Wand trocken legen: Wie geht’s, und welche Kosten erwarten mich?

Eine feuchte Wand trocken legen, wenn vielleicht schon der ganze Keller mittlerweile nass ist – das ist für so manchen Hausbesitzer ein großes Problem. Denn nasse Wände führen regelmäßig zu Schimmel, und das ist gesundheitsgefährdend. – Zum Trockenlegen von Wänden gibt es mittlerweile zahlreiche Verfahren. Allerdings ist es wichtig, die Unterschiede zu kennen.

Im folgenden Artikel informieren wir, was Sie jetzt wissen müssen. Und wenn es um die Beseitigung von Feuchteschäden und die Abwicklung von Wasserschäden mit Versicherungen geht, dann ist die Deutsche Schadenshilfe Ihr Ansprechpartner! Wir verfügen über ein professionelles Experten-Netzwerk bestehen aus:

  • Sachverständigen (Gutachtern)
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Fachexperte Jens Hoffmann |
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Lesedauer: 10 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Welche Ursachen haben feuchte Wände in einem Haus?

Eine feuchte Wand oder ein nasser Keller führt mitunter schnell zu einem Befall mit Schimmelpilzen (Schimmel an der Wand). Die Ursache des feuchten Mauerwerks ist dabei häufig eine falsche oder auch schlichtweg nicht vorhandene Perimeterdämmung in den Kellerräumen – oder aber, es gibt keine Horizontalsperre oder weitere Abdichtungen (vgl. Wasser kommt durch Wand im Keller).

Der Eintritt von Wasser in ein Gebäude kann ganz plötzlich und ohne Vorwarnung stattfinden – das kann sowohl für Mieter als auch für Eigentümer von Gebäuden problematisch werden. Gründe dafür können unter anderem  Hochwasser durch Starkregen, ein erhöhter Grundwasserspiegel (drückendes Grundwasser), eine schlechte Ableitung des Regenwassers oder auch eine höhere Bodenfeuchtigkeit in der Erde sein.

Trockenlegung der Mauer | Nach einem solchen Wasserschaden (Überflutung, Überschwemmung) müssen immer Profis ran, um Schäden an der Bausubstanz sicher auszuschließen. Die Kosten einer Mauertrockenlegung bzw. Sanierung nasser Wände übernimmt (hoffentlich) die Versicherung. (© Robert Kneschke / stock.adobe.com)
Trockenlegung der Mauer | Nach einem solchen Wasserschaden (Überflutung, Überschwemmung) müssen immer Profis ran, um Schäden an der Bausubstanz sicher auszuschließen. Die Kosten einer Mauertrockenlegung bzw. Sanierung nasser Wände übernimmt (hoffentlich) die Versicherung. (© Robert Kneschke / stock.adobe.com)

Doch auch Wasserrohrbrüche (siehe Wasserrohrbruch erkennen), undichte Leitungen oder versandete Drainagen sind mitunter dafür verantwortlich. In solchen Fällen kann das Wasser auch über einen längeren Zeitraum hinweg in ein Gebäude gelangen.

Bei älteren Gebäuden fehlt manchmal die Horizontalsperre vollständig, bei neueren Gebäuden kann es an einer fehlerhaften Perimeterdämmung liegen. Letztere ist der wichtigste Schutz vor Feuchtigkeit des Kellers, der aus wasserresistenten und widerstandsfähigen Wärmedämmplatten sowie einer Schutzbeschichtung besteht.

Sofern die Perimeterdämmung Schwachstellen aufweist, können die Kapillaren – feine Haar-Röhren im Gemäuer – Wasser aufnehmen und es nach oben leiten. Dies wird auch als aufsteigende Nässe bezeichnet (aufsteigende Feuchtigkeit).

Die Kondensation an kalten Wänden im Haus

Mit Hilfe eines Hygrometers lässt sich sowohl in Wohnräumen als auch im Freien die relative Luftfeuchtigkeit feststellen (siehe auch: Feuchtemessung). Herrscht zum Beispiel eine Temperatur von 20 °C, dann kann ein Kubikmeter Luft maximal 17,3 g Wasser als Dampf enthalten. In diesem Fall wäre die Luft zu 100 % gesättigt – ein höherer Wert ist bei dieser Temperatur nicht möglich. Sofern noch weiterer Wasserdampf hinzukommt, wie es in Badezimmern und Küchen oft der Fall ist, kondensiert die Feuchtigkeit und zeigt sich in Form von Wassertropfen an Glasscheiben, Spiegeln und Fliesen. Siehe auch: Wand feucht aber kein Schimmel.

In kalten Bereichen des Raums – wie in Ecken, an Fassadenwänden oder hinter größeren Schränken – reduziert sich die Temperatur der Raumluft, wodurch sie Feuchtigkeit abgibt, da sie dieselbe Menge wie zuvor nicht mehr speichern kann. Und kann sich die Feuchtigkeit hier erst einmal absetzen, dann zeigen sich mitunter gelbe Stockflecken an der Wand oder es kommt zur Bildung von Schimmel, etwa grüner Schimmel an der Wand, gelber Schimmel an Tapete sowie weitere Schimmelarten. Hier kommen dann schnell Fragen zum möglichen Verfahren der Trockenlegung auf. Wie stoppt man die Schimmelbildung?

Feuchte Wand trocken legen: Wie vorgehen, und was kosten Profis? (© filins / stock.adobe.com)
Feuchte Wand trocken legen: Wie vorgehen, und was kosten Profis? (© filins / stock.adobe.com)

Wann sollte bei Feuchtigkeit im Mauerwerk gehandelt werden?

Dass eine Wand trockengelegt werden muss, bemerkt man oft leider zu spät. Natürlich gibt es auch Fälle, in denen jeder sofort weiß, dass gehandelt werden muss – wie zum Beispiel dann, wenn eine Wasserleitung platzt. In so einem Fall muss das Wasser umgehend abgestellt und der Klempner gerufen werden. Im Anschluss wird die Nässe beseitigt. Sofern Wände dabei durch die Feuchtigkeit zu Schaden gekommen sind, sorgt ein Bautrockner für Abhilfe.

Komplizierter ist es, wenn Feuchtigkeit sich aber unbemerkt und schleichend im Mauerwerk ausbreiten kann. Kann das Problem einer Wand von außen nicht angesehen werden oder lässt sich die Feuchtigkeit nur vermuten, ist es Zeit, einen Experten für das Trockenlegen hinzuzuziehen. Er kann mit speziellen Messgeräten herausfinden, ob und wie feucht eine Wand bereits ist (Feuchtigkeitsmessung Wand).

Doch spätestens dann, wenn die ersten unmissverständlichen Begleiterscheinungen auftreten, gilt es zu handeln. Das sind unter andrem Salzausblühungen, Verfärbungen des Putzes oder auch Stockflecken und Schimmel. Ob die Durchfeuchtung bereits weit fortgeschritten ist, lässt sich nur durch einen Gutachter einer Fachfirma ermitteln (Sachverständiger Feuchteschäden). Hier gilt es also, sich im Zweifel lieber auf die Meinung eines Experten zu verlassen (siehe auch: Trocknung nach Wasserschaden).

Feuchte Wand trocken legen: Welche Methoden zur Bautrocknung gibt es und wie bekomme ich eine nasse Wand trocken?

Inzwischen kann aus unterschiedlichen Methoden gewählt werden, mit denen sich eine Wand trocken legen lässt. Grundsätzlich müssen allerdings lediglich zwei Hauptfragen dabei beantwortet werden:

  • Welche Methode eignet sich für die einzelnen Umstände am besten?
  • Und wie teuer sind diese?

Sofern in den Kellerräumen sowohl die horizontale als auch die vertikale Sperrung nicht mehr richtig funktionieren, bleibt oft nur übrig, das Haus rund um seine Fassade bis zur Unterkante des Fundaments herauszugraben. Altbauten können so zum Beispiel einen neuen Isolieranstrich erhalten oder man bringt eine Dämmung aus Perimeterplatten auf, welche wiederum mit Sperrbahnen aus Kunststoff ausgestattet werden. Die äußere Schutzschicht stellen hierbei Noppenbahnen dar (siehe Haus abdichten, Keller abdichten außen). Ein solches Verfahren der Außenabdichtung bringt natürlich viel Arbeit mit sich, gleichzeitig bietet es aber den Vorteil, dass sich die vertikale Isolierung auch ohne die Hilfe eines Fachmanns als Heimwerker erledigen lässt (wenngleich wir das nicht empfehlen, sondern zur professionellen Sanierungsfirmen raten). Problematisch ist häufig, dass sich einige Häuser nicht mehr so einfach freilegen lassen, ohne dass dabei die Außengestaltung auf dem Grundstück zu Schaden kommt.

Eine andere Variante ist das sogenannte Injektionsverfahren. Hierbei lässt sich feucht gewordenes Mauerwerk relativ unkompliziert wieder trockenlegen (vgl. Feuchteschäden im Mauerwerk sanieren). Mit der Hilfe einer Injektion lassen sich spezielle Chemikalien in die Wände einbringen, welche für einen wirksamen Verschluss der Kapillaren sorgen. Dies verhindert das weitere Aufsteigen der Feuchtigkeit. Auf diesem Wege lässt sich nachträglich eine horizontale Sperre im Bereich des Fundaments herstellen, welche insbesondere in zahlreichen älteren Gebäuden nicht mehr vorhanden ist. In jedem Fall sollte durch einen Fachmann festgestellt werden, ob die Injektionsmethode tatsächlich die richtige bzw. geeignet ist. Denn das Trockenlegen einer Wand kann nur dann funktionieren, wenn eine Wand nicht vollständig nass geworden ist und die Kapillaren die flüssigen Chemikalien noch absorbieren können. Ehe man mit der Injektion beginnen kann, muss manchmal zuerst ein aufwändiges Trocknen des Gemäuers erfolgen (siehe auch: Mauerwerkstrockenlegung Verfahren, Mauer trocken legen).

Ganz ähnlich funktioniert das Hochdruck-Injektionsverfahren. Bei dem die Flüssigkeit unter hohem Druck in das Gemäuer gepresst wird. Weil für diese Arbeiten jedoch spezielle Werkzeuge erforderlich sind, lassen sich diese nicht so einfach selbst ausführen, sondern erfordern das Geschick und Equipment eines Experten. Ist die Nässe stärker fortgeschritten, so bietet sich die Injektion mittels des Niederdruckverfahrens an. Hierbei finden zwar ebenfalls Bohrungen statt, allerdings lässt sich das Dichtungsmittel gleichmäßig und schnell in die Wände pressen.

Wände trocken legen mit Hilfe von Infrarotwärme

Bei der Infrarotstrahlung handelt es sich um nichts anderes als um Wärmestrahlung. Hierbei werden die Heizplatten in einem Abstand von rund 10 cm vor die nassen Wände platziert. Die Strahlung kann die Feuchtigkeit innerhalb er Wände erwärmen, so dass es nach außen hin nach und nach verdunstet. Aus den Räumen wird es schließlich durch Lüften oder auch mit der Hilfe eines Bautrockners abgeleitet. Auf diese Weise kommen weder Staub noch Lärm zustande. Sind die Wände besonders dick, dann ist es mitunter erforderlich, die Heizplatten nach einigen Stunden kurzzeitig auszuschalten, damit die Kapillaren das Wasser aus den tieferen Schichten nachziehen. Je nachdem, wie stark die Wände durchfeuchtet sind, kann die Trocknung mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Wand trocken legen mit Bautrocknern: Das können Adsorptions- und Kondensationstrockner

Bautrockner sind nicht selten mehrere Tage oder gar Wochen im Einsatz, wenn es darum geht, feucht gewordene Räume wieder trocken zu legen. Solche Trocknungsgeräte kommen mitunter dann zum Einsatz, wenn nasse Wände durch einen Rohrbruch, Überschwemmungen oder anderen Umständen entstanden sind.

Professionelle Geräte zur Haustrockenlegung können schnell mehrere tausend Euro kosten (s.a. Trocknungstechnik) – die kleinsten Varianten sind allerdings schon ab rund 300 Euro erhältlich und weisen eine relativ simple Funktionsweise auf. Sie saugen die Raumluft an und leiten sie über Kühlrippen weiter. Die Luft kann dann abkühlen und der Wasserdampf, welcher in ihr enthalten ist, kondensiert, so dass Wassertropfen entstehen. Die Tropfen sammeln sich wiederum in einem Auffangbehälter. Nun wird die getrocknete kühle Luft erneut erwärmt und anschließend in den Raum zurückgeführt – so kann sie erneut Feuchtigkeit speichern.

Je nach Gerät kann sich die Leistung sehr von den einzelnen Modellen unterscheiden, doch auch die Raumgröße und das Fassungsvermögen der Sammelbehälter spielen eine Rolle. Es ist wichtig, sie in regelmäßigen Abständen zu entleeren oder zumindest mit einem Abwasserschlauch auszustatten. Weil sie aber keinen Abluftschlauch erfordern, lassen sie sich praktisch überall einsetzen. Sind die Temperaturen jedoch sehr niedrig, kann es passieren, dass es zu einer Vereisung des Verdampfers kommt. Deshalb empfiehlt es sich, bei kalten Temperaturen unbedingt ein Gerät mit einer integrierten Abtaufunktion zu verwenden. Wer keinen Bautrockner kaufen möchte, kann sich ein solches Gerät auch mieten (siehe Bautrockner mieten): Pro Tag kosten diese je nach Modell und Anbieter in der Regel zwischen 10 und 20 Euro (siehe Kosten Bautrockner).

Die zweite Möglichkeit ist die Nutzung eines Adsorptionstrockners. Sie arbeiten mit der Hilfe zweier Luftströme und erfordern, um funktionieren zu können, einen hygroskopischen Stoff – der also dazu in der Lage ist, der Luft Wasserdampf zu entziehen. Hierbei kann es sich beispielsweise um Calciumchlorid oder auch um Silicagel handeln. Wichtig ist, dass der Stoff immer wieder durch Erwärmen regeneriert wird – ansonsten nimmt seine Aufnahmefähigkeit ab. Die auf diesem Wege getrocknete Luft wird im Anschluss wieder dem Raum zugeführt. Der zweite Luftstrom leitet die nasse, warme Luft dagegen durch einen Abluftschlauch ins Freie. Das bringt allerdings auch eine gewisse Einschränkung hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten mit sich, da die Geräte somit nicht gut transportiert werden können. Ein Vorteil des Adsorptionstrockners ist allerdings, dass er sich auch ohne Probleme bei Temperaturen um den Gefrierpunkt einsetzen lässt.

Feuchte Wand trocken legen (© Robert Kneschke / stock.adobe.com)
Feuchte Wand trocken legen (© Robert Kneschke / stock.adobe.com)

Wie hoch sind die Kosten für die Mauerwerkstrockenlegung insgesamt?

Um eine Fläche von 10 m² Wand zu trocknen, sind verschiedene Arbeiten erforderlich – diese bringen natürlich auch Kosten mit sich. Zum Entfernen des Putzes und zum Trocknen berechnen Fachfirmen in der Regel Kosten zwischen 400 und 800 Euro. Farbe, Grund und Putz können schnell zwischen 600 und 700 Euro kosten, während die Materialkosten sogar bis zu 1.000 Euro betragen können. Um eine Wand neu zu verputzen und erneut zu streichen, fallen mit der Unterstützung eines Fachbetriebs durchschnittlich zwischen 500 und 800 Euro an Kosten an. Die insgesamte Summe, um die genannte Fläche trockenzulegen, kann somit zwischen 1.500 und 2.500 Euro betragen. Hierbei kommt es natürlich immer auch auf den Aufwand und auf die erforderlichen Tätigkeiten an (vgl. Kellerentfeuchtung und Kellertrockenlegung von innen, feuchte Wand von innen abdichten).

Abschließend bleibt zu sagen: Feucht gewordene Wände zu trocknen ist wichtig. Wenn eine Kellerwand aufgrund Feuchtigkeit zu Schaden gekommen ist, kommt man um eine umfassende Haustrockenlegung nicht herum. Allerdings muss zur Behebung der Schäden nicht unbedingt selbst ein teurer Bautrockner erworben werden – man kann sich auch einen Kondensations- oder Adsorptionstrockner mieten, was natürlich deutlich preiswerter ist. Gern vermitteln wir Ihnen entsprechende Dienstleister.

Jens Hoffmann
Leiter Sachschaden

Wir unterstützen Sie sofort bei der erfolgreichen Schadensabwicklung.

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