Wenn es in einem Haus oder einer Wohnung zu einem Wasserschaden kommt, so kann dies oft drastische Ausmaße annehmen. Um zu vermeiden, dass es zu einem weitergehenden Folgeschäden kommt, welche die Bausubstanz des Hauses nachhaltig gefährden, kommt es auf schnelles Handeln und auf eine möglichst schnelle Trocknung nach dem Wasserschaden an. Je länger die Trocknung nämlich dauert, desto höher ist auch die Chance, dass es zu weiteren Folgeschäden nach einem Wasserschaden kommt. Wie schnell die Trocknung aber von statten geht, hängt einerseits davon ab, welches Bautrocknungsgerät zum Einsatz kommt, andererseits auch, wie hoch dessen Entfeuchtungsleistung ist. Ebenfalls berücksichtigt werden muss hierbei der Standort des Bautrocknungsgeräts.
Ehe man nun vorschnell nach einem Wasserschaden einen Bautrockner mietet oder sogar kauft, sollte man sich im Vorfeld genauer informieren. Fest steht, dass die heimischen Energiekosten durch den Betrieb eines Bautrocknungsgeräts deutlich steigen werden, da diese Geräte normalerweise Tag und Nacht im Einsatz sind (siehe Stromverbrauch Trocknungsgeräte). Im Fall eines Versicherungsfalls werden diese Kosten (Gebühren für Verleih sowie Energiekosten) jedoch vollständig von einer Versicherung übernommen.
Das Bautrocknungsgerät nach dem Wasserschaden: Warum ist es so wichtig?
Ehe aus einem Wasserschaden ein gravierender Schaden an der Bausubstanz wird, sollte die Feuchtigkeit so schnell wie möglich beseitigt werden – so kann es gar nicht erst zur Bildung von Schimmel kommen (Hausschimmel, Wandschimmel). Dieser kann schließlich unsere Gesundheit, aber auch das Mauerwerk nachhaltig schädigen. Decken, Böden und Wände, die nass geworden sind, müssen so zeitnah wie möglich trockengelegt werden.
Eine prinzipielle Voraussetzung für eine möglichst schnelle Schadenbehebung ist dabei vor allem, dass Bautrockner leistungsstark arbeiten (Entfeuchtungsleistung in Liter pro Tag) und einen Raum in kurzer Zeit vollständig trocknen. Hierbei kommt es jedoch auf die entsprechende Dimension an, da diese zur Raumgröße passen muss. Ist das Gerät zu klein und bringt es nicht die erforderliche Entfeuchtungsleistung mit sich, dann nimmt die Trocknung nur unnötig viel Zeit in Anspruch. Ein zu stark arbeitender Trockner kann jedoch auch für eine längere Trocknungsdauer sorgen – schneller geht es damit in jedem Fall nicht. Der Grund hierfür ist einfach, denn das Wasser muss einen entsprechend längeren Transportweg zurücklegen. Vom Inneren des Mauerwerks wandert die Feuchtigkeit besser nach außen, wenn es sich in flüssiger Form in den Kapillaren befindet. Durch diese feinen Rohrsysteme gelangt es zur Oberfläche des Mauerwerks, wo es schließlich verdunstet.
Wenn nun aber ein viel zu kräftiger Bautrockner installiert wird, so nimmt dieser von der Oberfläche der Wand eine größere Menge an Feuchtigkeit auf, als die Wand „nachliefern“ kann. Das Resultat: Das Wasser verdunstet nicht mehr an der Oberfläche, sondern innerhalb der Wand und wird als Dampf nach außen befördert. Das macht die Trocknung um einiges zeitintensiver als mit einem Bautrockner, der auf die Raumgröße abgestimmt ist (siehe auch: Wand trocken legen).
Der richtige Standort für Bautrocknungsgeräte
Der richtige Standort von Trocknungsgeräten, die nach einem Wasserschaden zum Einsatz kommen, spielt eine enorm wichtige Rolle. Hier lässt sich zwischen unterschiedlichen Arten entscheiden – dem Kondensationstrockner und dem Adsorptionstrockner; beide Arten lassen sich leihen (siehe Bautrockner leihen). Die Geräte werden hierbei stets mittig im Raum positioniert, anschließend kann es mit der Trocknung losgehen.
Was aber, wenn nicht für alle Räume im Haus oder der Wohnung ein Bautrocknungsgerät bereit steht? Dann kommt es besonders auf die Luftzirkulation zwischen den beiden Räumen mit den feuchten Wänden an. Räume, in denen sich kein Bautrockner aufstellen lässt, können zumindest mit einem leistungsstarken Ventilator ausgestattet werden. Er sollte so ausgerichtet werden, dass die Luft zur Zimmertür hin hinaus aus dem Raum geblasen wird. Stehen aber auch von diesen Geräten nicht genügend zur Verfügung, dann sollten Bautrockner alle zwei bis drei Tage neu platziert werden – auf diese Weise lassen sich sämtliche Bereiche gleichmäßig trocknen.
Welche Bautrocknungsgeräte wann und wo am meisten Sinn machen, hängt davon ab, wie umfassend der Wasserschaden ist. Hier sollten sich Betroffene in jedem Fall im Vorfeld von einer Leckortungsfirma oder einer Wasserschaden Firma beraten lassen. Die Vorgehensweise und Gerätschaften unterscheiden sich teilweise von Fall zu Fall, z.B. wenn Estrich getrocknet werden muss.
Weshalb spielt die richtige Raumtemperatur bei der Trocknung eine große Rolle?
Im Zuge einer Kellertrockenlegung oder umfassenden Wasserschadensanierung kommt man um den Einsatz eines professionellen Bautrockners oft nicht herum. Am erfolgreichsten ist die Bautrocknung, wenn die Raumtemperatur sich zwischen 15 und 25 ° befindet. Dabei gilt allerdings: Je höher die Lufttemperatur, desto mehr Wasser kann sie speichern. Sofern die Raumtemperatur also zu niedrig ist, dann kann die Beheizung das Entfeuchten der Wände stark beschleunigen. Liegt die Temperatur bei weniger als 15 °C, dann ist ein Kondensationstrockner darüber hinaus nicht mehr dazu in der Lage, auf volle Leistung zu arbeiten. Schlimmstenfalls geschieht es dann sogar, dass sich im Gerät Eiskristalle bilden und das Trocknungsgerät in den Abtaumodus gerät – auch das sorgt für einen viel langsameren Trocknungsvorgang.
Wie lange dauert die Trocknung mit einem Trocknungsgerät – und was ist dabei wichtig?
Wasserschaden ist nicht gleich Wasserschaden – es gibt unterschiedliche Ausmaße eines solchen Ereignisses, die durchaus zahlreiche arbeitsintensive Tage oder Wochen mit sich bringen können. Eine kleine feuchte Stelle an der Innenwand verbirgt sich leider oft genug ein ausgewachsener Wasserschaden! – Und die Sanierung eines größeren Wasserschadens ist ein komplexes Projekt, das nur mit geeigneten Trocknungsgeräten durchgeführt werden kann (siehe Trocknungstechnik). Wichtig dabei: Ein klassischer Entfeuchter (Luftentfeuchter) reicht dabei nicht aus, denn professionelle Mietgeräte arbeiten deutlich leistungsstärker. Wie schnell eine Trocknung mit einem Trocknungsgerät abläuft, hängt unter anderem auch davon ab, wie groß der Schaden durch das Wasser ist. Prinzipiell lässt sich allerdings sagen, dass die Trocknung im Durchschnitt zwei bis vier Wochen lang andauern kann, in denen das Gerät durchaus pausenlos im Einsatz sein kann.
Die wichtigsten Faktoren dabei führen wir nachfolgend noch einmal im Überblick auf:
- die Größe und Dimension des Bautrockners
- die Temperatur im Raum
- der Standort des Bautrockners
- der Zustand der Bausubstanz
Mieten oder kaufen – was ist besser beim Einsatz eines Bautrocknungsgeräts?
Nach einem Wasserschaden wenden sich nicht wenige Menschen an einen Expertenbetrieb, um eine professionelle Trocknung durchzuführen (vgl. Wasserschäden trocknen, Raumtrocknung, Kellerentfeuchtung). Möchte man diese jedoch selbst durchführen – damit sich die Kosten in Grenzen halten – sollte man vorsichtig sein. Als Erstes muss geklärt werden, ob man Bautrocknungsgerät mieten oder kaufen soll / will. Manchmal macht es Sinn, einen Bautrockner zu kaufen – wie beispielsweise dann, wenn ein Gebäude schlecht abgedichtet ist und der Keller oder die Garage immer wieder feucht werden. Für den einmaligen Einsatz nach einem Wasserschaden oder für die einmalige Haustrockenlegung genügt allerdings meist eine Anmietung (siehe: Adsorptionstrockner mieten).
Welche Variante sich also am besten für den eigenen Zweck eignet, muss stets individuell entschieden werden. Fest steht, dass sowohl das Mieten / Ausleihen eines Bautrocknungsgeräts als auch das Kaufen eines Bautrockners sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringt. Der Kauf ist natürlich teuer, allerdings kann das Gerät auch nach der Beseitigung der Feuchtigkeit bei Bedarf noch genutzt werden, sollte die Luftfeuchtigkeit in einem bestimmten Bereich irgendwann einmal zu hoch sein.
Auf der anderen Seite kann das Mieten eines Bautrockners auch genügen, wenn man ein leistungsstarkes Gerät nutzen möchte, dieses aber danach wieder zurückgeben will. Dafür werden nur einmalige Kosten fällig und das Gerät muss auch nicht gelagert werden. Adsorptionstrockner wie auch Kondenstrockner sind in der Regel schon recht sperrig, und nicht mit einem einfachen Luftentfeuchter zu vergleichen.
Wasser im Keller: Worauf ist bei der Auswahl eines Bautrockners zu achten?
Normalerweise werden Bautrocknungsgeräte bei einer Anmietung pro Tag abgerechnet – sofern es um die reine Anmietung geht. Eine große Rolle spielt dabei jedoch nicht nur der Vergleich mehrerer Anbieter, sondern auch die Beachtung etwaiger Zusatzkosten. Häufig kommen nämlich noch kostenintensive Versandkosten dazu, sofern ein Mietgerät geliefert und abgeholt wird – auch verlangen die Anbieter mitunter eine Kaution, welche erst nach der Rückgabe wieder ausbezahlt wird.
Fazit: Eine umfassende Trocknung ist nach einem Wasserschaden das Wichtigste
Ein Zuviel an Feuchtigkeit im Mauerwerk muss immer (!) beseitigt werden. Wird eine Mauertrockenlegung nicht ausreichend durchgeführt, so dass immer noch zu viel Restfeuchtigkeit in den Wänden verbleibt, so muss diese in jedem Fall entfernt werden. Auch geringste Restmengen können irgendwann zu Schimmelpilzbildung (vgl. Entstehung von Schimmel in der Wohnung) und zur nachhaltigen Schädigung der Bausubstanz führen.
Die meisten Menschen wenden sich nach einem Wasserschaden direkt an eine Fachfirma, die geeignete Maßnahmen empfiehlt und ggf. auch gleich passende Geräte in der Vermietung hat. Natürlich genügt es auch nicht, wenn man feuchte Wasserflecken überstreichen will. Denn das Problem kann sich bis zu einem Meter in das Mauerwerk hinein ziehen und muss durch spezielle Geräte beseitigt werden (vgl.: feuchte Wände sanieren).
Ein hinzugezogener Fachmann weiß genau, worauf es ankommt und welcher Trockner die richtige Wahl ist. In jedem Fall sollte eine professionelle Trocknung immer von einem Experten begleitet werden, der in regelmäßigen Abständen eine Feuchtigkeitsmessung durchführt und prüft, ob noch weitere Maßnahmen notwendig sind oder ob das Problem endgültig behoben worden ist.