Was ist ein Wasserschaden (im Sinne von Versicherungen)?
Ein Wasserschaden kann mehrere Ursachen haben. Wetterbedingt entstehen Schäden häufig nach Starkregen oder durch Überschwemmungen in Rahmen von Hochwasser. Noch häufiger aber als klassische Leitungswasserschäden sowohl an Wasserleitungen (siehe Wasserrohrbruch) als auch an der Heizung (siehe Heizung undicht). Auch kann es vorkommen, dass ein Schlauch an elektrischen Geräten wie dem Geschirrspüler oder der Waschmaschine platzt.
Zu den sogenannten Havarieschäden wiederum zählen zum Beispiel ein geplatztes Aquarium oder eine übergelaufene Badewanne. Um welchen Schaden auch immer es sich handelt: Ein Wasserschaden sollte so schnell wie möglich behoben werden, um Wasserschaden Folgeschäden an der Bausubstanz wie einer Schimmelbildung vorzubeugen (vgl. nach Wasserschaden Schimmelbildung).
Bautrocknungsgeräte und Luftentfeuchter sind bei einer Bautrocknung die erste Wahl. Sie können sich solche Geräte zur Bautrocknung mieten oder eine Fachfirma beauftragen (Trocknungsservice, Trocknungsfirma in der Nähe finden). Zunächst aber ist es wichtig, dass eine umfassende Schadensanalyse durch einen Gutachter erfolgt. Er kann Ihnen auch raten, welches Verfahren der Wasserschadenbeseitigung für Ihr Gebäude am besten geeignet ist. Wir empfehlen Ihnen gerne einige unabhängige Schadengutachter.
Wo kann man Geräte für Bautrocknung mieten?
Möchten Sie Ausrüstung zur Bautrocknung mieten, können wir Ihnen diverse Anbieter empfehlen. Das Mieten von Bautrocknern hat den Vorteil, dass Sie sich die kostenintensiven Geräte nicht selbst kaufen müssen, zumal Sie diese wahrscheinlich in absehbarer Zukunft kein zweites Mal benötigen werden. Idealerweise entscheiden Sie sich für Bautrocknungsgeräte mit einer maximalen Entfeuchtungsleistung. Experten nutzen Kapazitätsrechner für die Gebäudetrocknung, um Feuchteschäden schnell und effizient zu beseitigen (siehe Gebäudetrocknung Firma). Je nach Größe und Leistung des Gerätes müssen Sie für die Bautrocknermiete mit wöchentlichen Kosten zwischen 40 und 100 Euro rechnen (siehe Bautrocknungsgeräte mieten). Sie können natürlich auch eine Trocknungsfirma beauftragen, welche die Maßnahmen zur Trockenlegung (vgl. auch: Mauer trocken legen) fachgerecht ausführt. Wir können Ihnen einige kompetente Firmen empfehlen, die moderate Preise / Kosten haben.
Welche Arten der Bautrocknung gibt es?
Je nachdem, welche Bausubstanz Ihr Gebäude hat, sind unterschiedliche Trocknungsarten zu empfehlen. Man unterscheidet drei Arten der Bautrocknung:
- die Raumtrocknung
- die Dämmschichttrocknung
- die Estrichtrocknung
Die Raumtrocknung, die mit einem Kondenstrockner oder einem Adsorptionstrockner durchgeführt wird, kommt in den meisten Fällen nach einem Wasserschaden zum Einsatz (vgl. Raumtrocknung nach Wasserschaden). Auch bei einem Neubau während der Rohbauphase werden diese Trockner häufig verwendet. Hauptziel ist es, dem Raum, der Luft oder der Bausubstanz Feuchtigkeit zu entziehen. Ist Ihr Heizungsrohr undicht oder hatten Sie einen Rohrbruch unter der Badewanne und einen daraus resultierenden Wasserschaden, kommen Trocknungsgeräte wie der Kondenstrockner zur Wasserschadenbeseitigung zum Einsatz. Das Ziel ist es, der Raumluft Feuchtigkeit zu entziehen.
Bei der Dämmschichttrocknung kommen ebenfalls vorgenannte Bautrockner, jedoch gemeinsam mit Hochleistungsverdichtern, zum Einsatz. Unterschieden wird bei der Dämmschichttrocknung zwischen Unterdruck- und Überdruckverfahren.
Zur Trocknung von Estrich und der darunter liegenden Dämmschicht nutzt man spezielle Verfahren der Estrichtrocknung. Estrich ist im Raum der Untergrund für alle Arten von Fußbodenbelägen. Bei dieser Art der Trocknung, die relativ zerstörungsarm ist, wird trockene Luft direkt unter den Estrich und in die Dämmschicht geleitet. Diese Luft nimmt bei der Estrichtrocknung die Feuchtigkeit auf.
Ganz ähnlich funktioniert die Hohlraumtrocknung: Trockene und warme Luft wird mittels Überdruck direkt in die Dämmschicht gepresst. Sie vermischt sich mit der Feuchtigkeit und entweicht anschließend über die Dehnungsfugen (siehe Hohlraumtrocknung).
Die Fachfirmen (Sanierungsfirmen), die wir Ihnen vermitteln, wissen genau, welche Art der Maßnahme für Ihren Wohnraum in Frage kommt und wie Sie einer erneuten Durchfeuchtung der Raumluft vorbeugen. Siehe auch: Wasserschaden-Sanierung Hamburg, Wasserschadenbeseitigung München, Wasserschäden-Firmen in Berlin.
Wie lange dauert eine technische Bautrocknung nach einem Wasserschaden?
Wie lange eine Trocknung dauert, kann man pauschal nicht beantworten. Die Trocknungsdauer ist unter anderem von folgenden Faktoren abhängig:
- Größe der beschädigten Fläche
- Einwirkdauer des Wassers
- Witterungsbedingungen
- betroffene Bausubstanz
- verwendete Trocknungsmethode
Sind Wände oder Böden zum Beispiel nur oberflächlich durchfeuchtet, nimmt die Trocknung nur wenige Tage in Anspruch. Erfolgt diese professionell durch eine Fachfirma, sind keine Folgeschäden zu erwarten. Anders sieht es aus, wenn sich der Rohrbruch direkt im Mauerwerk befindet. In diesem Fall muss man mit einer Trocknungszeit zwischen 14 Tagen und sechs Wochen rechnen. Wenn die komplette Bausubstanz durchfeuchtet ist (vgl. Feuchteschaden Wand), ist die Bautrocknung als Teil einer umfangreichen Schadensanierung eine langwierige Angelegenheit und kann sich bis zu drei Monate hinziehen.
Wie hoch sind die Stromkosten für eine Bautrocknung?
Die Stromkosten für Bautrocknungsgeräte sind ein nicht unerheblicher Kostenfaktor bei der Sanierung. Nach einem Wasserschaden ist das Wasser meist tief in das Mauerwerk gedrungen. Aus diesem Grund ist es erforderlich, Trocknungsgeräte durchgehend laufen zu lassen; häufig über einen Zeitraum von mehreren Wochen.
Neben dieser Betriebsdauer spielt natürlich auch die Leistung des Gerätes eine Rolle bei der Berechnung des Stromverbrauchs, ebenso wie der Preis für eine Kilowattstunde Strom. Je nachdem, welche Art des Trocknungsgerätes eingesetzt wird, hat dieses eine Leistung zwischen 300 und 2.000 Watt. Läuft es rund um die Uhr, verbrauchen Sie also zwischen 7 und 40 Kilowattstunden Strom am Tag.
Setzt man einen Strompreis von 40 Cent pro Kilowattstunde zugrunde, liegt der Verbrauch also zwischen 2,80 und 16 Euro am Tag. Muss das Gerät einen ganzen Monat dauerhaft im Einsatz sein, zahlen Sie also knapp 500 Euro. Somit machen die Stromkosten für die Trocknung der Raumluft den größten Teil der Kosten nach der Sanierung eines Wasserschadens aus. Weiterhin sollten Sie Kosten für die Reparatur der Wasserleitung (siehe Rohrbruch reparieren), Kosten für die Wand- und/oder Bodensanierung sowie eventuellen Schäden an Möbeln und Teppichen einplanen. Je nach Anbieter kostet eine Wasserschadensanierung mehrere tausend Euro. – Entsprechend hakelig ist unter Umständen dann auch die Regulierung / Kostenzusage über die beteiligten Versicherungen. Oft schicken diese erst ihren eigenen Gutachter, dann verzögert sich die Bearbeitung und schließlich will manche Assekuranz den Schaden nicht komplett bezahlen. – Dann hilft es oft nur, einen in der Thematik erfahrenen Fachanwalt einzuschalten (Anwalt Versicherungsrecht), der in Ihrem Interesse Druck bei der Versicherung macht. – Gern vermitteln wir Ihnen erfahrene Rechtsanwälte aus dem Umfeld von Wasserschäden und Gebäude-/Hausratversicherungen aus unserem Experten-Netzwerk.
Damit es im Nachhinein keine Unstimmigkeiten gibt, entscheiden Sie sich am besten für Trocknungsgeräte, in denen ein Stromzähler verbaut ist. Dieser sollte MID-konform und geeicht sein. So können Sie Ihren Stromverbrauch genau nachweisen. An welche Versicherung Sie sich wenden müssen, erfahren Sie im nächsten Abschnitt, siehe außerdem: Wasserschaden – was kann ich geltend machen?
An welche Versicherung muss ich mich wenden und wie kann ich den Schaden geltend machen?
Zunächst einmal: Ihre Versicherung zahlt nicht bei jedem Wasserschaden. Wurde er von Ihnen selbst durch grobe Fahrlässigkeit verursacht, werden Sie unter Umständen auf den Kosten für die Sanierung sitzen bleiben, oder zumindest nur anteiligen Schadenersatz durchsetzen können. Auch stellen Sie sich sicher die Frage: An welche Versicherung muss ich mich wenden?
- Sind Sie Eigentümer eines Gebäudes, wenden Sie sich an Ihre Wohngebäudeversicherung (siehe Gebäudeversicherung Leistungen).
- Hat ein Dritter den Schaden verursacht, springt die Private Haftpflichtversicherung ein (siehe Haftpflichtversicherung Wasserschaden).
- Bei Wasserschäden am Inventar (Hausrat, Gegenstände im Inneren der Wohnung bzw. des Hauses) hingegen sollten Sie sich an die Hausratversicherung wenden (siehe Wasserschaden Hausratversicherung).
Grundsätzlich zahlt die Wohngebäudeversicherung für einen Leitungswasserschaden und die daraus resultierenden Schäden an Wänden, Decken und Böden. Die Wohngebäudeversicherung kommt also für Schäden an baulichen Bestandteilen auf. Schäden an Möbeln oder sonstiger Wohnungseinrichtung hingegen werden durch die Hausratsversicherung reguliert. Für Haushaltsgeräte und ähnliches wird meist der sogenannte Wiederbeschaffungswert zugrunde gelegt, der deutlich niedriger sein kann als der ursprüngliche Kaufwert.
Leckortung: Bei einem Wasserschaden unverzichtbar
Ist Ihre Waschmaschine ausgelaufen, wissen Sie sofort, woher der Wasserschaden kommt. Häufig aber sehen Sie nur Wasserflecken an der Wand und können deren Herkunft nicht einordnen. Es muss also vor den Trocknungsarbeiten und weiteren Arbeiten zum Entfernen der Wasserflecken von der Wand erst einmal eine Leckortung durchgeführt werden.
Übrigens: Ein Wasserschaden kann auch durch Ihre Heizung ausgelöst werden. Wenn ein Heizungsrohr platzt, ist ein Wasserschaden wahrscheinlich, vgl.: Leckortung Heizung.
Auch für die Leckortung können wir Ihnen zahlreiche kompetente Anbieter vorschlagen. Für die Leckortung stehen zahlreiche Maßnahmen zur Auswahl, zum Beispiel die Druckprüfung, die Feuchtigkeitsmessung, die Endoskopie oder die Elektroakustik. Undichtigkeiten in Heizungs-, Wasser- und Abwasserleitungen (bei Abwasserschäden, Abwasserrohrbruch) oder in der Gebäudesubstanz selbst können so schnell erkannt werden.
Aus welchem Grund auch immer Sie eine professionelle Bautrocknung benötigen: Wir können Ihnen kompetente Fachfirmen aus dem Experten-Netzwerk der Deutschen Schadenshilfe empfehlen. Nehmen Sie noch heute Kontakt auf!