Wenn die Wände feucht sind oder sich sogar schon Schimmel zeigt, ist es höchste Zeit, etwas zu unternehmen. Liegt nämlich ein Rohrbruch vor, der unter Umständen sogar innerhalb des Mauerwerks verdeckt ist, muss das Problem schnellstens behoben werden. Für Laien und Hausbesitzer ohne entsprechende Erfahrung lässt sich ein solcher Wasserschaden in der Wand allerdings nur mit größeren Schwierigkeiten orten. Doch spätestens dann, wenn sich deutliche Spuren zeigen oder aus einem Wasserhahn kein Wasser mehr kommt, weiß man, dass etwas nicht stimmt – oft hat sich der Schaden dann schon über mehrere Monate unbemerkt entwickeln können.
Kann ein Rohrbruch nicht rechtzeitig entdeckt werden, sind die Folgen oft verheerend und erfordern eine gründliche Sanierung, um die Schäden wieder zu beheben. Die erste Schwierigkeit bei oder vor der Beseitigung eines Rohrbruchs: Erst einmal muss man den Rohrbruch lokalisieren können, sprich das Leck suchen und finden. Hierfür wird in der Regel die Unterstützung eines Fachmanns gebraucht, der unterschiedliche Methoden zur Ortung von Leckagen anwenden kann. Verschiedene Verfahren der Leckageortung helfen, den Rohrbruch zu lokalisieren und herauszufinden, wo genau sich die Bruchstelle befindet (siehe auch: Leck in Wasserleitung finden).
Welche Folgen ein Rohrbruch haben kann und welche Maßnahmen nach einem Wasserschaden nötig sind, erfahren Sie nachfolgend genauer.
Mögliche Ursachen für einen Rohrbruch
Es gibt viele potenzielle Ursachen für einen Rohrbruch – viele davon lassen sich kaum im Vorfeld verhindern und erst dann erkennen, wenn der Schaden bereits angerichtet ist: Dann funktionieren mitunter verschiedene Geräte nicht mehr oder es tropft nur noch aus dem Wasserhahn.
Ein besonders häufiger Grund für den Rohrbruch ist ganz klassisch die Korrosion. Verrostete Rohre werden irgendwann porös und begünstigen somit den Austritt von Wasser. Zunächst entstehen an einzelnen Stellen kleine Löcher, welche sich immer weiter vergrößern, bis irgendwann kein Wasser mehr durch die Leitung fließt. Ein Rohrbruch durch Korrosion macht sich nicht sofort bemerkbar, vielmehr handelt es sich dabei um einen schleichend voranschreitenden Prozess, der oft Monate braucht, um sich zu entwickeln, dann aber schon gravierende Schäden angerichtet haben kann.
Allerdings kann der Schaden auch durch Materialfehler oder Materialermüdung entstanden sein: Bereits bei der Herstellung der Rohre können Baufehler entstehen, welche sich manchmal erst nach einigen Jahren in Form von Leckagen und Wasserschäden im Haus zeigen. Undichte Nähte oder Verschweißungen sind fast schon eine Garantie dafür, dass irgendwann Wasser aus der Leitung austritt und es aus diesem Grund zu einem Schaden kommt.
Tatsächlich tritt ein Wasserrohrbruch in den meisten Fällen in der kalten Jahreszeit auf. Der Grund dafür ist relativ simpel: Durch die kalten Temperaturen kommt es zur Bildung von Frost, was das stehende Wasser innerhalb der Leitungen gefrieren lässt. Insbesondere bei schlecht isolierten, älteren Rohren ist dies häufig der Fall. Nun dehnt sich Wasser in gefrorenem Zustand aber aus, so dass es zum Platzen der Rohre kommen kann. Gebäude, in denen die Rohre solide isoliert sind, sind vor einem Rohrbruch in der Regel besser geschützt.
Ein ebenfalls möglicher Grund für einen Rohrbruch im Haus können aber auch Schäden sein, die durch Sanierungs- und Renovierungsarbeiten oder einfache Heimwerker-Tätigkeiten im Haushalt entstehen: Bohrt man zum Beispiel ein Loch in die Wand, ohne zu wissen, dass sich genau dort Wasserleitungen befinden, ist der Wasserrohrbruch schnell entstanden und die Wand wird innerhalb weniger Stunden durchfeuchtet (siehe Wasserleitung angebohrt). Häufig wissen Mieter in Wohnungen aber nicht genau darüber Bescheid, wo die Leitungen in den Wänden verlaufen, so dass ein Wasserrohrbuch aus diesem Grund keine Seltenheit ist (siehe auch: Leitungsortung: Wasserleitung finden).
Doch wie geht man richtig vor, wenn es zu einem solchen Schaden kommt? Als Erstes ist es wichtig, die undichte Stelle schnellstens abzudichten, so dass möglichst kein Wasser mehr nachfließen kann. Danach sollte die gesamte Wasserzufuhr abgestellt oder auch der Haupthahn zugedreht werden.
Im Anschluss hilft eine professionelle Trocknungsfirma dabei, den Leitungswasserschaden zuverlässig zu beheben.
Rohrbruch lokalisieren: Welche Möglichkeiten zur Leckageortung gibt es?
Kommt es unerwartet zu einem Rohrbruch, dann ist schnelles Handeln wichtig, um den Schaden noch soweit wie möglich einzudämmen und zu verhindern, dass die Auswirkungen noch schlimmer sind. Daher gilt: Abdichten sollte stets der erste Schritt sein, ebenso muss die Wasserzufuhr unterbrochen werden. Wenn dies erledigt ist, sollte externe Hilfe in Anspruch genommen werden: Dann hilft ein Experte weiter, der mit Unterstützung hochmoderner Geräte für die Leckageortung zuverlässig einen Rohrbruch lokalisieren kann. Hierbei gilt es, keine Zeit zu verschwenden und es kann zu einem noch größeren Schaden kommen – riskant wird es vor allem dann, wenn die Feuchtigkeit mit elektrischen Geräten oder Leitungen in Kontakt gerät. Eine schnelle Ortung des Lecks spielt dabei eine besonders wichtige Rolle – hierfür gibt es unterschiedliche Methoden, die zum Einsatz kommen können.
Feuchtigkeitsmessung
Die Feuchtigkeitsmessung durch einen Fachmann, welche mit entsprechenden Geräten durchgeführt wird, bietet die Möglichkeit, einen Rohrbruch schon besonders früh zu erkennen. Selbst kleinste Bewegungen des Wassers, die im Mauerwerk stattfinden, lassen sich auf diesem Wege erkennen – auch dann, wenn von außen überhaupt nichts sichtbar ist. So bietet sich eine Feuchtigkeitsmessung nicht nur für die Leckageortung an, sondern auch zur Unterstützung einer schnellen Sanierung des Schadens.
Horchtechnik
Bei dieser Methode arbeitet der Fachmann mit einem sehr fein eingestellten Mikrofon, welches die leisesten Geräusche von Wasser erfassen kann. Ein Blick auf den Bauplan des Gebäudes verrät, wo die Leitungen verlaufen – im Anschluss kann der Experte damit beginnen, diesen Bereich abzuhören, ganz ähnlich wie ein Arzt mit einem Stethoskop. Auch Risse und Löcher lassen sich auf diese Art zuverlässig finden, weil das Wasser an solchen Bruchstellen hörbarer abfließt als an anderen Stellen in der Wand. Siehe auch: Rohrbruch in der Wand finden
Thermografisches Verfahren
Experten für die Wasserschadensanierung wissen genau, wie sie auch feinste Rohrbrüche und Löcher aufspüren können. So können sie unter anderem das thermografische Verfahren anwenden, bei dem die Wände und der Boden mit Hilfe einer speziellen Wärmebildkamera untersucht wird. Auf diese Weise lassen sich defekte Stellen oder auch austretende Wärme – also beispielsweise warmes Wasser – auffinden. Sehr effektiv ist die Thermografie insbesondere bei Heizungen, welche hinter Wänden oder auch im Fußboden verbaut sind. So kann ein Rohrbruch zentimetergenau lokalisiert und ohne unnötige Zerstörung der umliegenden Oberflächen beseitigt werden. Denn natürlich bedeutet ein Rückbau von bereits verlegten Bodenbelägen oder verputzten Wänden immer auch einen gewissen Aufwand für Sanierungsarbeiten, der natürlich auch entsprechende Kosten verursachen kann.
Wann ist ein Rohrbruch ein Fall für einen Profi?
Grundsätzlich sollten Hausbesitzer, die nicht über entsprechende fachliche Kenntnisse zur Leckortung von Rohrleitungen verfügen, sich bei einem Wasserschaden aufgrund eines Rohrbruchs immer an einen Fachmann wenden. Nur so kann sichergestellt werden, dass das Leck wirklich korrekt abgedichtet wird. Im Anschluss geht es bei vielen Schäden darüber hinaus auch um eine professionelle Wasserschaden-Trocknung. Wer eine feuchte Wand sanieren möchte, muss wissen, dass dies ohne jegliche Fehler passieren muss, denn ansonsten besteht die Gefahr, dass es irgendwann wieder zu einem erneuten Austritt von Wasser aus der Leitung kommt. Stockflecken und Schimmelflecken an der Wand sind dann garantiert.
Wichtig: Sobald der Schaden entdeckt worden ist, sollte die Gebäudeversicherung des Eigentümers unverzüglich darüber informiert werden. In der Regel ist ein solcher Schaden abgesichert, sofern er nicht selbst verschuldet ist. Zur Sicherheit sollten sich Versicherte aber im Vorfeld bei der zuständigen Versicherungsgesellschaft darüber informieren, welche Schäden wirklich über den Vertrag abgedeckt sind (vgl. auch Rohrbruch: Wer zahlt?).
Fazit | Rohrbruch lokalisieren – Schnelle Hilfe ist das Wichtigste
Ohne Frage ist ein Wasserrohrbuch ein Schaden, der auf die verschiedensten Ursachen zurückgeführt werden kann. Korrosion, Frost, Herstellungs- und Materialfehler sind dabei nur einige der vielen möglichen Gründe für ein Leck in der Leitung. Besonders kritisch ist es natürlich, wenn der Rohrbruch verdeckt ist und sich von außen nicht erkennen lässt – denn dann hat das Wasser im schlimmsten Fall mehrere Monate Zeit, um sich ungehindert in der Wand oder im Boden auszubreiten. Hegt man selbst einen Verdacht auf einen Rohrbruch, ist es anzuraten, nicht unnötig Zeit zu verlieren und sich umgehend an einen Fachmann zu wenden. Dieser kann eine der oben genannten Maßnahmen anwenden, um den Rohrbruch zu lokalisieren. Selbstverständlich müssen im Zuge dessen – bei Mietwohnungen – auch der Hauseigentümer sowie die zuständige Versicherung über den Schaden in Kenntnis gesetzt werden.