bausubstanz und ein Risiko für die Entstehung von Schimmel (siehe Wasserschaden Schimmel). Ein professioneller Trocknungsservice wählt geeignete Maßnahmen zur Trocknung aus und wendet die jeweilige Trocknungstechnik stets unter Berücksichtigung des Schadensbilds aus.
Bei einem größeren Wasserschaden ist es in gewissen Umständen sinnvoll, eine vollständige umfassende Gebäudetrocknung durchzuführen (vgl. Gebäudetrocknung Kosten) – wie beispielsweise dann, wenn die Immobilie durch das Wasser nicht mehr bewohnbar ist (vgl. Wasserschaden: Wohnung unbewohnbar) oder es bereits zur Entstehung von Schimmel gekommen ist. Schließlich stellt dieser eine ernstzunehmende Gefahr für unsere Gesundheit (Grünschimmel, Schwarzschimmel) dar und sollte keinesfalls ignoriert werden (vgl. auch: Nasse Wand – was tun, Wandtrocknung nach Wasserschaden).
Ein fachkundiger Trocknungsservice oder eine Sanierungsfirma sollte stets beauftragt werden, wenn in der Immobilie ein Rohrbruch erkannt wird. Auch bei eintretender Feuchtigkeit infolge eines Hochwassers oder Sturms leistet sie schnelle Hilfe. Das Wichtigste ist hierbei stets, dass die Sanierung professionell und auf die jeweilige Situation vor Ort angepasst erfolgt.
Ablauf einer Trocknung vom Profi: So funktioniert eine Wasserschadensanierung
Eine Sanierung mit Hilfe einer Trocknungsfirma läuft in mehreren Schritten ab. Der erste Schritt ist dabei stets, die Leckage ausfindig zu machen (ggf. Lecksuche / Leckageortung durch eine Leckortungsfirma) und diese, soweit es möglich ist, auch direkt abzudichten. Lässt sich der fortwährende Austritt von Wasser erfolgreich verhindern, muss unter Umständen noch stehendes Wasser im Raum abgepumpt werden. Danach kann es mit einer professionellen Bautrocknung losgehen, wofür der Trocknungsservice in der Regel spezielle Kondensations- oder Absorptionstrockner verwendet. Bei Decken und Wänden genügt häufig eine Trocknung von außen – ist der Boden bis zum Estrich hin jedoch vollkommen durchnässt, so muss in der Regel zuerst der Bodenbelag entfernt werden – auch, wenn dies mit einem mitunter hohen Aufwand verbunden ist (siehe auch: Estrichtrocknung – Dauer & Kosten). Denn verbleibt hier noch ein kleiner Rest an Feuchtigkeit, dann kann das einige Monate später erneut zu schweren Schäden durch Schimmel im Boden führen (vgl. Raumtrocknung nach Wasserschaden).
Zur Trockenlegung von Decken und Wänden werden in den betroffenen Räumlichkeiten Bautrockner aufgestellt – wie zum Beispiel Luftentfeuchter oder auch Ventilatoren. Für Hohlräume unter Bodenbelägen sind spezielle Luftzugänge, Kernbohrungen oder auch Einschnitte mit einer Säge nötig, damit auch diese verdeckten Bereiche zuverlässig getrocknet werden können.
Welches Gerät vom Trocknungsservice vor Ort eingesetzt wird, entscheidet immer die Fachfirma selbst. Sie entscheidet immer gemäß der Gegebenheiten vor Ort, wie die Wasserschadensanierung am effektivsten durchgeführt werden kann. Die Auswahl des richtigen Luftentfeuchters (siehe Luftentfeuchter bei Wasserschaden, Luftentfeuchter gegen Schimmel) oder Bautrockners hängt natürlich vom Grad des Schadens ab, andererseits aber auch von der Wassermenge und von der zu trocknenden Fläche. Weil diverse Trocknungstechniken sehr komplex sind, ist es immer das Richtige, die Arbeit erfahrenen Experten zu überlassen und nicht auf eigene Faust zu agieren (vgl. Wasserschaden trocknen). Nur sie verfügen über das erforderliche Fachwissen und können auf spezielle, geeignete Geräte zurückgreifen, um die Bausubstanz wieder trockenzulegen. Nur dann kann man sicher gehen, dass eine komplette Trocknung erreicht wird und sich später nicht noch etwa Schimmel bildet (vgl. Schimmelbekämpfung in der Wohnung). Erst, wenn ein Gebäude wieder vollständig durchgetrocknet ist, kann man darin ohne gesundheitliche Risiken wieder entspannt leben.
Wir unterstützen Sie bei einem Wasserschaden!
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