Wasserschadensanierung: Kosten in Milliardenhöhe für Versicherungen
Die am häufigsten regulierten Schäden der Versicherer sind Wasserschäden. Hauswasseranschlüsse und Versorgungsleitungen stehen unter Druck. Sie verzeihen keine Materialfehler oder Installationsmängel. Über 3 Milliarden Euro haben die Versicherungen 2019 für die Behebung der Folgen von Leitungswasserschäden ausgegeben. In diesem Wert sind Hochwasserschäden und unversicherte Rohrbrüche noch nicht einmal erfasst.
Die Milliardenleistung lässt erahnen, welche Kosten Schäden durch Wasser hervorrufen. Wasser verträgt sich schlecht mit vielen Materialien eines Hauses. Deshalb wird beim Bau alles getan, um das Gebäude vor Feuchtigkeit zu schützen. Dach und Fenster werden so verbaut, dass kein Niederschlagswasser in das Haus eindringen kann. Die Dampfsperre verhindert, dass das Kondensat aus der Atemluft die Qualität der Bausubstanz beeinträchtigt. Aquastop-Technologie und Sensoren helfen, Schäden an Wasserverbrauchsstellen früh zu erkennen.
Doch wie die Schadenszahlungen der Versicherungen erkennen lassen, kommt es trotzdem zu zahlreichen Schäden. Die Kosten der Wasserschadensanierung sollten Sie keinesfalls unterschätzen. Wir zeigen Ihnen, welche Aufwendungen in einem Schadensfall durch Wasser entstehen.
Erster Kostenfaktor: Der Umfang einer Wasserschadensanierung
Sie kommen aus dem Urlaub nach Hause und stellen fest, dass Ihr Haus unter Wasser steht. Die Böden sind überschwemmt. Sie begeben sich sofort auf die Suche nach der Ursache. Aus dem Zuleitungsrohr eines Heizkörpers rinnt stetig ein feiner Wasserstrahl. Ihre Heizung ist undicht. Auch wenn die Austrittsstelle nur klein ist: An der Wassermenge in Ihrer Wohnung sehen Sie, dass vermutlich während Ihres gesamten Urlaubs Wasser in das Haus gelaufen ist.
Dass bei einer Wasserschaden-Sanierung die Kosten durch den Umfang der Sanierungsarbeiten bestimmt wird, liegt auf der Hand. Die Aufgabenliste ist lang: Das Wasser muss aus dem Haus geleitet werden, eine Bautrocknung muss erfolgen und am Ende steht die bauhandwerkliche Reparatur (siehe auch: Bausanierung Kosten). Hat das Wasser lange im Haus gestanden und sich erwärmt, kann die Schimmelbeseitigung ein weiterer Punkt sein (siehe: Schimmel nach Wasserschaden).
Nachdem an der schadhaften Stelle eine Notreparatur erfolgt ist, leiten Sie das Wasser aus dem Haus. Bei einem Raum über der Erdgleiche werden Sie diese Aufgabe mit Eimern und Wischlappen lösen. Ein vollgelaufener Keller jedoch benötigt oft leistungsfähige Pumpen. Anschließend wird eine Trocknung vorgenommen (vgl. auch Kellertrockenlegung, Kellerentfeuchtung).
Mit der Qualität der Bautrocknung legen Sie den Grundstein zur wirksamen Vermeidung von Folgeschäden. Trocknungsfirmen sind für diese Tätigkeit spezialisiert und verfügen über leistungsfähige Trocknungsgeräte.
Der Umfang erforderlicher Bauarbeiten bestimmt bei einer Wasserschadensanierung die Kosten maßgeblich mit. Liegen Rohre unter dem Putz muss oft ein Teil der Wand zurückgebaut werden. Hat Wasser lange auf einem Laminat- oder Holzfußboden gestanden, wird dieser aufgenommen und entsorgt. Fliesenböden lassen sich häufig trocknen.
Zweiter Kostenfaktor: Die Dauer der Wasserschaden-Sanierung
Bei den Kosten der Wasserschadensanierung denken Sie auch an den Stromverbrauch. Ob ein Trocknungsgerät zwei oder vier Wochen für 24 Stunden in Betrieb war, sehen Sie an Ihrem Verbrauchszähler. Um zu wissen, wie hoch bei einer Wasserschaden-Sanierung die Kosten der Trocknung tatsächlich sind, müssen Sie die Leistungsklasse des Trocknungsgerätes und den Grad der Durchfeuchtung kennen. Bei einem Rohrbruch kann eine große Menge Leitungswasser innerhalb kurzer Zeit ausströmen. Welche Menge Wasser der Estrich und die Wände aufgenommen haben, zeigt eine Messung mit speziellen Messgeräten an (vgl. Feuchtigkeitsmessungen, CM Messung). Während die Trocknungsgeräte laufen, wird an besonderen Messpunkten immer wieder kontrolliert, wie viel Feuchtigkeit noch in der Wand ist.
Neben der Trocknung führen auch Baureparaturen zu Kosten. Der Umfang der Bauarbeiten richtet sich wiederum nach der Wassermenge, dem Austrittsort und dem Zustand des Hauses. Ist das Gebäude bereits älter oder wurden viele Trockenbaumaterialien verbaut, ist es sehr wahrscheinlich, dass durchnässte Baustoffe entfernt werden. Zeigt sich ein Wasserschaden an der Decke kann es sein, dass der gesamte Fußboden im Raum darüber aufgenommen werden muss.
Nach der Trocknung, dem Rückbau und der Erneuerung von Teilen des Baukörpers folgen Maler- und Tapezierarbeiten. Erfolgreich ist die Sanierung jedoch erst, wenn alle Feuchtigkeitswerte des Hauses normal und die Spuren des Schadens nicht mehr sichtbar sind. Die Sanierungsarbeiten nach einem Wasserschaden können eine beträchtliche Zeit dauern. Diese spiegelt sich in den Kosten wider.
Im Umfeld der Sanierung müssen zudem weitere Tätigkeiten berücksichtigt werden. Die Schadensursache muss beseitigt, ein Wiederauftreten des Schadens vermieden werden. Das kann konkret bedeuten, dass Sie Ihre Heizung oder Rohrleitungen erneuern müssen. Dauern die Arbeiten in Ihrem Haus sehr lange, müssen Sie eventuell Hausrat auslagern. Besteht z. B. durch Schimmel ein Gesundheitsrisiko, benötigen Sie zeitweise eine Ersatzunterkunft.
Ist der Schaden versichert oder nicht?
Betrachten Sie die Wasserschadensanierung Kosten im Hinblick auf Umfang und Dauer der Sanierung wird Ihnen schnell klar, was da auf Sie zukommt. Doch die gute Nachricht ist: Leitungswasserschäden an Ihrem Haus sind in der Gebäudeversicherung versichert. Die Versicherung übernimmt die Kosten der Trocknung und der Bausanierung. Darüber hinaus sieht Ihre Gebäudeversicherung u.U. Leistungen für Hotelkosten vor, wenn das Wohnen im Haus aufgrund des Schadens unzumutbar ist.
Ihre Hausratversicherung hat das Risiko „Leitungswasserschaden“ mitversichert, über diese können Sie sich beschädigte Möbel und Geräte ersetzen lassen.
Ihr Versicherungsschutz besteht bei einem Leitungswasserschaden, auch wenn die Ursache gar nicht in Ihrer Wohnung zu finden ist (vgl.: Wasserschaden durch Nachbarwohnung). Besonders bei hohen Kosten für die Sanierung wird sich Ihr Versicherer einen Teil des Geldes bei der Haftpflichtversicherung Ihres Nachbarn zurückholen.
Doch wenn die Ursache für den Schadensfall kein Leitungswasser ist? Schauen Sie rechtzeitig in Ihren Versicherungsverträgen nach. Wenn Sie eine Elementarversicherung abgeschlossen haben, zahlt Ihre Wohngebäudeversicherung auch bei Hochwasserschäden. Das gilt ebenso für Ihren Hausrat (siehe auch: Elementarversicherung Hochwasser, Hausratversicherung Hochwasser).
Der Rohrbruch im Wasserleitungssystem des Hauses ist für die Versicherung meist ein klarer Fall. Doch sollten Sie immer genau wissen, wie Ihr Versicherer die versicherten Schadensursachen definiert. Wenn die Ursache des Schadens ein Leitungsrohr außerhalb des Gebäudes war und diese Schäden von Ihrem Versicherungsschutz ausgeschlossen sind, tragen Sie die Kosten allein (vgl. auch: Rohrbruch / Abwasserrohrbruch außerhalb des Gebäudes, Abwasserrohr abgesackt: Versicherung).
Kann die Ursache für den Wasserschaden auf Baupfusch zurückgeführt werden (siehe auch: Pfusch am Bau: Was tun bei Baupfusch?), braucht die Versicherung möglicherweise nicht zu zahlen. Informieren Sie sich rechtzeitig über den Umfang Ihrer Versicherungsleistungen. Im Sanierungsfall Kosten zulasten der Qualität zu sparen ist keine Option, unabhängig davon, wer für den Schaden zahlt.
Mit guter Vorbereitung haben Sie die Kosten im Griff.
Das Ausmaß einer Überschwemmung geht weit über die sichtbaren Wasserspuren hinaus (vgl. Überschwemmungsschäden). Die Kosten einer Wasserschadensanierung sind die Summe aus Dauer und Umfang der Arbeiten. Ein weiter Faktor ist die Qualität.
Eine Wasserschadenbeseitigung ist Profiarbeit. Hier zählt Fachkenntnis und vor allem Erfahrung. Die Kosten der Wasserschadenbeseitigung durch Eigenleistung zu optimieren ist der falsche Weg. Geben Sie den Auftrag auch nicht an eine Firma, die Ihnen zusagt, mit der Sanierung „schon fertig“ zu werden, aber keinerlei Referenzen auf diesem Gebiet hat. Lassen Sie deshalb ausschließlich Fachfirmen Ihre Wasserschäden trocknen.
Ihre Gebäudeversicherung möchte es auch nicht erleben, dass die Wände der Wohnung nur Monate nach der Trocknung Stockflecken zeigen. Ihr Versicherer übernimmt die Kosten der Trocknung (vgl. auch: Wandtrocknung, Hohlraumtrocknung) sowie der anschließenden Sanierung. Achten Sie bei der Auswahl der Firmen auf Qualität. In einer Mietwohnung übernimmt die Hausratversicherung häufig die Kosten der Maler- und Tapezierarbeiten.
Sorgen Sie für einen guten Versicherungsschutz, der die Kosten für eine Wasserschadensanierung übernimmt. Wir helfen Ihnen dabei, die richtigen Profis (Schadensanierer) für diese Arbeiten zu finden, vgl. z.B. Wasserschadensanierung Berlin, Wasserschadenbeseitigung Hamburg, Wasserschadensanierung München.
Brauchen Sie Hilfe bei der Regulierung der Schadenskosten mit Ihrer Versicherung? – Die Deutsche Schadenshilfe unterstützt Sie!
Jetzt Kontakt aufnehmen mit der Deutschen Schadenshilfe und unverbindliche Erstberatung erhalten!